Schleich führt Cradle to Cradle Kreislaufwirtschaft ein

Schleich - November 2022

Der Spielzeughersteller Schleich hat sich zum Ziel gesetzt, seine Spielzeuge nachhaltiger herzustellen. „Unser Ziel ist es, nur noch nachhaltige Materialien zu verwenden. In einem ersten Schritt werden bis Ende 2027 alle unsere Figuren recycelbar oder biologisch abbaubar sein. Außerdem arbeiten wir intensiv daran, recyceltes oder biobasiertes Material für die zukünftige Produktion unserer Spielzeuge zu finden", erklärt Schleich CEO Dirk Engehausen. Darüber hinaus und um die Wiederverwendung von Ressourcen zu gewährleisten, optimiert und zertifiziert Schleich seine Produkte und Verpackungen bis Ende 2027 nach den Prinzipien der Cradle to Cradle®-Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet unter anderem, dass Schleich Figuren ohne Qualitätsverluste recycelt werden. Um dies zu erreichen, arbeitet Schleich eng mit dem renommierten Beratungsinstitut und Innovationspartner EPEA GmbH zusammen. Der Cradle to Cradle®-Gedanke umfasst außerdem die Verbesserung der sozialen und ökologischen Auswirkungen auf die Produktion und die Lieferkette.

Die langlebigen und zeitlosen Schleich Figuren werden seit Jahrzehnten von Generation zu Generation weitergegeben und haben damit verglichen mit vielen anderen Spielwaren einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck. Ziel der neuen Strategie ist es, diesen Fußabdruck noch weiter zu minimieren. Dabei stehen vier Bereiche im Fokus: Kinder, Spielzeug, der Planet und Menschen. Erste messbare Erfolge sind bereits durch die Reduzierung der Kunststoffanteile in den Verpackungen sichtbar.

Bis 2027 will Schleich nur noch Figuren herstellen, die
recycelbar oder biologisch abbaubar sind.
© Schleich®
Chemie- und NachhaltigkeitsexpertInnen sowie
IngenieurInnen arbeiten bei Schleich auf Hochtouren
daran, neue, nachhaltige und gleichzeitig langlebige
Materialien zu entwickeln.
© Schleich®
Nachhaltiges Spielen ist schon immer fest in der DNA von Schleich verankert. Seit über 85 Jahren stellt das Unternehmen detailgetreues, qualitativ hochwertiges und sehr langlebiges Spielzeug her. „Unsere Figuren sind zeitlos und werden schon immer von Generation zu Generation weitergegeben. Diese Langlebigkeit reduziert den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte deutlich“, sagt Dirk Engehausen. „Doch damit können wir nicht zufrieden sein. Wir forschen nach langlebigen und ressourcenschonenden Materialien für Produkte und Verpackungen. Schon in fünf Jahren werden unsere Figuren nicht nur recycelbar oder biologisch abbaubar sein, sondern dank der Umsetzung der Cradle to Cradle®-Prinzipien sorgen wir auch dafür, dass Schleich Figuren am Ende ihres Lebens in den Produktkreislauf zurückgeführt werden, so dass aus einer Schleich Figur im Idealfall eine neue Schleich Figur aus demselben hochwertigen Material entstehen kann. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir nur mit diesem ganzheitlichen Ansatz zu einer nachhaltigeren Spielzeugindustrie beitragen können."

Ziel ist es, das gesamte Unternehmen zu transformieren und alle Bereiche noch nachhaltiger zu gestalten, von der Produktion der Figuren bis hin zum Vertrieb. Schleich arbeitet mit dem Beratungsinstitut und Innovationspartner EPEA GmbH zusammen, der das Unternehmen auf dem Weg unterstützt, seine Figuren und Verpackungen bis 2027 Cradle to Cradle®-zertifizieren zu lassen.

Cradle to Cradle®: zertifiziert kreislauffähig

„Grundlage der Cradle to Cradle®-Designprinzipien ist es, Ressourcen wie zum Beispiel das Material, aus dem die Schleich Figuren hergestellt werden, so gut wie möglich und immer wieder neu zu verwenden“, erklärt EPEA Gründer Prof. Dr. Michael Braungart. Für die Cradle to Cradle®-Zertifizierung sind fünf Kriterien ausschlaggebend:

  • Die Materialgesundheit – Alle Inhaltsstoffe der Produkte sollen für Mensch und Natur sicher sein, sowohl in der Produktion und Nutzung als auch in der Nachnutzung.
  • Die Kreislauffähigkeit der Produkte – Ihre Bestandteile müssen entweder biologisch abbaubar sein oder als Teil des technischen Kreislaufs hochwertig recycelt werden können.
  • Luft und Klimaschutz – Schritt für Schritt soll der Umwelteinfluss der Produktion minimiert werden, z.B. durch die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen.
  • Die Verantwortung für Wasser und Böden – Wassereinzugsgebiete und Bodenökosysteme werden geschützt, damit sauberes Wasser und gesunde Böden für Menschen und Tiere verfügbar bleiben.
  • Die soziale Verantwortung – Das Unternehmen wird so geführt, dass alle Menschen und Ökosysteme über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg mit Respekt behandelt werden.

„Nachhaltigkeit ist eine Reise und in den nächsten Jahren gehen wir auf diesem Weg wichtige Schritte. Unsere Produkte sind so langlebig und qualitativ hochwertig, dass sie heute schon nur in Ausnahmefällen weggeworfen werden. Sollte es doch dazu kommen, kann durch die konsequente Umsetzung der Cradle to Cradle®-Designprinzipien idealerweise aus einem Schleich Dinosaurier wieder ein Schleich Dinosaurier werden – oder ein Löwe, ein Pferd, ein Einhorn, anstatt eines Produkts mit geringerer Materialqualität“, sagt Dr. Philipp Hummel, Head of Sustainability bei Schleich. Erste Prototypen, die den hohen Sicherheitsanforderungen an Kinderspielzeug gerecht werden, gibt es bereits. „Neben den Materialien und den Produktionsbedingungen sind Fragen der sozialen Gerechtigkeit an unseren Standorten und bei unseren Partnern in unserem Fokus.“

CEO Dirk Engehausen ergänzt: „Wir befinden uns mit Schleich auf einer spannenden Reise zu einem Unternehmen, das nicht nur von Nachhaltigkeit spricht, sondern diese fest in seiner Strategie verankert. Wie die gesamte Spielwarenbranche sind auch wir gefordert, neue Materialen und Verfahren zu finden, um ressourcenschonend langlebiges, gutes Spielzeug für Generationen herzustellen.“

Sichtbare Erfolge: deutlich weniger Kunststoff und wasserbasierte Farben

Bis 2025 werden alle Schleich Verpackungen recycelbar sein. Schon ab 2023 verwendet das Unternehmen für seine Verpackungen ausschließlich Pappe, die FSC®-zertifiziert ist. Schleich hat den Kunststoffanteil in seinen Verpackungen bereits deutlich reduziert und Elemente durch recycelte und wiederverwertbare Materialien ersetzt. Im Vergleich zu 2020 hat das Unternehmen den Kunststoffanteil in allen Verpackungen bereits um rund 20% verringert. Beispielsweise wird das Innere der Schleich Adventskalender ab 2022 aus Pappe hergestellt. Damit werden knapp 40 Tonnen Kunststoff im Jahr eingespart. Alle Schleich® Horse Club und Farm World Spielsets werden bereits seit Juli 2022 in Verpackungen ohne Kunststofffenster ausgeliefert. Auch die Verpackung der neuen Produktlinie Sofia’s Beauties verzichtet auf Kunststofffenster, was etwa 15 Tonnen Kunststoff jährlich spart.

„Unser Team aus Chemie- und Nachhaltigkeits-ExpertInnen sowie IngenieurInnen forscht mit Hochdruck an neuen Materialien. Große Fortschritte können wir bei den Farben vorweisen: Seit 2022 beginnen wir, unsere Produkte mit wasserbasierter Farbe zu bemalen. Zudem entwickeln wir mit unseren Partnern eine Farbe, die Cradle to Cradle®-zertifiziert wird“, erklärt Dr. Philipp Hummel.

Vier Säulen der Nachhaltigkeit

Neben dem Spielzeug selbst, das durch die Cradle to Cradle®-Optimierung nachhaltig und gesünder für alle Ökosysteme wird, hat die Nachhaltigkeitsstrategie von Schleich drei weitere Säulen im Blick: Kinder, den Planeten und Menschen.

Mit den detailgetreuen, realistischen Spielfiguren von Schleich lernen Kinder spielerisch Neues über Natur und Tiere. Schleich investiert zudem in Initiativen, die das Wissen von Kindern erweitern und lebenslanges Lernen im Sinne der Nachhaltigkeit fördern. Dafür arbeitet Schleich beispielsweise mit der American Montessori Society in den USA zusammen und stellt Videokurse und Inhalte für LehrerInnen bereit. Zudem kooperiert Schleich seit 2021 mit National Geographic Kids, mit dem Ziel Kinder spielerisch für Tier- und Naturschutz zu begeistern.

Damit Kinder und deren Kinder an gesunden, lebendigen Orten leben können, ist es Schleich ein großes Anliegen, einen positiven Beitrag zum Schutz des Planeten zu leisten. Der Cradle to Cradle®-Ansatz unterstützt dies. Darüber hinaus arbeitet Schleich stetig daran, seine Wertschöpfungskette zu regionalisieren und Transportrouten zu verkürzen, um so den negativen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Produkte sollen zukünftig hauptsächlich dort produziert werden, wo sie verkauft werden. Dies bedeutet auch, weitere Teile der Produktion nach Europa zu verlagern.

Im Zentrum aller Nachhaltigkeitsaktivitäten ist der Mensch. Deshalb stehen für Schleich sichere und gesunde Arbeitsbedingungen in der gesamten Wertschöpfungskette an erster Stelle. Das schwäbische Traditionsunternehmen ist Teil des „ICTI Ethical Toy Program“, ein international anerkanntes Zertifizierungsprogramm für ethische Spielzeugproduktion. Gesundheits- und Sicherheitstrainings für die MitarbeiterInnen zusammen mit Diversity-, Gleichberechtigungs- und Inklusionsinitiativen sind die Eckpfeiler der Säule Mensch.