In den Kölner Messehallen wird zur Zeit mit Volldampf die Eröffnung der weltweit führenden Ausstellung für Modelleisenbahnen, 04. bis 07. November 2004, vorbereitet. Rund 200 Aussteller und Vereine aus 13 Nationen präsentieren in der Domstadt Neuheiten rund um das schienengeführte Hobby, das auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten nichts von seiner Attraktivität für große und kleine Modellbahnfans verloren hat. Im vergangenen Jahr wurde für Modelleisenbahnen und Zubehörteile in Deutschland stolze 462 Millionen Euro ausgegeben, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie, Dr. Volker Schmid am Dienstag im Rahmen der Auftaktpressekonferenz zur Modellbahn im Rheinischen Industriebahnmuseum Köln e.V.. Damit ist die Modellbahn laut Schmid nach wie vor "die mit Abstand stärkste Warengruppe im traditionellen Spielzeug". Dennoch räumte der Experte vor Beginn der Messe ein, dass in Zeiten knappen Geldes auch Sammler länger als früher überlegten, bevor sie eine "Bahn ihrer Begierde" kaufen.

Vier Tage lang dreht sich auf der Internationalen Besuchermesse alles um Loks jedweder Spurweiten, Schienen, Bauteile, Landschafts-Zubehör und nicht zuletzt Software. Immerhin hat die Digitalisierung schon lange auch die Modellbahn-Anlagen erreicht, wie der Geschäftsführer der Koelnmesse Ausstellungen GmbH, Jan Pothof berichtete. Nach seinen Worten kostet die teuerste auf der Messe ausgestellte Bahn stolze 23.500 Euro. Dabei handelt es sich um das Modell des sechsteiligen Hofzugs von Kaiser Wilhelm II. Die Wagen sind mit Mahagoni und Kirschholz ausgelegt, die Innenbeleuchtung mit 24 Karat vergoldet. Doch natürlich sind auch deutlich preiswertere Eisenbahnen in Köln zu sehen und zu kaufen. Billigproduktionen aus dem Ausland spielen auf dem Markt laut Schmid nach wie vor keine Rolle, da die Liebhaber von Modellbahnen immer noch das Fachgeschäft mit Beratung und Qualitätsprodukten ansteuern. Ein gutes Drittel der Käufer sind nach Angaben des Verbandes übrigens erwachsene Sammler.

Neben den Produkten aller namhaften internationalen Hersteller gibt es auf der Messe zahlreiche Schauanlagen zu bestaunen. Da ist eine Modellbahnanlage des Sammlers Jörg Landau im kleinen Aktenkoffer im Format 35 x 50 Zentimeter mit der kleinsten Spurbreite und einer winzigen roten DB-Lok, die durch eine Bauernidylle rollt. Die größte in Köln ausgestellte Anlage misst dagegen stolze 450 Quadratmeter und zeigt das Hobby Modelleisenbahn in seiner ganzen Bandbreite. Auch Kleinserienhersteller zeigen ihre kleinen Kunstwerke, die oft als Einzelstücke auf den Wunsch von Sammlern hergestellt werden.

Erstmals kooperieren auf der diesjährigen Ausstellung die Koelnmesse und die Messe Sinsheim beim zeitgleich stattfindenden dritten Kölner Echtdampf-Treffen. Insgesamt 155 private Teilnehmer aus Ungarn, Großbritannien, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich und Italien zeigen ihre Dampfzüge und Dampflokomotiven auf einer knapp zwei Kilometer langen Gleisanlage mit Schiebebühne, Drehscheibe und einem Container-Terminal, wie der Geschäftsführer der Messe Sinsheim, Andreas Wittur berichtete. Darüber hin zeigt eine Vielzahl von Ausstellern die gesamte Angebotspalette zu allen wichtigen Details, die für das Hobby von Nöten sind.

Die Modellbahn und das 3. Kölner Echtdampf-Treffen sind vom 04. bis zum 07. November 2004 täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 9,50 Euro. Schüler, Studenten und Auszubildende zahlen 6,50 Euro. Weitere Informationen unter Tel.: 0221-821-3065 oder im Internet unter: www.modellbahn-koeln.de.