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207 Grundschulen in elf Bundesländern haben Grund zur Freude: Die Initiative „Spielen macht Schule“ vergibt zum fünften Mal Spiele im Wert von insgesamt 750.000 Euro. Schulen aus Sachsen hatten zum zweiten Mal die Chance auf den Gewinn einer Spieleausstattung.
Die diesjährigen Gewinner stehen fest: Insgesamt können sich 207 Schulen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen über eine komplette Spielezimmer-Einrichtung freuen. Zur Teilnahme am Wettbewerb hatten die Initiatoren Lehrer, Sozialarbeiter und engagierte Eltern dazu aufgerufen, bis Anfang Juni 2011 ein Konzept für ihre Grundschule beim Mehr Zeit für Kinder e.V. einzureichen. „Die eingegangenen Konzepte zeigen uns, wie engagiert und intensiv sich die Lehrer mit dem klassischen Spielen an der Schule und im Unterricht auseinandersetzen. Es ist uns wichtig, den Kindern das Lernen und Erfahren mit mehreren Sinnen wieder näher zu bringen“, erklärt Simone Linden, Geschäftsführerin des Vereins Mehr Zeit für Kinder. „Wir hoffen, dass sich die Familien von der Begeisterung der Kinder anstecken lassen und das gemeinsame Spiel in ihren Alltag integrieren. Diese neu entdeckte gemeinsame Familienzeit ist unserem Verein ein wichtiges Anliegen.“ Schule und Spielen – geht das überhaupt zusammen? Auf den Lerneffekt geprüfte Spiele Bereits in der Pilotphase fiel auf, dass viele Kinder in der Schule zum ersten Mal Erfahrungen mit Gesellschaftsspielen sammeln und vor allem Kinder mit Migrationshintergrund über das Spielen einen neuen Zugang zur deutschen Sprache finden. Waren es zu Beginn des Projektes noch zehn hessische Schulen, die gewonnen hatten, freuten sich in den vergangenen vier Jahren bereits 564 Gewinnerschulen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen über neue Spiele. In diesem Jahr wurde das Projekt auf Niedersachsen und das Saarland ausgeweitet, für 2012 ist die Aktion bundesweit geplant. Ab Herbst 2011 wird es über 770 „spielende Schulen“ geben, die über ein Spielezimmer mit der gewonnenen Ausstattung verfügen können. Im Frühjahr 2012 werden alle Grundschulen in Sachsen erneut die Möglichkeit haben, sich bei „Spielen macht Schule“ zu bewerben. Folgende 25 Schulen aus Sachsen haben 2011 gewonnen:
Hintergrund der Initiative Schon Kinder im Grundschulalter sind dem ständig wachsenden Einfluss von Bildschirmmedien wie Fernsehen, PC-Spielen und Konsolen ausgesetzt. Bewegung und Kreativität, wichtige Faktoren für die kindliche Entwicklung, bleiben dabei auf der Strecke. Hintergrund des Projektes sind die Erkenntnisse der modernen Hirn¬forschung. Sie zeigen, dass aktive Erfahrungen, wie sie das klassische Spielzeug bietet, förderlicher sind als die passive Erfahrungsvermittlung, wie sie beispielsweise beim Fernsehen stattfindet. Dem immer stärker werdenden Einfluss der Bildschirm- medien möchte die Initiative „Spielen macht Schule“ entgegenwirken. „Spielen und Lernen sind keine Gegensätze! Darum sind gute Spiele eine wichtige Ergänzung des schulischen Bildungsangebots. Kinder unter- scheiden nicht zwischen Lernen und Spielen, sie lernen beim Spiel. Im Gehirn prägt sich besonders gut ein, was über mehrere Sinne hineingelangt“, so Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Neurologe und Gründer des ZNL (Ulm). Mit der Einrichtung der Spielezimmer in Schulen soll der natürliche Spieltrieb gefördert werden, da das Spielen wichtige Lernprozesse anregt. Spielerisch üben Kinder soziale Fähigkeiten, wie mit Sieg und Niederlage umzugehen und bestimmte Regeln einzuhalten. Sie lernen, sich zu konzentrieren und zuzuhören. Im Spiel können Kinder ihre Motorik schulen und ihren Wortschatz erweitern. Außerdem werden Fantasie, Kreativität, Geduld und Gedächtnis trainiert – und das hilft, die schulischen Anforderungen erfolgreich zu bewältigen. Wettbewerb für Grundschulen: Spielen macht Schule „Spielen macht Schule“ ist ein langfristig angelegtes Projekt mit dem Ziel, das Spielen mehr in den Schulalltag der Kinder zu integrieren. Daher stattet das Projekt in einem Wettbewerb Grundschulen mit Spielezimmern aus. Die darin eingesetzten Spiele hat das TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) hinsichtlich ihres Lerneffektes geprüft und bewertet. Mit der Einrichtung dieser Spielzimmer soll der natürliche Spieltrieb gefördert werden, da Spielen wichtige Lernprozesse anregt, die Kinder auf die Anforderungen ihres späteren Lebens vorbereiten. Seit der Pilotphase 2007 haben schon mehr als 560 Grundschulen in neun Bundesländern eine kostenlose Spielzeug-Ausstattung für ein Spielezimmer gewonnen. In diesem Jahr waren Grundschulen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen aufgerufen, ein Konzept zur Einbindung von Spielen in den Schulalltag einzureichen und am Wettbewerb teilzunehmen. Alle Informationen zur Initiative „Spielen macht Schule“ und den pädagogisch geprüften Spielen unter: www.spielen-macht-schule.de. |