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Über die Zukunft des Traditionsunternehmens Märklin ist jetzt eine Einigung erzielt worden. Das fast 150 Jahre alte, auf hochwertige Modelleisenbahnen spezialisierte Unternehmen wurde mit Vertrag vom 11. Mai 2006 von den 22 Altgesellschaftern an die Londoner Investmentgesellschaft Kingsbridge Capital als Ganzes verkauft.
Kingsbridge Capital, London besteht aus einem Team von erfahrenen Restrukturierungs-und Finanzierungsspezialisten, das sich seit der Gründung der Gesellschaft 2004 sowohl bei Kunert AG, Immenstadt als auch bei EWT Breitbandnetze GmbH, Augsburg, beteiligt hat. Die von Dr. Mathias Hink und Dr. Ion Florescu gegründete Investmentgesellschaft ist ein Unternehmen der HARDT GROUP, einer internationalen Alternative Investment Firma. Mit rund 22 Investmentspezialisten in Wien, London, Zug und New York berät HARDT GROUP institutionelle Kunden mit einem aktuellen Gesamtinvestitionsvolumen von USD 860 Mio. Kingsbridge Capital verantwortet die Private Equity Investitionen der HARDT GROUP. Als aktiver Eigentümer und in enger Kooperation mit dem Management der akquirierten Firmen entwickelt und implementiert Kingsbridge Capital Strategien zur Wertsteigerung der Unternehmen. „Märklin ist eine der besten Marken der Welt, mit hohen Qualitätsstandards und einer loyalen Kundschaft“, sagte Dr. Mathias Hink, CEO und Managing Director von Kingsbridge Capital Advisors. „Als neuer Eigentümer fühlen wir uns der Traditionsmarke Märklin verpflichtet und werden alles daran setzen, das Management in der Wahrnehmung der Wachstumschancen des Unternehmens tatkräftig zu unterstützen und die Marke wieder mehr an die jungen Leute heranzuführen“. Mit der nun vereinbarten gemeinsamen Investition von Kingsbridge Capital Advisors und Goldman Sachs ist der Weg frei für eine umfangreiche Neuausrichtung, die der Traditionsmarke Märklin nach einer Krisenperiode wieder zu neuem ertragreichen Wachstum verhelfen soll. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Auch aufgrund des schwierigen Marktumfeldes der letzten Jahre hat Märklin bereits 2004 unter der Leitung des Geschäftsführers Paul Adams ein Restrukturierungsprogramm verabschiedet und umfangreiche Kosteneinsparungen schrittweise umgesetzt. Die kommenden Herausforderungen für das Unternehmen sind der rasche Abschluss der begonnenen Maßnahmen sowie die Wiederbelebung des Umsatzes. Im letzten Jahr erzielte Märklin nach Informationen der Stuttgarter Zeitung einen Umsatz von 123 Mio. Euro. (2004: 148,5 Mio.) Ein Verlust von 6,8 Mio. Euro beinhaltete Rückstellungen für den Umbau des Unternehmens. Ohne diese habe das Betriebsergebnis 2,4 Mio. Euro betragen. Für das Gesamtjahr 2006 sei eine leichte Umsatzsteigerung geplant. Positiv würden sich auch die Impulse der Spielwarenmesse auswirken. Das laufende Jahr werde laut Hink zur Sanierung des Unternehmens genutzt. Der britische Investor wolle seine Beteiligung 4 bis 6 Jahre halten. "Wir wollen die Firma wieder profitabel machen." Zukäufe die zu Märklin passen schloss er nicht aus. „Wir haben mit Kingsbridge Capital nun einen verlässlichen und solventen Partner an der Seite, der flexibel und schnell auf die Bedürfnisse des Unternehmens eingehen kann. Diese unternehmerische Neuausrichtung schafft Freiräume für die Expansion. Damit sind wir für die Herausforderungen der kommenden Jahre gut gerüstet“, sagte Paul Adams zur Übernahme. |