Erhebliche Verbesserung des Ergebnisses vor Sonderposten und
finanziellen Erträgen und Aufwendungen, eine Steigerung des Marktanteils –
sowie eine deutliche Verbesserung beim Cashflow trotz Umsatzrückgangs.
Der Umsatz der LEGO Gruppe
im Bereich Spielwaren fiel im Jahr 2004 weltweit um 7 Prozent von DKK 7,196
Milliarden (EUR 969 Millionen) auf DKK 6,704 Milliarden (EUR 902 Millionen).
Knapp die Hälfte dieses Rückgangs ist auf Wechselkursentwicklungen
zurückzuführen, insbesondere auf den schwächeren US-Dollar. Der Abbau von
Lagerbeständen beim Einzelhandel ist ein weiterer wichtiger Faktor. Die
Einzelhandelsumsätze mit LEGO
Produkten blieben im Wesentlichen unverändert. Die
LEGO Gruppe konnte ihren Marktanteil jedoch leicht ausweiten, da
der Spielwarenmarkt im Jahr 2004 allgemein rückläufig war und der Verkauf von
LEGO Produkten an den Endverbraucher unverändert blieb.
Ergebnis
Das Ergebnis der LEGO
Gruppe
vor Sonderposten, finanziellen Erträgen und Aufwendungen sowie Steuern
verbesserte sich im Jahr 2004 erheblich. Es betrug DKK 103 Millionen (EUR 14
Millionen), verglichen mit DKK -1,061 Milliarden (EUR -143 Millionen) im Jahr
2003. Das ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Gruppe
verschiedene Aktivitäten reduzierte und auf Basis einer generellen
Effizienzsteigerung die Kosten um DKK 1,523 Milliarden (EUR 205 Millionen, 20
Prozent) gegenüber dem Jahr 2003 senkte. Ferner ergab sich durch den Verkauf
von Vermögenswerten ein Nettoertrag von DKK 133 Millionen (EUR 18 Millionen).
Das Ergebnis vor Steuern belief sich im Jahr 2004 auf DKK -1,237 Milliarden
(EUR -166 Millionen), gegenüber DKK -1,498 Milliarden (EUR -202 Millionen) im
Jahr 2003. Diese Zahl ist mit Blick auf die Restrukturierungskosten von DKK 502
Millionen (EUR 68 Millionen) und Vermögenswertminderungen von DKK 723 Millionen
(EUR 97 Millionen) zu bewerten. Die einmalige Verminderung von Vermögenswerten
wurde vorgenommen, weil die Gruppe davon ausgeht, diese Vermögenswerte in
Zukunft weniger zu nutzen. Das ist zum Teil auf einen Rückgang des
Konzernumsatzes um 30 Prozent seit 2002 zurückzuführen sowie auf
Produktivitätsverbesserungen, die in den vergangenen Jahren erreicht wurden.
Nach Steuern resultierte ein Gesamtergebnis von DKK -1,931 Milliarden (EUR -260
Millionen), im Vergleich zu DKK -935 Millionen (EUR -126 Millionen) im Vorjahr.
CEO Jørgen Vig Knudstorp zum Ergebnis:
„Es ist eine positive Entwicklung, dass es uns gelungen ist, unser Ergebnis
vor Sonderposten um mehr als DKK 1 Milliarde (EUR 130 Millionen) zu verbessern.
Damit konnten wir global gesehen die negative Marktentwicklung stoppen. Im Jahr
2004 war unsere Botschaft: Wir spielen wieder mit! Im Jahresverlauf haben wir
Kostenreduzierungen von DKK 1,5 Milliarden (EUR 200 Millionen) erzielt und
wesentliche Vermögenswertminderungen durchgeführt. Die engere Zusammenarbeit
mit unseren Kunden und eine stärkere Konzentration auf unsere Kernprodukte
verbesserte gleichzeitig unsere Wettbewerbsfähigkeit. Mit Blick auf die
aktuellen Marktbedingungen sind unser finanzielles Ergebnis und unsere stärkere
Wettbewerbsposition ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.
Gleichzeitig haben wir die Grundlagen für das Jahr 2005 und für unser Ziel,
wieder ein zufrieden stellendes Rentabilitätsniveau im Jahr 2006 zu erreichen,
geschaffen
.“
Bilanz
Im Jahr 2004 reduzierte die
LEGO Gruppe die Summe ihrer Aktiva von DKK 10,049 Milliarden
(EUR 1,352 Milliarden) zu Jahresbeginn auf einen derzeitigen Stand von DKK
8,089 Milliarden (EUR 1,089 Milliarden). Der Rückgang erklärt sich in erster
Linie aus einer Verminderung des Anlagevermögens der
LEGO Gruppe
(Wertminderungen von DKK 1,251 Milliarden, entspricht EUR 168 Millionen),
kombiniert mit Anlageabgängen und einem allgemein niedrigeren
Investitionsniveau.
Cashflow
Trotz des negativen Ergebnisses im Jahr 2004 verbesserte sich der Cashflow der
LEGO Gruppe
um DKK 753 Millionen (EUR 101 Millionen), von DKK -215 Millionen (EUR -29
Millionen) auf DKK 538 Millionen (EUR 72 Millionen). Diese Verbesserung
resultiert vor allem daraus, dass die Gruppe ihr Umlaufvermögen (zum Beispiel
Lagerbestände und Debitoren) reduziert, weniger Investitionen getätigt und
Vermögensgegenstände veräußert hat.
Auszugliedernde Aktivitäten
Um sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können, hat die
LEGO Gruppe beschlossen, ganz oder teilweise einen neuen
Eigentümer für die LEGOLAND Parks
zu finden. Die Aktivitäten in Zusammenhang mit den LEGOLAND Parks werden daher
als ausgegliedert betrachtet. Das Ergebnis dieser Aktivitäten nach Steuern
beträgt DKK -508 Millionen (EUR -68 Millionen), was ein positives
Betriebsergebnis von DKK 20 Millionen (EUR 3 Millionen) und eine
Vermögenswertminderung von DKK 528 Millionen (EUR 71 Millionen) beinhaltet. Die
Aktivitäten der KOMPAN A/S werden ebenfalls als ausgegliedert betrachtet. Deren
Ergebnis beläuft sich auf ein Nettoergebnis von DKK 50 Millionen (EUR 7
Millionen), das hauptsächlich aus der Ausgliederung von Unternehmensanteilen
resultiert.
Die Ergebnisse der auszugliedernden Aktivitäten sind nicht in dem
Vorsteuerergebnis von DKK -1,237 Milliarden (EUR -166 Millionen)
berücksichtigt.
Der Markt
Die Spielwarenbranche hatte im Jahr 2004 global mit schwierigen
Marktbedingungen zu kämpfen. Kaufzurückhaltung und ein zunehmendes Interesse an
Consumer-Electronics wie MP3-Playern und Mobiltelefonen hatten zur Folge, dass
in den meisten Ländern der Spielwarenmarkt stagnierte oder rückläufig war.
Global gesehen fiel der Umsatz bei traditionellen Spielwaren im Jahr 2004 um
zwei Prozent. Den Markt kennzeichnet zusätzlich der stärker werdende Wettbewerb
auf der Ebene des Einzelhandels. Für Einzelhandelsketten der Spielwarenbranche
mittlerer Größe wird es zunehmend schwieriger, sich gegen sehr große
Handelsketten zu behaupten. Gleichzeitig verbuchen große Supermarktketten einen
wachsenden Anteil beim Spielzeugumsatz, und das häufig mit Discountpreisen. In
der Konsequenz ist ein anhaltender Druck auf die Preise zu beobachten sowie
weiter abnehmende Gewinnspannen.
Unternehmensstruktur
Im Verlauf des Jahres 2004 veränderten sich die Eigentumsverhältnisse
zwischen den Tochtergesellschaften der
LEGO Gruppe Die LEGO Holding A/S ist nun
Muttergesellschaft sowohl des dänischen als auch des schweizerischen Teils der
Gruppe. Im Jahr 2004 fiel auch die Entscheidung, Aktivitäten abzustoßen, die
nicht als Teil des Kerngeschäfts der
LEGO Gruppe betrachtet werden. Dies betraf die LEGOLAND Parks
sowie eine wesentliche Kapitalbeteiligung an der KOMPAN A/S. Diese Aktivitäten
werden als ausgegliedert betrachtet, ihre Ergebnisse sind daher in den oben
stehenden Ausführungen nicht berücksichtigt.
2005
Der 2004 aufgelegte Aktionsplan der
LEGO Gruppe
wird auch im Jahr 2005 erhebliche Auswirkungen zeigen. Der Plan wird eine
schlankere, dabei finanziell stärkere, konzentriertere und schnellere Gruppe
mit sich bringen, die gerüstet ist, um sich dem schwachen Wachstum in der
Branche und auf dem Produktsektor zu stellen. In Zukunft wird sich die Gruppe
hauptsächlich ihrem Kerngeschäft widmen: dem klassischen
Konstruktionsspielzeug.
Ziel der LEGO Gruppe
für 2005 ist die Beibehaltung eines unveränderten Umsatzniveaus und ein Gewinn
vor Sonderposten und Steuern im Bereich von DKK 200 Millionen (EUR 27
Millionen).
CEO Jørgen Vig Knudstorp zum Jahr 2005
„Zu Beginn des Jahres 2005 sind wir in einer guten Position, um unseren Anteil
am globalen Markt auszubauen. Durch verbesserten Service, höhere
Handelsspannen, geringere Lagerbestände und wettbewerbsfähigere Preise haben
wir dem Einzelhandel geholfen, seinen Gewinn aus
LEGO Produkten zu erhöhen. Zur gleichen Zeit führen wir ein
Sortiment ein, das unverkennbar auf der
LEGO Idee basiert. Das neu belebte Kernsortiment beschert uns
gesunde Umsatzzahlen – etwa bei unseren DUPLO Produkten. Somit haben wir eine
gute Ausgangsposition, um unser Ziel für 2005 – einen Gewinn vor Sonderposten
und Steuern von DKK 200 Millionen (EUR 27 Millionen) – zu realisieren
."
Zusammenfassung
-
Der Umsatz der LEGO Gruppe
bei Spielwaren betrug DKK 6,704 Milliarden (EUR 902 Millionen) im Jahr 2004,
gegenüber DKK 7,196 Milliarden (EUR 969 Millionen) im Jahr 2003 (-7 Prozent).
-
Der Gesamtumsatz (einschließlich der LEGOLAND Parks) betrug 7,934 Milliarden
(EUR 1,068 Milliarden) im Jahr 2004, gegenüber DKK 8,428 Milliarden (EUR 1,134
Milliarden) im Jahr 2003 (-6 Prozent).
-
Das Ergebnis vor Sonderposten, finanziellen Erträgen und Aufwendungen sowie
Steuern verbesserte sich von DKK -1,061 Milliarden (EUR -143 Millionen) im Jahr
2003 auf DKK 103 Millionen (EUR 14 Millionen) im Jahr 2004.
-
Wertminderungen von Anlagevermögen und Restrukturierungskosten beliefen sich
auf insgesamt DKK 1,225 Milliarden (EUR 165 Millionen).
-
Das Ergebnis vor Steuern ohne auszugliedernde Aktivitäten für das Jahr betrug
DKK -1,237 Milliarden (EUR -166 Millionen), gegenüber DKK -1,498 Milliarden
(EUR -202 Millionen) im Jahr 2003.
-
Das Jahresergebnis nach Steuern für fortgesetzte und auszugliedernde
Aktivitäten betrug DKK -1,931 Milliarden (EUR -260 Millionen), gegenüber DKK
-935 Millionen (EUR -126 Millionen) im Jahr 2003.
-
Das Gesamtvermögen verringerte sich von DKK 10,049 Milliarden (EUR 1,352
Milliarden) im Jahr 2003 auf DKK 8,089 Milliarden (EUR 1,089 Milliarden) im
Jahr 2004 (-20 Prozent). Von diesem Betrag entfallen DKK 2,432 Milliarden (EUR
327 Millionen) auf auszugliedernde Aktivitäten.
-
Der Cashflow der Gruppe verbesserte sich um DKK 753 Millionen (EUR 101
Millionen) im Jahr 2004, von DKK -215 Millionen (EUR -29 Millionen) auf DKK 538
Millionen (EUR 72 Millionen).
LEGO Zentraleuropa
bekräftigt Topposition im Spielwarenmarkt Die
LEGO GmbH besetzt mit einem Marktanteil von 9,6 Prozent weiter
den zweiten Platz im Spielwarenbereich in Zentraleuropa (Deutschland, Schweiz
und Österreich). 2004 hatte auch der Spielwarenmarkt in Zentraleuropa einen
allgemeinen Rückgang zu verzeichnen. Trotzdem erzielte die
LEGO GmbH 2004 in Zentraleuropa einen im Vergleich zum Vorjahr
stabilen Umsatz in Höhe von rund 200 Millionen Euro. Die Abverkaufszahlen des
Handels bei LEGO
Produkten sind geringfügig gesunken. 2005 zeichnete sich schon
in den ersten drei Monaten eine erfreuliche Entwicklung ab: Die neuen Produkte
wurden sowohl vom Handel als auch von den Verbrauchern gut aufgenommen.
„Wir setzen in schwierigen Marktbedingungen innovative Impulse", erklärt Dirk
Engehausen , Geschäftsführer
LEGO Central Europe und beschreibt die damit verbundene Aufgabe:
„Die richtige Balance zwischen den klassischen
LEGO Produkten und unseren Innovationen zu finden ist für uns
die entscheidende Herausforderung in den nächsten Jahren. Auch werden wir
weiterhin Kooperationen mit adäquaten Lizenzgebern eingehen – wie im aktuellen
Fall sehr erfolgreich mit Ferrari. Generell müssen Produktentwicklung,
Positionierung und Kommunikation erfolgreich zusammenspielen
.“
Zu den beliebtesten LEGO
Produkten gehörten im Jahr 2004 Bionicle und Knights’ Kingdom – alle drei
Sekunden wurde eine Knights' oder Bionicle Dose verkauft. Die
Markenbekanntheit von Bionicle liegt bei Jungen im Alter von sechs bis
zehn Jahren deutschlandweit bei 73 Prozent. Im klassischen Produktbereich lagen
die Themen LEGO
City, Piraten und Ritter voll im Trend. Die ausschließlich für Mädchen
konzipierte Produktlinie Clikits konnte in Deutschland ihren Marktanteil
im Bereich Basteln und Zeichnen auf 10,3 Prozent deutlich steigern (2003: 7,4
Prozent). 2004 spielten bereits 21 Prozent der deutschen Mädchen im Alter von
sechs bis zehn Jahren mit Clikits
.
Dass die Strategie des Unternehmens aufgeht, zeigt die aktuelle, repräsentative
Studie „FamilienAnalyse 2005“ aus dem Verlag Gruner & Jahr, Hamburg.
Danach ist LEGO
die beliebteste Marke bei deutschen Eltern.
LEGO liegt bei den Familien in den Werten Bekanntheit und
Sympathie eindeutig an der Spitze: 96 Prozent der Mütter und Väter kennen die
Marke, 82 Prozent finden sie sympathisch.
LEGO wird zudem von deutschen Eltern am häufigsten gekauft und
verwendet. Hier setzt sich das Spielzeug gegenüber der Konkurrenz ab. Mit 78
Prozent liegt LEGO
vor Ravensburger
(77 Prozent) und Playmobil
(63 Prozent). Besonders hoch ist auch das Vertrauen der Eltern in die
LEGO Produkte. 81 Prozent schätzen diese als hochwertig mit
einer sehr guten Qualität ein.
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