Spielzeugmarkt im dritten Jahr in Folge mit Zuwachs

DVSI / Deutscher Verband der Spielwaren-Industrie - November 2011

 
DVSI Statement zur Jahrespressekonferenz der Spielwarenbranche

Die klassische Spielwarenbranche hatte auf das „Krisenwunderjahr“ 2009 (damals + 4,1% im Vergleich zu 2008) im Jahr 2010 (+ 5% im Vergleich zu 2009) noch eins drauf gesetzt. Das aufgelaufene Jahresplus in 2011 liegt derzeit bei ca. 7%. Damit könnte im Jahr 2011 die 2,6 Mrd. Marke geknackt werden - nach 2,498 Mrd. im Jahr 2009 – ausgedrückt in Einzelhandelspreisen. Der Spielwarenmarkt wächst seit drei Jahren stabil. (Quelle Eurotoys)

Die deutsche Produktion lag 2010 bei 1,08 Mrd. Euro, das entspricht einem Zuwachs von 4,6% zu 2009, nach einem Rückgang von 11,7% zu 2008. (Quelle: Statistisches Bundesamt/Nostheide Verlag). Die Geburtenzahlen in den Jahren 2007 und 2008 ließen Hoffnung aufkommen. Sie stiegen zunächst um 1,8%, im Jahre 2008 immerhin noch um 0,7%. Das Jahr 2009 brachte dann einen deutlichen Rückgang. In seiner Bevölkerungsschätzung für das Jahr 2010 ging das Statistische Bundesamt von 665.000 bis 680.000 geborenen Kindern aus. Das ist gegenüber den Vorjahresdaten wieder ein Anstieg zwischen drei und fünf Prozent. Ein sicherer Trend in der Geburtenentwicklung ist das nicht, aber allemal erfreulich. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Deutschland im internationalen Vergleich

Seit 2008 wächst auch der Weltspielwarenmarkt. Waren es in dem Jahr noch 77,224 Mrd. US$, so wurde es ein Jahr später bereits mit 79,552 Mrd. US$ getoppt. Die Schätzung für das Jahr 2010 liegt bei 83,900 Mrd. US$. Nach den USA, Japan, Großbritannien und Frankreich liegt Deutschland bei den Top Ten auf Platz 6 (Quelle: Eurotoys).

Der Drang zum Spielen hört nie auf

Mit zunehmendem Alter und nach einem Arbeitsleben bezieht der Erwachsene die Vergangenheit stärker in seine Sicht der Dinge ein. Die Lust zum Spielen wird wieder geweckt. Damit rücken zunehmend Spielzeuge für diese Altersklasse in den Focus - nicht mit der Pädagogik im Vordergrund, sondern als Ausgleich für den stressigen Alltag oder einfach um seine Zeit sinnvoll zu verbringen.

Der Anteil der Erwachsenen am Gesamtmarkt Spielwaren beträgt seit einigen Jahren stabile 14%. In den letzten Jahren boomten anspruchsvolle und moderne Brettspiele. Mit Strategie und Geschick sind hier viele Stunden Spielspaß garantiert. Aber auch die klassischen Brettspiele erfreuen sich einer ungebrochenen Beliebtheit. Der Anteil der erwachsenen Käufer liegt hier bei starken 25%; bei Puzzles liegt er gleich hoch. Knapp darunter liegt der Bereich Plüsch mit 23%.

Die Modelleisenbahn gilt neben dem Modellbau (54%) bei erwachsenen Männern als beliebtes Spielzeug. Der Erwachsenen-Anteil bei Modellbahn/RC-Fahrzeugen/Rennbahnen insgesamt liegt bei 47%. Das Spielen im Erwachsenenalter wird nicht vergessen, schließlich hat es ja eine enorm positive Wirkung auf unser gesamtes Leben und ist unerlässliche Basis für das Wichtigste an sich: Spielen macht Spaß! (Quelle: Eurotoys)

Die Probleme mit China

Die Ursachen für steigende Produktionskosten in China, wo mit geschätzt noch 60% das Gros der weltweiten Spielwarenproduktion erfolgt, sind in erster Linie im Mangel an guten Arbeitskräften zu suchen. Wie in den Boom-Jahren in der BRD gilt: Wer am meisten zahlt, bekommt die besten Mitarbeiter. Allerdings mit entsprechenden Aufschlägen, die zur Zeit im Schnitt 20 bis 30 Prozent im Jahr ausmachen. Der chinesische Arbeiter ist anspruchsvoller als noch vor wenigen Jahren und kann sich das auch leisten. Wichtiger Trend auf den Beschaffungsmärkten sind auch die steigenden Preise für Rohstoffe und Energie und schließlich schlagen auch die neuen Sicherheitsanforderungen der EU und den USA durch umfangreiche Qualitätsprüfungen zu Buche.

Hierdurch entsteht für die Hersteller von Spielwaren eine zusätzliche Belastung, die diese an die Abnehmer weitergeben. Die Verbraucher in Deutschland merken davon derzeit kaum etwas, da die Preise für Weihnachten zwischen den Branchenteilnehmern bereits fest vereinbart sind. Für 2012 wird ein Anstieg des Preisniveaus jedoch nicht zu vermeiden sein.

Produktionsrückverlagerung – ein Trend in der Spielwarenbranche!

Europa scheint als Produktionsstandort wieder attraktiver zu werden – so Ergebnisse von Studien. Geschätzt gut 60 Prozent der in Deutschland verkauften Spielwaren stammen heute aus der Volksrepublik China. Noch vor einigen Jahren lag dieser Wert bei weit über 70 Prozent. Der Import-Wert 2010 ist im Vergleich zu 2009 um mehr als 20% gesunken und es ist davon auszugehen, dass die Importzahlen aus China weiter nach unten tendieren werden. Deutsche Hersteller kehren zurück nach Europa und dieser Trend wird sich fortsetzen (Quelle: Nostheide Verlag).

Beschäftigte in der Spielwarenbranche

Die Zahl der Beschäftigten in der Spielzeugherstellung in der BRD ist in den letzten Jahren mit ca. 11.000 Personen stabil geblieben (gemessen werden nur Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern).

Wie wird das Weihnachtsgeschäft?

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist so gut wie seit langem nicht, die Konjunktur sowieso. Und das Konsumklima hat sich noch verbessert. Die Deutschen sorgen sich zwar im Generellen, spüren aber selbst die Krise nicht. Sie gehen also weiter munter, aber nach wie vor bewusst einkaufen. Die Spielwarenbranche sieht das Weihnachtsgeschäft insgesamt positiv auf sich zukommen.