Der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie e.V. engagiert sich erfolgreich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern

Deutscher Verband der Spielwaren-Industrie
6. Dezember 2004

 
Zum Pressetermin von Frau Bundesministerin Künast zum Thema „Nachhaltigkeit bei Spielzeug“ am 6. Dezember 2004 in Berlin gab Dr. Volker Schmid, Geschäftsführer des Deutscher Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) folgendes Statement heraus:

Das deutsche Spielwarenangebot steht in einer weltweit einzigartigen Tradition von Qualität und Vielfalt.

Im Zuge der Globalisierung ging der Anteil der im Hochlohnland Deutschland hergestellten Spielzeuge auf ca. 30 % des gesamten Angebotes in Deutschland zurück. Geblieben sind die berechtigt hohen Qualitätsanforderungen der Verbraucher. Diese prägen unverändert das deutsche Spielzeugangebot. Davon sind die Importe aus Fernost nicht ausgenommen. Im Jahr 2003 wurden allein aus China für ca. 1,5 Mrd. € Spielzeuge nach Deutschland importiert. Zur Nachhaltigkeit des Spielzeugs gehört aber nicht nur eine hohe Produktqualität an sich, sondern gerade bei Spielzeug eine menschenwürdige „Entstehungsgeschichte“.

Dass in Entwicklungsländern mit extremer Arbeitslosigkeit und hoher Armut der wirtschaftliche Aufschwung mit unguten Arbeitsbedingungen startet, wird kaum vermeidbar sein. Es ist daher Aufgabe aller Nachfrager in der Nachfragekette, beginnend beim Importeur, endend beim Verbraucher für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen dort zu sorgen.

Der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) ist seit langem der Auffassung, dass „menschenunwürdig hergestelltes Spielzeug nicht in Kinderhände“ gehört, und brachte sich deswegen frühzeitig in die Arbeit des Code of Conduct von ICTI (International Council of Toy Industries), dem Spielwarenweltverband, ein.

Der Einfluss dieser Bemühungen auf die Arbeitsbedingungen bei den Herstellern blieb solange gering, bis den Einkäufern von Spielzeug ein Instrumentarium zur zuverlässigen Vorort-Kontrolle an die Hand gegeben wurde. Das ist im Jahr 2003 geschehen. ICTI hat ein System von Auditierungen und Zertifizierungen menschenwürdiger Arbeitsbedingungen entwickelt.

Zeitgleich hat der DVSI im Herbst 2003 eine Initiative zur Selbstverpflichtung seiner Mitglieder gestartet. Auf Anhieb haben sich 12 Mitgliedsfirmen verpflichtet, ihre jeweils zwei wichtigsten Lieferanten in China auditieren zu lassen. Nach einem Jahr haben bereits 21 Mitgliedsfirmen mehr als 40 Hersteller, vor allem in China, über ein neutrales Institut überprüft. Die Mehrzahl dieser Hersteller hat sich dem ICTI-Zertifizierungsprozess angeschlossen. Mit Hilfe des ICTI-Zertifikates können die Hersteller im Entwicklungsland jedem Abnehmer belegen, dass die Arbeitsbedingungen nach umfangreicher, kompetenter und unabhängiger Prüfung menschenwürdig sind.

Die Mitgliedsfirmen des DVSI haben sich mit dieser Aktion international an die Spitze gestellt. Andere Länder werden dem Beispiel folgen, so dass das Ziel, „menschenunwürdig hergestelltes Spielzeug gehört nicht in Kinderhände“ zunehmend erreicht wird.