Restrukturierungskonzept für die Märklin Holding

Märklin 23. November 2004

 
Der Modellbahnhersteller Märklin strukturiert schwerpunktmäßig den Standort Göppingen um. Gemeinsam mit Belegschaftsvertretern und der IG Metall wurde jetzt für das Werk Göppingen ein Restrukturierungskonzept ausgearbeitet. Dieses sieht vor, dass in Göppingen die Bereiche Produktion, Werkzeugbau, Logistik, Instandhaltung und Infrastrukturdienste umstrukturiert werden.

Bereits im Sommer dieses Jahres hatte die Märklin Geschäftsführung die IG Metall, den Betriebsrat und deren Berater informiert, dass angesichts der angespannten Markt- und Kostensituation konkrete Maßnahmen zur Restrukturierung erfolgen müssen. Zu keiner Zeit hat die Märklin-Holding die deutschen Standorte Göppingen, Nürnberg und Sonneberg in Frage gestellt.

Kein Mitarbeiter wird in die Arbeitslosigkeit entlassen

Die Restrukturierungsmaßnahmen beinhalten im Werk Göppingen einen unvermeidbaren Personalabbau von 361 Mitarbeitern. In schwierigen Verhandlungen, die von Seiten der Belegschaft durch mehrtägige Arbeitsniederlegungen begleitet wurden, ist es nun zu einem Interessensausgleich gekommen.

Märklin wird künftig in Göppingen 720 Mitarbeiter beschäftigen. Für 361 ausscheidende Mitarbeiter wird eine Beschäftigungsgesellschaft gegründet. In dieser Gesellschaft können Mitarbeiter bis zu 12 Monate angestellt und qualifiziert werden, um sie auf die zukünftigen Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten.

Darüber hinaus wurde ein Sozialplan verabschiedet. Zur Finanzierung dieses Sozialplans trägt auch die Belegschaft einen nicht unerheblichen Anteil bei. So wurde vereinbart, dass die Mitarbeiter 2004 zu 100 % auf das Weihnachtsgeld verzichten, in den Jahren 2005 und 2006 liegt der Anteil bei 50 %. In den Bereichen Logistik, Infrastrukturdienste und Werkzeugbau wird die Arbeitszeit deutlich flexibler gestaltet. Das Unternehmen verpflichtet sich im Gegenzug bis Ende 2010 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen und eine Ausbildungsquote von 5 % einzuhalten. Im Werk Göppingen wird weiterhin die Montage der höchstwertigen Lokomotiven erhalten bleiben. Durch die vorgestellten Maßnahmen wird die Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere für die Bereiche Logistik, Werkzeugbau und die Teilefertigung erreicht und langfristig gesichert. Das Werk Göppingen beliefert weiterhin alle Standorte mit den wesentlichen Kernkomponenten der Modellbahn-Lokomotiven.

Zukunft sichern

Mit der Neuordnung der Produktion werden die Zukunft des Unternehmens sowie Qualitätsanspruch und Werte der Marke Märklin langfristig auf ein sicheres Fundament gestellt. Das heißt: Das Unternehmen will weiterhin über zwei Drittel der Belegschaft an deutschen Standorten beschäftigen sowie 90 Prozent seiner hochwertigen Produkte in eigenen europäischen Werken herstellen. Dazu wurde jetzt ein tragfähiges Konzept verabschiedet. „Wir wollen den Markt auch in Zukunft maßgeblich führen. Märklin ist eine große deutsche Marke mit internationaler Reputation. Das Vertrauen unserer vielen Fans und Sammler setzen wir nicht aufs Spiel, daher werden wir unsere Produkte konsequent weiterentwickeln, ständig Innovationen bringen und unsere Produkte in der bekannt exzellenten Qualität liefern“, sagte Paul Adams, Vorsitzender der Geschäftsführung.