Am Kind wird zuletzt gespart: Comeback der stationären Geschäfte

Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e.V. - November 2022

Die Spielwaren-Branche geht trotz gedämpfter Kauflaune zuversichtlich in das Weihnachtsgeschäft. „Auch in diesem Jahr möchte niemand auf strahlende Kinderaugen verzichten. Die vergangenen Krisen haben es gezeigt: Eltern und Großeltern geben ihren letzten Euro für die Kleinsten aus“, so Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Handelsverband Spielwaren (BVS). Noch im Vorjahr konnten die Menschen nicht verreisen und haben sich für die Beschäftigung zuhause überdurchschnittlich mit Brettspielen, Puzzles & Co. ausgestattet. Nach den entsprechend überdurchschnittlichen Wachstumsraten der beiden Corona-Jahre kommt der Spielwarenmarkt jetzt wieder in der Normalität an. So rechnet der BVS über alle Vertriebswege mit einem Umsatzrückgang von ca. 5 %. Damit würde der Inlandsmarkt auf 4,7 Mrd. Euro in 2022 (2021: 4,9 Mrd. Euro, zu Endverbraucherpreisen, Basis: consumer panel npdgroup deutschland) schrumpfen.

Ob Einkaufserlebnis oder perfekte Beratung - die Konsumenten konnten es kaum erwarten, Spielwaren wieder vor Ort einzukaufen. Kahnt: „In diesem Jahr feierten die Spielwarengeschäfte ihr Comeback. Nach den bitteren Zwangsschließungen im Vorjahr freuen sich viele Händler über gut zweistellige Wachstumsraten." Auch die Liefersituation hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich entspannt. „Dennoch sollte keiner bis zum Schluss mit dem Spielzeugkauf warten, denn immer wieder sind einzelne Spielzeuge kurz vor Weihnachten ausverkauft", so Kahnt.

Trotz aller Zuversicht der Händler hat sich ihre wirtschaftliche Situation zuletzt weiter zugespitzt. BVS-Vorsitzender Rainer Wiedmann: „Wir Unternehmer werden aktuell aus drei Richtungen in die Zange genommen. Die Handelsspannen schmelzen, die Energiekosten explodieren und gute Mitarbeiter sind knapp und kaum noch zu bezahlen.“ Wiedmann appelliert vor allem an die Politik, den Mittelstand endlich spürbar zu entlasten.