TOYS"R"US ist als Ganzes verkauft

Toys "R" Us - März 2005
 

Monatelange Spekulationen und Gerüchte haben ein Ende

Eine Investorengruppe hat den Zuschlag für den Kauf des zweitgrößten amerikanischen Spielzeughändlers Toys "R" Us Inc. erhalten. Wie das Unternehmen in Wayne, New Jersey mitteilte, zahlt die Gruppe 6,6 Milliarden Dollar (ca. 5 Milliarden Euro). Sowohl die problematische Spielzeugsparte Toys "R" US als auch das erfolgreiche Geschäft mit Babyprodukten Babies "R" Us wird als Komplettpaket an die gleichberechtigten Partner veräußert.

Dieses Geschäft kam überraschend, da bislang immer nur vom Kauf der Spielwaren-Sparte die Rede gewesen war. Der Einzelhändler hatte dann aber doch um Angebote für das gesamte Unternehmen gebeten, wodurch auch Kohlberg Kravis Roberts & Co. ins Boot gekommen ist.

Die Investorengruppe aus den beiden Investmentfirmen Bain Capital (www.baincapital.com) und Kohlberg Kravis Roberts & Co. (www.kkr.com) sowie der Immobilienfirma Vornado Realty Trust (www.vno.com) ging damit siegreich aus einem Bieterwettstreit für das Spielzeugunternehmen hervor. Sie zahlt 26,75 Dollar pro Aktie und wird neben dem gesamten Konzern auch die Schulden des Unternehmens übernehmen. Zuletzt hatte sich offenbar auch die Beteiligungsgesellschaft Cerberus Capital für Toys "R" US interessiert.

Es stellt sich nun natürlich die Frage, was mit dem angeschlagenen Spielzeugriesen geschehen wird. Analysten in den USA gehen davon aus, dass die lukrative Babies "R" Us Sparte in ihrer Form bestehen bleibt bzw. ausgebaut wird. Die Spielwarenmarke Toys "R" Us wird wohl in einer schlankeren Version aufrecht erhalten. Dies läuft scheinbar darauf hinaus, dass die unprofitablen Märkte geräumt werden damit der wertvolle Grundbesitz verkauft werden kann. In den USA betreibt das Unternehmen 676 Toys "R" Us und 218 Babies "R" Us Filialen, hinzu kommen noch etwa 600 Toys "R" Us Spielwarenmärkte im Ausland. Ganz sicher wird dieses Portfolio gewissenhaft überprüft und anschließend bearbeitet werden.

Analysten erwarten in den USA ein weiteres schweres Jahr für den traditionellen Spielwarenhandel, der im Jahr 2004 bei etwa 20,1 Milliarden US Dollar Umsatzerlösen lag (2003 noch 20,9 Milliarden US Dollar). Ein weiterer Rückgang in 2005 kann noch nicht in Zahlen belegt werden, ist aber höchstwahrscheinlich. Immer mehr amerikanische Spielwarenfachhändler suchen nach Nischen abseits vom Spielzeug.