Einbruch im Märklin-Museum

Märklin - 19. Januar 2005

 
Belohnung von 200.000 € ausgesetzt

In der Nacht von Montag, 17.1. auf Dienstag, 18.1.2005 wurde im Märklin Museum eingebrochen. Die Täter setzten die Alarmanlage außer Betrieb und brachen den Notausgang auf. Entwendet wurden die Exponate der historischen Spur I sowie alle ausgestellten Fahrzeuge der Spur 0 und die Schiffe von vor 1910, Dampfmaschinen und unersetzliche Prototypen der Spur 00 (H0). Das älteste Fahrzeug des Museums, die erste Lokomotive von 1891, ist ebenfalls gestohlen worden.

Ersten vorsichtigen Schätzungen zufolge dürfte der Wert der Beute bei über einer Million Euro liegen. Aus den aufgebrochenen Vitrinen und Schaukästen schleppten die Täter rund 150 Einzelstücke ins Freie und verluden sie zum Abtransport. An der Alarmanlage wurde vorher so manipuliert, dass sie unbrauchbar wurde. Zwei rote Rundum-Leuchten wurden mit Bauschaum eingeschäumt. In das Gebäude waren die Einbrecher gekommen, nachdem sie einen Notausgang aufbrachen. Die Eisentür wurde mit brachialer Gewalt mit einem Werkzeug aufgehebelt. Im Ausstellungsraum wuchteten die Diebe die Scheiben aus diversen Schaukästen und nahmen die teuren Stücke heraus. Aufgrund der Spurenlage vermutete die Polizei, dass die Gegenstände in ein im Eingangsbereich stehendes Fahrzeug verladen wurden. Zum Abtransport ist den Umständen nach ein größerer Kombi oder ein Kleinlaster verwendet worden. Bei den gestohlenen Gegenständen handelt es sich zum Teil um Liebhaberstücke, die neben dem materiellen auch von unschätzbarem ideellem Wert sind. Dabei sind aber auch Einzelstücke, die nicht ohne weiteres abzusetzen sind. Es ist nicht auszuschließen, dass die Täter das Objekt in der Holzheimer Straße in letzter Zeit ausgekundschaftet haben.

Märklin hat für die Wiederbeschaffung der Teile eine Belohnung in Höhe von 200.000 Euro ausgesetzt.
Liste der gestohlenen Märklin-Exponate

„Uns ist ein Teil unserer Geschichte entwendet worden. Das ist für ein traditionsbewußtes Haus wie Märklin ein äußerst schmerzlicher Verlust“ sagte Paul Adams, Vorsitzender der Märklin Geschäftsleitung. Die zur Zeit einzige lückenlose Darstellung der Märklin Geschichte anhand von historischen Exponaten ist jetzt nur noch in der Märklin-Ausstellung „Mythos Märklin“ in Wien zu sehen.