Drei Nominierte für die Auszeichnung Kennerspiel des Jahres 2011

Spiel des Jahres - Mai 2011

Die Nominierten 2011 stehen fest!

Auf ihrer Klausurtagung vom 20. bis 22. Mai 2011 wählten die Juroren als Nominierte für die Auszeichung "Kennerspiel des Jahres 2011" folgende Spiele aus (in alphabetischer Reihenfolge):

 

7 Wonders
von Antoine Bauza
Verlag: Repos Production / Vertrieb: Asmodée Deutschland

Jeder Bauherr errichtet im Laufe von drei Zeitaltern eines von sieben Weltwundern. Doch in diesem Strategiespiel für kleinere und größere Runden bringen nicht nur Jahrtausendbauwerke, sondern auch „Profanbauten“ Punkte. Die Spieler nutzen die Ressourcen der antiken Städte, handeln mit Nachbarn und treiben die Wissenschaft voran. Die zunächst komplex erscheinende Aufgabe zieht sie zunehmend in ihren Bann, lässt sie planen und investieren, um auch so manches Bauwerk kostenlos errichten zu können. Als Befehlshaber der Städte achten die Spieler auf deren Verteidigungskraft und wählen clever Gebäudekarten aus, bevor alle gleichzeitig einen Kartenstapel an den Nachbarn weitergeben. Obwohl jeder die eigene Stadt erweitert, sind doch Kooperationen notwendig, damit Weltwunder entstehen können.

Begründung der Jury:
Dieser Aufbau von Zivilisationen rund um antike Weltwunder vermittelt ein positives Spielerlebnis: Wie wahre Herrscher fühlen sich die Spieler, wenn beinahe im Minutentakt Karten in die Auslage wandern und das eigene Reich größer und größer wird. Die gleichzeitige Weitergabe von Kartenstapeln sorgt für einen schnellen Spielfluss und funktioniert in allen möglichen Besetzungen wunderbar. Insgesamt hat dieses variantenreiche Spiel Suchtpotenzial.




 

Lancaster
von Matthias Cramer
Verlag: Queen Games

England anno 1413. Mit ihren Rittern und Knappen brechen die Spieler auf, König Henry V. von Lancaster zu unterstützen und ihren Einfluss im Land zu mehren. Die farbigen Holzquader-Ritter – je dicker, desto stärker – müssen sich in den Ländereien gegen Mitkämpfer durchsetzen, wobei schwache Figuren oft von stärkeren vertrieben werden. Zudem erweitern die Rüstungsträger ihr Schloss und ziehen in den Kampf gegen Frankreich, um für diesen Einsatz mit Privilegien und Machtpunkten belohnt zu werden. Wer die erste Orientierung gefunden hat, erlebt ein spannendes Spiel mit zahlreichen taktischen Möglichkeiten. Vieles ist vorausschauend zu bedenken: Wer stets genug Geld vorrätig hat, fährt mehr Erträge ein. Wer viele Adelige an seine Tafelrunde holt, hat mehr Einfluss auf künftige Gesetze – die natürlich immer den eigenen Interessen dienen sollten.

Begründung der Jury:
Von Runde zu Runde wächst die Rivalität unter den Burgherren, die immer mächtiger werden und ihre Ritter zunehmend an mehreren Fronten kämpfen lassen. Es entsteht ein Schlagabtausch, der die mittelalterliche Atmosphäre lebendig werden lässt und zugleich an die demokratischen Anfänge im England jener Zeit erinnert. Mit Finesse muss die eigene Macht ausgebaut werden. Dank der opulenten Ausstattung ist Lancaster nicht nur spielerisch, sondern auch optisch ein Vergnügen.




 

Strasbourg
von Stefan Feld Verlag: Pegasus Spiele

Die Spieler streben im Straßburg des 15. Jahrhunderts nach Prestige. Das wächst, wenn sie Familienmitglieder in Zünften und im Stadtrat unterbringen. Dazu müssen sie mit ein wenig Glück und viel strategischem Geschick ihren Einfluss geltend machen. Entscheidend ist, wie die Spieler ihre 24 Einflusskarten auf fünf Runden mit jeweils bis zu sieben Bietphasen aufteilen. Die Rangfolge der Gebote gibt vor, wer Meister, Gesellen und Lehrlinge einsetzen darf und so in den Rat aufsteigt, in Zunftviertel zieht und Waren erhält. Oder wer als Kaufmann Waren verkaufen darf. Wichtig ist auch, Adel und Kirche beim Bau prestigesteigernder Gebäude zu beeinflussen. Denn oft lassen sich nur so die zu Beginn ausgewählten und bis zum Schluss geheim gehaltenen Aufgabenkarten erfüllen.

Begründung der Jury:
Wie ein Lehrmeister für das Leben verlangt Strasbourg von den Spielern, Pläne zu schmieden und flexibel auf gegnerische Einflüsse zu reagieren. Mut und Vorsicht sind gleichermaßen gefragt – sei es bei der individuellen Einteilung der Bietkarten oder bei der Auswahl der Aufträge. Letztere geben oft die einzuschlagende Strategie vor. Die vielen schnellen Versteigerungen sorgen immer wieder für Spannungsmomente. Am Ende können viele Wege zum Sieg führen.




Das "Kennerspiel des Jahres 2011" wird am 27. Juni 2011 in Berlin gekürt.