Stuttgart als Hochburg für Spielefans

Dezember 2004

 
Spiel ohne Grenzen an vier Tagen - konstant belegte Spieleflächen und gute Geschäfte

Die SÜDDEUTSCHE SPIELEMESSE in Stuttgart wird immer beliebter. Während im letzten Jahr zur 9. SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE mit der Kreativ- & Bastelwelt 54.700 Besucher kamen, schaffte die 10. SÜDDEUTSCHE SPIELEMESSE diese Zahl fast allein: 54.000 Besucher zählte der Veranstalter Messe Stuttgart. Die KREATIV- & BASTELWELT fand dieses Jahr erstmals als eigenständige Messe statt und zog auf Anhieb 40.780 Besucher an.

Nicht nur die Stände der 98 Aussteller waren umlagert, sondern auch die zahlreichen Spieleflächen waren konstant von begeisterten Fans belegt. "Was kein Insider vor zehn Jahren für möglich gehalten hätte, ist jetzt Wirklichkeit geworden: In Stuttgart hat sich eine echte Spielerszene entwickelt", so Uwe Petersen, 1. Vorsitzender der Jury "Spiel des Jahres" und Leiter des baden-württembergischen Spielearchivs. Groß und Klein, Alt und Jung trafen sich gemeinsam an den Spielflächen, um die verschiedenen Spiele auszuprobieren.

Es wurde jedoch nicht nur voller Begeisterung gespielt, sondern auch eingekauft. Zum Zeitpunkt der Besucherbefragung hatten 65 Prozent Geld ausgegeben, 85 Prozent wollten aufgrund erhaltener Informationen in der nächsten Zeit etwas kaufen, so dass beste Chancen für ein gutes Nachmessegeschäft bestehen. 111 Euro ließ jeder der Besucher im Durchschnitt auf der SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE Und so waren manche Spiele schon nach kurzer Zeit ausverkauft. Besonders gefragt waren nicht nur die Spiele des Jahres, "Geistertreppe" für die Kinder und "Zug um Zug" für die Erwachsenen, sondern auch die am ersten Messetag mit dem 2. Deutschen Lernspielpreis ausgezeichneten Spiele: "Schattenbauspiel" (Kategorie Kindergarten und Vorschulalter), "Make'n'break" (Grundschulalter), "Teampower" (Grundschulkinder und darüber hinaus) sowie in der Kategorie unveröffentlichte Spiele "Familienglück". Der 2. Deutsche Lernspielpreis, der anlässlich der 9. SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE im letzten Jahr von der Nachhilfeschule Studienkreis und der Zeitschrift spielen und lernen ins Leben gerufen worden war, wurde in diesem Jahr von der baden-württembergischen Kultusministerin Annette Schavan verliehen.

Die SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE ist eine ausgesprochen junge Messe, was die Besucher betrifft: Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 31 Jahren, dennoch betrug das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen 2109 Euro. Die Frauen sind mit einem Anteil von 57 Prozent leicht in der Überzahl, die meisten Besucher kommen aber zu zweit (37 Prozent), 64 Prozent davon mit (Ehe-) Partner(in). 30 Prozent der Besucher gaben an, mit Freunden oder Bekannten die Messe zu besuchen.

Das Interesse der Besucher galt vor allem den Gesellschaftsspielen (79 Prozent), gefolgt von Aktionsspielen und Spielzeug mit je 27 Prozent sowie Büchern und Puzzles (je 18 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Auch Fantasy-/Science-Fiction-Spiele, Multimedia für Kinder sowie Puppen und Plüschtiere waren gefragt. Mehr als 300 Freunde des Spiels der Könige kamen beim Schachtreff auf ihre Kosten, der vom Schachverband Württemberg SVW und der Württembergischen Schachjugend WSJ mit Unterstützung des Deutschen Schachbundes und der Deutschen Schachjugend veranstaltet wurde. Der Schachlösewettbewerb war fast ständig von heftig diskutierenden Besuchern umlagert, ebenso die Simultanschachveranstaltungen, bei denen die Messebesucher gegen echte Könner antreten konnten.

Ein hoher Anteil der Besucher (40 Prozent) schätzt an der SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE in Stuttgart vor allem den Spieleverleih und die freie Spielfläche. 35 Prozent gaben an, sich für die Ausstellung der nominierten Spiele des Deutschen Spielearchivs zu interessieren. Die GAZI Indoor Sport-Arena zog 18 Prozent der Befragten an, 15 Prozent lobten das Spielezimmer mit Weihnachtsbäckerei. 4 Prozent und damit immerhin mehr als 2000 Besucher interessierten sich für den Pädagogentag, der sich an Lehrer(innen), Erzieher(innen), Bibliothekare, aber auch an interessierte Eltern richtete. Der Anteil der Fachbesucher, die aus rein beruflichem Interesse nach Stuttgart kamen, lag bei 9 Prozent.

Die SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE zieht einen hohen Prozentsatz an Stammbesuchern an, die entweder jährlich oder immer mal wieder zu der Veranstaltung kommen. In diesem Jahr lag der Anteil der neuen Besucher bei 30 Prozent. Dies dürfte auch im nächsten Jahr wieder ähnlich sein. 49 Prozent der Befragten wollen im nächsten Jahr definitiv wiederkommen, weitere 46 Prozent hielten dies für möglich. Besonders interessant: 78 Prozent gaben an, außer der SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE keine weitere vergleichbare Messe zu besuchen.

82 Prozent der befragten Besucher erteilten der Messe die Note "Gut" oder "Sehr gut", weitere 15 Prozent hielten sie für "Zufriedenstellend". 94 Prozent waren mit den Informations- und Kontaktmöglichkeiten zufrieden oder sehr zufrieden, und 88 Prozent würden die Veranstaltung weiterempfehlen. Das Angebot hält mehr als jeder zweite Besucher (54 Prozent) für vollständig. 74 Prozent waren der Meinung, der Besuch habe sich voll und ganz gelohnt, für weitere 24 Prozent war der Besuch zumindest teilweise lohnend. Die Messe erhält von den Besuchern die Gesamtnote 1,9. Besonders attraktiv war auch im Jahr 2004 wieder die Kombination mit drei weiteren Freizeitmessen, die mit derselben Eintrittskarte besucht werden konnten. 51 Prozent der Besucher der SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE gaben an, sich außerdem noch auf der HOBBY + ELEKTRONIK umzuschauen, 54 Prozent auf der KREATIV- & BASTELWELT, 34 Prozent auf der MODELLBAU SÜD. Lediglich 9 Prozent besuchten ausschließlich die SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE.

Auch die Aussteller äußerten sich positiv über die Messe. Ihre Gesamtnote 2,4 liegt deutlich über der Einschätzung der Marktlage, die lediglich eine 3,0 erhielt. 93 Prozent der Aussteller waren mit der Besucherzahl am Strand zufrieden, 82 Prozent mit dem Anteil ernsthafter Interessenten. 70 Prozent der Aussteller rechnen mit einem guten Nachmessegeschäft, mit dem geschäftlichen Erfolg auf der Messe waren 81 Prozent zufrieden.

Einige Stimmen im Detail:

Axel Kaldenhoven, Geschäftsführer von Schmidt Spiele: "Die Messe war einfach perfekt. Wir fanden sie viel strukturierter als vor zwei Jahren und sind sehr zufrieden mit ihrem Verlauf. Unser Großspiel "Geistertreppe" kam sehr gut an, und es war ein sehr umgängliches, angenehmes Publikum. Ganz toll finden wir die Idee, dass die Spiele ausprobiert werden können."

Anke Gärtner, Projektleiterin Messen und Ausstellungen des Ravensburger Spieleverlags: "Die Messe ist für uns sehr zufriedenstellend verlaufen. Auf unserem Hauptstand war "Make'n'break" der absolute Renner, und auch auf der Sonderfläche, auf der "Make'n'break" als Großspiel ausprobiert werden konnte, hatten die Spielbetreuer der Mariaberger Heime alle Hände voll zu tun."

Uwe Valentin, Inhaber von Pro Ludo: "Die Messe hat uns sehr viel Spaß gemacht, wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz. Wir hatten viel zu tun und haben ein großartiges Feedback bekommen. Die Atmosphäre war wie immer toll."

Michael Steffen, Geschäftsführer von Jumbo Spiele: "Für uns ist die SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE eine tolle Möglichkeit, dem Verbraucher unsere Spiele nahe zu bringen. Das hat auch den Vorteil, dass man den Spielern auf die Hände schauen kann, was in einem schwierigen Markt ein großer Vorteil ist."

Die Möglichkeit des Ausprobierens wird auch von Ernst Pohle, Vorsitzender der Fachgruppe Spiel, als besonders positiv empfunden.: "Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der 10. SÜDDEUTSCHEN SPIELEMESSE. Es ist wichtig, dass hier die Spieler Neuheiten ausprobieren können; für uns ist das eine ganz wesentliche Funktion der Veranstaltung."

Im nächsten Jahr finden die Freizeitmessen wieder vom 29. Oktober bis 1. November 2005 in Stuttgart statt, so dass das lange Wochenende wieder mit einbezogen werden kann.