Kind + Jugend mit neuen Trends

Kind + Jugend - April 2005
 

Weltneuheiten und Neuentwicklungen

Die Kind + Jugend, die weltgrößte Messe der Kinderausstattungs-Branche, wirft ihre Schatten voraus. Obwohl in allen Branchenbereichen noch mit Hochdruck an den neuesten Produktionen und Kollektionen, die im September in Köln präsentiert werden, gearbeitet wird, zeichnen sich zu diesem frühen Zeitpunkt bereits neue Trends ab. Auch der in diesem Jahr erstmalig eingeführte "Innovation Award" findet in der Branche ein großes Echo. Weit über 100 Unternehmen unterstreichen dies mit den Anmeldungen innovativer Neueinführungen.

Weltneuheiten und beachtenswerte Neuentwicklungen sind bei den Kinderautositzen zu erwarten. Hier stehen die sicherheitstechnischen Aspekte und das Design im Vordergrund: Kindersitze mit integriertem Gurtsystem für die Altersgruppe I (Kinder von 9 Monaten bis zu 4 Jahren), die sich leicht und stufenlos bis in Liegeposition einstellen lassen und ISOFIX-fähig sind. Ein ausgeklügeltes Traveller-System erlaubt den Einsatz eines Kindersitzes in und gegen die Fahrtrichtung. Damit die Sitze auch noch genutzt werden können, wenn die Kinder größer sind, lassen sich Gurte und Sitzverkleinerer leicht herausnehmen.

Besonders in den ersten Lebensjahren der Kinder ist das Sicherheitsdenken der Eltern groß. Wird der Nachwuchs älter, schwächt sich dieses unbewusst ab. Die Kinder selbst tragen dazu bei, da sie im Alter von 7 bis 8 Jahren Kindersitze ablehnen. Daher wollen die Hersteller von Kindersitzen Eltern noch mehr für das Thema Sicherheit sensibilisieren. Rückenlehnen und Seitenteile sollten so lange wie möglich verwendet werden. Sie sorgen für eine optimale Sitzposition und somit für einen richtigen Verlauf des Gurtes, wodurch der Sicherheitsfaktor erhöht wird.

Spiel mit Farben
Die Hersteller tragen den Wünschen der Endverbraucher bei der neuen Kinderwagengeneration Rechnung. Auf übermäßige Technik wird verzichtet. Kinderwagen erfahren Qualitätsverbesserungen, zeigen sich kleiner, leichter und multifunktionell. Praktisch und variabel sollen sie sein und die Mobilität der Eltern erhöhen. Höhenverstellbare Sitze ermöglichen eine längere Nutzung. Für besten Fahrkomfort sorgen Fahrgestelle mit Softfederung. Freundlichere und hellere Farben ersetzen bei Kinderwagen und Buggys das klassische Marineblau, Weinrot oder Anthrazit. Orange, Grün in allen Nuancen, Hellblau, Hellgrau, Beige, Gelb und Türkis werden die Farben der neuen Saison. Sie treten als Grundfarben auf und werden mit farblich kontrastierenden Einsätzen belebt. Die Innenausstattungen sind auf die Außenfarben abgestimmt.

Ein Farbwandel vollzieht sich auch im Hygiene- und textilen Ausstattungsbereich: neben Orange, Lindgrün und Gelb behaupten sich weiterhin Pastelltöne in Rosé und Bleu. Hier orientieren sich die Ausstatter eindeutig an der Modebranche. Duftige Baldachine in zarten Tönen zieren Wiegen, Kinderbettchen und Stubenwagen. Im letzten Jahr noch dominierende Kindermotive wie Mond und Sterne, Blüten, Tier- oder Comicfiguren werden von der Bildfläche verschwinden. Tonangebend werden helle, freundliche Stoffe in Unifarben sein. Beim Einsatz von Mustern sind Streifen oder grafische Designs im Kommen. Diese finden sich in allen Ausstattungssegmenten wider. Länger einsetzbar sollen Schlaf- und Fußsäcke sein. Hier setzt sich der Mitwachstrend durch. Neuheiten auch im Bereich von Matratzen, die den Schlafkomfort der Kleinen erhöhen. Verbesserungen mit Schwerpunkt Sicherheit sind bei den Kinderbetten zu erwarten. Eine Erweiterung erfährt das Angebot der Babyzubehörartikel: Schnullerbänder mit patentiertem Schließmechanismus, optimierte Trinklernsauger, hautfreundliche Beißringe in neuen Formen und Materialien, angepasst an das Kälte- und Wärmeempfinden des Kindes. Die neuen Modefarben auch bei den Schnullern: anatomisch geformte Mundplatten, die sich dem Gesicht des Babys anpassen, leuchten in Orange oder Türkis. Neue Kollektionen auch bei Wickeltaschen und Babybags: Leichte Materialien bilden die Grundlage der farbenfrohen Kinder- und Familientaschen. Pflegeleichtes Fleece findet bei Babydecken und Wickelcapes Verwendung. Die Wäsche- und Bekleidungshersteller setzen weiterhin auf Naturmaterialien.

Bei Spielsachen steht der Lernspaß im Vordergrund. Farbenfrohes Spielzeug mit babygerechten Funktionen soll die Kleinen spielend klüger machen. Babyschaukel und Wippe übernehmen nicht nur die Entspannung des Kindes, sondern sollen mit verschiedenen Spielelementen seine motorischen Fähigkeiten und die visuelle Wahrnehmung fördern.

Kolonialstil im Kinderzimmer
Im Baby- wie auch im Kinderzimmer sind Massivholz-Möbel auf dem Vormarsch. In dieser Saison setzt sich der Kolonialstil, massive Kiefer in tiefem Dunkelbraun gebeizt, durch. Neu der Revivalstil der 70er Jahre: klare Linienführung in Dunkelbraun mit weißen Kontrasten. Weiterhin beliebt bleibt der romantische Landhausstil. Entsprechend der Anforderung der Eltern wachsen Kindermöbel heute mit dem Nachwuchs mit. Manche Hersteller kündigen mobile Einzelmöbel in ausgefallenem Design an, die später außerhalb des Kinderzimmers einsetzbar sind. Bei Kindermöbeln aus MDF setzen die Hersteller auf die Grundfarbe weiß in Kombination mit den saisonalen Tönen Pink, Hellblau, Grün und Gelb. Jung, unkompliziert, jedes Teil in einer anderen Farbe, aber dennoch kombinierbar: so will eine neue Kinderzimmerserie, die speziell auf Jungen oder Mädchen abgestimmt ist, überzeugen. In Bezug auf das Kinderzimmer kann der Verbraucherwunsch so zusammengefasst werden: Qualitativ hochwertige Möbel, von außergewöhnlichem Design, aber dennoch praktisch und vielseitig.