Mit der Büssing-Spinne voran durch West-Berlin

Wiking - Oktober 2021

WIKING-Chef Fritz Peltzer war es wichtig, dass der Berliner Doppeldeckerbus gleich am Beginn der verglasten Ära ins Programm rollte. Dabei waren die Ressourcen für Konstruktion und Werkzeugbau knapp, viele Vorbilder warteten seinerzeit, um Einzug ins Programm zu halten. Doch der Berliner Doppeldeckerbus D2U ging vor. Modellbaumeister Alfred Kedzierski leistete ganze Arbeit – mit der Kunst seiner Hände entstand das Urmodell und damit ein wirklicher Modellklassiker. Jetzt kommt der Bluna/ Afri-Cola-Bus, auffällig bedruckt und attraktiv. Dieser D2U mit der silbernen Büssing-Spinne macht auch als Modell Durst auf Limo! Anders als heute waren vollflächige Busgestaltungen bei der BVG damals keinesfalls selbstverständlich und eher die Ausnahme. Die mächtigen Lettern im leuchtenden Flower-Power-Orange waren eingebettet in eine gestalterische Palmenwelt, die von der exotischen Fruchtherkunft der Orangenlimonade kündete.

Der Doppeldeckerbus D2U wird voraussichtlich ab Ende Oktober im Handel erhältlich sein.

 


 

Doppeldeckerbus D2U (Büssing) "Bluna"
So machte der Berliner Doppeldecker Durst auf Brause
Kein Zweifel, dieser Bus machte Durst auf Limo! Dabei sorgte der Büssing D2U in seinem West-Berliner Einsatzgebiet einst für einen Hingucker. Anders als heute waren vollflächige Busgestaltungen keinesfalls selbstverständlich und auch bei der BVG eher die Ausnahme. Die mächtigen Lettern im leuchtenden Flower-Power-Orange waren eingebettet in eine gestalterische Palmenwelt, die von der exotischen Fruchtherkunft der Orangenlimonade kündete. Vor den einstigen Berliner Modellbauwerkstätten von WIKING in Lichterfelde fuhren die Doppeldeckerbusse wahrscheinlich Dutzende Male am Tag vorbei – der D2U prägte die Wirtschaftswunderjahre im Westen Berlins. Dementsprechend trägt der Bus auch das Zielschild von Steglitz. Die charakteristischen Doppelstockbusse mit der filigranen Büssing-Spinne an der Front stehen heute unverändert für die Berliner Aufbruchjahre, die auch der Westen der geteilten Stadt erlebte und die der Werbeauftritt der omnipräsenten Busse widerspiegelt.

Karosserie beige, Inneneinrichtung moosgrün, Lenkrad schwarzgrau. Felgen rehbraun gehalten. Fahrgestell schwarz. Handbemalte Scheinwerfer, Stoßstange und Büssing-Spinne chromsilber bedruckt. Busfahrer basaltgrau mit handkoloriertem Gesicht. Zielschild „Steglitz“ mit der Liniennummer „86“. Seitliche Bedruckung der schwarzen Stoßleisten und Kotflügelbegrenzungen sowie BVG-Logo. Aufwendige Blund/Ari-Cola-Werbung mit karosserieüberlaufender Palmenoptik. Rückleuchten rot.

 


 

Reisebus (MB O 302) "Touring"
Der O 302 steht für die Aufbruchstimmung von Touring
Endlich auch in 1:87 und damit das passende Pendant zum bekannten 1:160-Modell: WIKING revitalisiert die Formen des Mercedes Benz Reisebusses O 302 in der zeitgenössischen Gestaltung der „Deutschen Touring“. Dieses Unternehmen steht nach dem Krieg für den Aufbruch des Personentransportverkehrs auf der Langstrecke – im Inland und in Europa. Gleich nach der Währungsreform 1948 leisteten die Gründungsväter der „Deutschen Touring“ wahre Pionierarbeit. Das waren vier private Gesellschafter um den Initiator Heinz Thomae, zu denen noch im selben Jahr das Deutsche Reisebüro, die Deutsche Bundesbahn sowie die Europäische Güter- und Reisegepäckversicherung als Anteilseigner stießen. Mit Eisenbezugsscheinen wurden in Braunschweig im Frühsommer 1948 drei Büssing-Fahrgestelle gekauft, auf die dann in Stuttgart Karosserien montiert wurden. Später fuhren zahlreiche Bustypen, darunter natürlich auch der weit verbreitete Mercedes-Benz O 302. Heute, über 60 Jahre nach Gründung, verfügt die Touring noch über 25 eigene Busse. Der überwiegende Teil der Verkehrsleistungen wird mittlerweile von Subunternehmen erbracht. Übrigens entwarf der traditionsreiche Bushersteller Kässbohrer bereits 1949 das Logo der „Deutsche Touring GmbH“, welches in etwas abgewandelter Form noch heute seine Gültigkeit besitzt und auf dem modellgepflegten Bus zu sehen ist.

Karosserie in babyblau, Fahrgestell in schwarz, Kühlergrill schwarz mit gesilberten Zierrat sowie Mercedes Benz-Stern mit Scheinwerfern ebenfalls in silber, Rücklichter in rot bedruckt. Inneneinrichtung ockerbraun. Felgen silbergrau gehalten. Stoßstangenzierrand gesilbert. Zierleisten von vorderer Verglasung und Dachfenster gesilbert. Seitlich weiße Flächenbedruckung mit Markenschriftzug „Touring“ in silber und schwarzem Schatten. Klappengriffe sowie untere Zierstreifen seitlich schwarz gehalten. Scheinwerfer per Hand gesilbert.

 


 

Reisebus (Setra S8) - dunkelgrün/resedagrün
Die hellen Reseda-Flanken machen den Unterschied
Das Flair der zweifarbigen Gestaltung ist in den fünfziger Jahren bei jedem luxuriösen Auftritt Pflicht! So hat WIKING den S8 aus revitalisierten Formen in einem neuen Finishing vorgelegt. Das transparente Dach wurde vorbildgerecht bedruckt. Mehr noch: Auf den Flanken erscheint in feiner Reseda-Optik das bicolore Ambiente. Der S8 besitzt immerhin eine herausragende Geschichte innerhalb der Busentwicklung: Otto Kässbohrer leitete gleich nach dem Krieg das ambitionierte Konstruktionsprojekt des ersten Omnibusses, der über einen selbsttragenden Aufbau verfügte. Der Markenname kürzelte das Bauprinzip – Setra sollte als Marke einen Erfolgsweg nehmen. Und tatsächlich war nach der internen Vorstellung des Setra S8 mit dem markanten Kühlergrill schon 1952 die Produktion angelaufen. Es dauerte nicht lange und Kässbohrer hatte den Kontakt zu WIKING aufgenommen. Friedrich Peltzer schuf Fakten und ließ den S8 auftragsgemäß miniaturisieren – nach gleichem Bauprinzip wie den Büssing Trambus. Zweigeteilte Karosserie, das Oberteil volltransparent ausgeführt.

Karosserieunterteil grün gehalten, seitliche Flanken resedagrün bedruckt. Inneneinrichtung mit Fahrersitz und Passagiersitzen signalrot. Lenkrad hellelfenbein. Fahrgestell silber. Seitliche Zierleisten chromsilber matt. Kühlergrillstege ebenfalls chromsilber matt, heckseitiges Lüftungsgitter chromsilber matt. Dachfläche ebenfalls resedagrün gehalten, gleiches gilt für die Verglasungsstege. Vier Frontscheinwerfer gesilbert. Seitliche Griffmulden auf der Beifahrerseite resedagrün. Heckseitige Rücklichter karminrot bedruckt.

 


 

Reisebus (Setra S8) "Hanseat"
Der Setra S8 – mehr Bus-Kult der 1950er-Jahre geht nicht
Die Flanken mit einem schwungvollen roten Bogen koloriert, dazu feiner Zierrat. Und das alles im Namen von „Hanseat“. Tatsächlich war es in den Nachkriegsjahren keineswegs ungewöhnlich, dass dem Bus so etwas wie eine namentliche Personifizierung zugestanden wurde. Gerade der Setra S8 vermittelt etwas von der neuen Wohlfühlkultur des Nachkriegsjahrzehnts. Das zugehörige Flair der zweifarbigen Gestaltung ist in den 1950er-Jahren bei jedem luxuriösen Auftritt Pflicht – zusätzlich mit Panoramadach versteht sich! So hat WIKING den S8 aus revitalisierten Formen in einem feinen Finishing vorgelegt. Das transparente Dach wurde vorbildgerecht bedruckt. Dank des vorbildgerecht lackierten Daches und der Fensterstreben wird ein Höchstmaß an Authentizität erreicht. Der S8 besitzt eine herausragende Geschichte innerhalb der Busentwicklung: Otto Kässbohrer begann gleich nach dem Krieg das ambitionierte Konstruktionsprojekt des ersten Omnibusses, der über einen selbsttragenden Aufbau verfügte. Der Markenname kürzelte das Bauprinzip – Setra sollte als Marke einen Erfolgsweg nehmen. Und tatsächlich war nach der internen Vorstellung des Setra S8 mit dem markanten Raster-Kühlergrill schon 1952 die Produktion angelaufen. Es dauerte nicht lange und Kässbohrer hatte den Kontakt zu WIKING aufgenommen. Friedrich Peltzer schuf Fakten und ließ den S8 auftragsgemäß miniaturisieren – nach gleichem Bauprinzip wie den Büssing Trambus. Mit zweigeteilter Karosserie, das Oberteil volltransparent ausgeführt – sinn- und wirkungsvoll zugleich.

Unterteil elfenbeinbeige, Fahrersitz und Inneneinrichtung karminrot. Lenkrad hellelfenbein eingesteckt. Fahrgestell silber. Dachträger aluminiumsilber. Seitliche Flanken rot bedruckt mit Schriftzug „Hanseat“. Zierleisten von Kühlergrill, Stoßstange und Seitenteilen sowie heckseitiger Motorhaube silbern. Dachfläche und Fensterstege elfenbeinbeige.

 


 

VW T1 Sambabus "Hanseat"
Mit viel Sonnenlicht auf in den Norden
Heimatbewusstsein war gefragt – das Wirtschaftswunder machte Reisegruppen mobil. Dabei waren die Reisegefährten wie der VW Sambabus so etwas wie ein touristischer Partner, der selbstverständlich mit eigenem Namen geradezu freundschaftlich benannt und fast personifiziert wurde. Als „Hanseat“ stand das Vorbild des WIKING-Modells freilich in Norddeutschland in Diensten und sorgte dafür, dass die Reisenden unvergessliche Stunden erlebten – dank der üppigen Verglasung mit viel Sonne inklusive.

Karosserieoberteil hellelfenbein, Karosserieunterteil karminrot. Geschlossenes Faltdach basaltgrau, Inneneinrichtung mit Sitzbänken elfenbeinbeige. Lenkrad perlweiß eingesteckt. Fahrgestell schwarz. Felgen silbern, Stoßstangen vorne und hinten elfenbeinbeige eingesteckt und mit silberner Chromleiste bedruckt. VW-Logo vorne, Türgriffe sowie Zierleisten an der Nase und an den Seiten silbern bedruckt. Auf beiden Seiten elfenbeinbeiger Schriftzug „Hanseat“. Silberne Chromringe und verkehrsorange Blinkerflächen.

 


 

Berliner Doppeldeckerbus D 38 "Salamander"
Der Berliner Traditionsbus mit ideellen WIKING-Wurzeln
Der Berliner Doppeldeckerbus D 38, dessen Vorbild seit 1978 mit „Salamander“-Werbung im Museum steht, besitzt in der WIKING-Historie eine besondere Bedeutung. Immerhin hat die 1:87-Miniatur einen typenähnlichen Vorkriegsvorgänger aus eigenen Modellbauwerkstätten, der freilich noch in 200-facher Verkleinerung aus Metall gegossen wurde und erstmals im Sortiment der WIKING-Verkehrsmodelle Bestand hatte. Das Vorbild des D 38 wurde von 1938 bis 1940 auf einem Büssing-Fahrgestell aufgebaut – die Wagen 286 bis 375 waren damals auf den Straßen Berlins unterwegs. Wegen des Treibstoffmangels wurden viele Busse während des zweiten Weltkriegs auf Gasbetrieb umgestellt, wobei sich der Gastank dann im Oberstock befand. Etwa 100 Busse fuhren damals. Die Dreiachser waren 10,54 Meter lang, 3,99 Meter hoch und 2,34 breit. Beim Zielschild steht das „A“ für Autobus, die Nummer für die Linie, wobei die „A16“ den Breitenbachplatz bediente. Dieser 1981 auf der Spielwarenmesse vorgestellte WIKING-Klassiker ist etwas Besonderes: Es ist das letzte Modell, das WIKING-Gründer Friedrich Peltzer innerhalb der von ihm begründeten Veteranenserie auf den Weg brachte, ehe sich sein Lebenskreis schloss. Bemerkenswert auch: Damit sollte der D 38 mit langer Berliner Tradition zugleich auch der erste und letzte von Peltzer gewünschte Bus bleiben.

Karosserie beige, Inneneinrichtung moosgrün. Treppeneinsatz und Wandbegrenzung beige, Haltestange silbergrau. Fahrgestell und Lenkrad sowie Felgen schwarz. Dachfläche mit umlaufender Gestaltung silbergrau gehalten. Seitliche Werbegestaltung mit Schriftzug „Wir tragen Salamander“ weiß auf roter Fläche mit darüber fahrzeugumlaufender schwarzer Zierlinie. Ebenfalls schwarze umlaufende Zierleiste unterhalb der unteren Fensterreihe. Seitlich zentriertes Logo „BVG“ in schwarz. Stirnseitig Linienschild „A16“ sowie „A16 Breitenbachplatz“ in schwarz auf weißem Grund. Heckseitig Linienschild „A16“ in schwarz auf weißem Grund sowie rot bedruckte Rückleuchten. Frontscheinwerfer per Hand gesilbert.