Schleich unterstützt Initiative des Bundes-Forschungsministeriums

Schleich - Dezember 2011

 
Wird bald Kunststoff durch Bio-Rohstoff ersetzt?

Der Spielwarenhersteller Schleich verfolgt mit dem Bundes-Forschungsministerium eine Partnerschaft, die in naher Zukunft Wegweisendes zu Tage fördern könnte. Unter dem Titel „KMUinnovativ: Technologien für Ressourcen- und Energieeffizienz“ wird das Ziel verfolgt, erdölbasierte Kunststoffe durch neue aus nachwachsenden Rohstoffen zu ersetzen.

Mit im Bunde bei dieser Initiative ist das Unternehmen Tecnaro mit Sitz in Ilsfeld. Deren Produkt Arboform wurde schon mit dem Europäischen Erfinderpreis ausgezeichnet. Bei Arboform handelt es sich im Prinzip um flüssiges Holz. Tests sollen nun die Zukunftsfähigkeit dieses Werkstoffes für die Spielwarenindustrie unter Beweis stellen.

Für Schleich ist Arboform deshalb so interessant, weil der biopolymere Werkstoff Verarbeitungseigenschaften besitzt, die dem bisherigen Rohstoff PVC für die Figuren des Spielwarenherstellers sehr nahe kommt. „Thermoplastische Vulkanisate (TPV) aus nachwachsenden Rohstoffen zu testen, ist eine große Herausforderung, der wir uns gerne stellen“, erklärt Schleich-Geschäftsführer Paul Kraut die Beteiligung seines Unternehmens an der Initiative. „Allerdings“, schränkt der Geschäftsführer ein, „ der Weg bis zu ihrem industriellen Einsatz noch ein weiter.“

Die Bio-TPV bestehen zu knapp 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen und sind leicht zu recyclen und absolut CO2-neutral. Arboform setzt sich aus dem biologischen Grundbaustein von Holz oder Naturfasern wie Hanf und Flachs sowie natürlichen Additiven zusammen. Dieser Grundbaustein heißt Lignin. Durch Photosynthese werden auf der Erde jährlich etwa 20 Milliarden Tonnen Lignin neu gebildet. Allein beim Prozess der Papierherstellung werden jedes Jahr 60 Millionen Tonnen Lignin freigesetzt. Ob aus Rinde, Sägemehl oder Getreidestroh – aus vielen natürlichen Fasern kann Lignin extrahiert werden. Arboform wird durch spezielle Verfahren in Granulatform gebracht und kann mit gängigen Kunststoffverarbeitungsmaschinen zu unterschiedlichen Produkten verarbeitet werden.