Paule – ein Adler wird flügge...

BRANDORA Redaktion - Christel Feyen - September 2015
   

 
Paule ist das Maskottchen des Deutschen Fußball-Bundes. Um herauszufinden, was hinter der Figur steckt, sprach unsere Redakteurin Christel Feyen mit Holger Merk (Abteilungsleiter Merchandising & Lizenzen, DFB-Wirtschaftsdienste GmbH) und Barbara Terbrüggen (Geschäftsführerin Terbrüggen Show-Produktion GmbH).

Feyen: „Herr Merk, Paule ist als Walk Act bei fast allen Spielen der deutschen Nationalmannschaften mit dabei und vor allem fußballbegeisterten Kindern und Erwachsenen ein Begriff. Viele wissen allerdings wenig über die Geschichte von „Paule“. Erzählen Sie uns doch zum Anfang etwas über seine Entstehung.

Merk: „Paule ist vor der WM 2006 entstanden. Die Entwicklung eines Maskottchens bedeutete natürlich erst einmal viel Ideenarbeit. Es musste die „Tierart“ festgelegt werden. Das ging recht schnell, denn schließlich ist ja der Adler schon das Emblem der Nationalmannschaften. Anspruchsvoller war da schon die Findung des Namens. Dafür wurde in Zusammenarbeit mit der Sport Bild eine Abstimmung ins Leben gerufen und das Ergebnis war dann Paule. Erste Auftritte als Walk Act hatte Paule bei den Länderspielen der A-Mannschaft. Ab 2012/13 wurde Paule immer bekannter und inzwischen gibt es den Adler ja auch mit seinen Freunden als Comic.

Feyen: „Frau Terbrüggen, jetzt kommen Sie ins Spiel. Wie begann bei Ihnen die Geschichte „Paule“?

Terbrüggen: „Nachdem Anfang 2015 klar war, dass wir Paule als Walk Act spielen dürfen, haben wir uns natürlich ganz intensiv mit dem Konzept und Styleguide der Figur auseinandergesetzt. Es war uns wichtig die Charaktereigenschaften aus dem Comic-Styleguide zum Leben zu erwecken. Es sollte ja ein großer Wiedererkennungswert zur Comic Figur und den Geschichten, die er mit seinen Freunden im Comic erlebt, hergestellt werden. Deshalb mussten zum Beispiel Bewegungen und Gesten mit den Puppenspielern immer wieder einstudiert werden. Dadurch bekam Paule sein geschärftes Profil! Das war keine leichte Aufgabe, aber wir wussten, dass Paule, vor allem auch durch seine Verbindung zu den Nationalmannschaften, viele Emotionen bei Groß und Klein weckt. Das macht die Arbeit mit Paule natürlich sehr attraktiv.

Feyen: „Herr Merk, nachdem Paule sich jetzt als WalkAct so gut etabliert hat, was sind die nächsten Schritte für Walk Act und Comic Figur?

Merk: „Paule soll jetzt mehr und mehr aus dem Umfeld des Deutschen Fußball-Bundes heraustreten und vermehrt auf verschiedenen Veranstaltungen zum Beispiel bei Schul-, Vereins-, Familien- und Stadtfesten auftreten. Möglich sind auch Events von Retailern und DFB-Partnern. Zudem wird auch die Comic Figur Paule weiter ausgebaut werden. Das geschieht aktuell vor allem in Form von verschiedenen Publishing-Formaten wie Magazinen und Büchern, in denen Paule gemeinsam mit seinen Freunden auftritt. Wir möchten mit diesen Maßnahmen mit der Zielgruppe der Kinder in Interaktion treten und Themen und Inhalte des DFB an den Nachwuchs kommunizieren.

Feyen: „Frau Terbrüggen, wie sieht bei Ihnen die Zukunft mit Paule aus?

Terbrüggen: „Wir erwarten für das nächste Jahr eine große Nachfrage an Buchungen des Walk Acts, einige stehen schon fest. Das Jahr 2015 ist bis jetzt für uns ein großer Erfolg mit Paule. Die Begeisterung für Paule auf den Events, die wir bespielen, ist sehr groß.

Feyen: „Zum Schluss noch eine Frage an Sie beide. In der heutigen Gesellschaft, die sich schnell verändert, kann sich da solch eine Figur durchsetzen ohne zu kommerziell zu werden?

Merk: „Paule steht für uns vor allem für die Vermittlung des Fußballsports und seiner Werte. Wir möchten die Kinder für diesen Sport nachhaltig begeistern. Dabei werden wir den Wandel der Gesellschaft aber nicht außer Acht lassen können, um letztendlich auch den Ansprüchen der heutigen Generation gerecht zu werden. Allerdings immer vor dem Hintergrund, dass wir Paule und seinen Idealen treu bleiben.“

Terbrüggen: „Das sehe ich auch so, besonders da Paule nicht überzeichnet ist und sich so sicher gut bei den Fans etabliert, ohne den kommerziellen Gedanken im Vordergrund zu haben.“