LEGO-Jahresabschluss 2004

BRANCHENBRIEF INTERNATIONAL
Spielzeugbranche aktuell 21. April 2005
 
Die LEGO-Gruppe setzte im vergangenen Jahr mit Spielwaren 902 Mio. € um, 7% weniger als im Jahr davor. Für die Hälfte dieses Rückgangs macht LEGO Wechselkurseffekte vor allem in Verbindung mit dem schwachen US$ verantwortlich, außerdem den Abbau von Lagerbeständen im Handel. Die Einzelhandelsumsätze an sich seien im Jahresvergleich stabil geblieben. Man habe seine Marktanteile trotz allem ausweiten können, da der Spielzeugmarkt insgesamt abgebaut habe, während der Absatz von LEGO-Produkten unverändert geblieben sei. Das Ergebnis der Gruppe vor Steuern, Sonderposten, finanziellen Erträgen und Aufwendungen wandelte sich von einem Vorjahresverlust in Höhe von 143 Mio. € in einen Gewinn von 14 Mio. €, in erster Linie gefördert vom Zurückfahren verschiedener Aktivitäten (angestrebter Verkauf der Legoland-Parks / bereits ausgegliedert) und einer allgemeinen Effizienzsteigerung, durch die man die Kosten aus 2003 um 20% oder 205 Mio. € senken konnte. Durch den Verkauf von Vermögenswerten entstand ein Nettoertrag von 18 Mio. €. Beim Vorsteuerergebnis verringerte LEGO das Minus von 202 Mio. auf 166 Mio. €, wobei hier im Hintergrund Restrukturierungskosten von 68 Mio. € und Vermögenswertminderungen von 97 Mio. € mit einzubeziehen waren. Abgebaut wurden solche Vermögenswerte, die voraussichtlich in Zukunft weniger genutzt werden sollen, bedingt durch einen seit 2002 um 30% geschrumpften Konzernumsatz und Verbesserungen in der Fertigung. Nach Steuern verblieb ein Verlust von 260 Mio. €, der sich gegenüber 2003 (-126 Mio. €) fast verdoppelte. LEGO-Geschäftsführer Jørgen Vig Knudstorp hält fest, die signifikante Verbesserung des Ergebnisses vor Sonderposten habe die weltweit negative Marktentwicklung gestoppt, man sei wieder „back in business“. Es seien wichtige Grundlagen für 2005 und die Erreichung einer zufrieden stellenden Rentabilität im Jahr darauf geschaffen worden. Am Ende des 2004 angelaufenen Aktionsplans soll ein schlankeres, finanziell stärkeres und flexibleres Unternehmen stehen, das sich auch mit schwachem Wachstum gut auseinandersetzen kann. Dabei will man sich auf sein Kernsortiment mit klassischem Konstruktionsspielzeug konzentrieren. 2005 ist ein Gewinn vor Sonderposten und Steuern in Höhe von 27 Mio. € angepeilt. Die Geschäftseinheit Zentraleuropa (Deutschland, Schweiz, Österreich) behauptet lt. LEGO-Central-Europe-Chef Dirk Engehausen mit einem Marktanteil von 9,6% nach wie vor den 2. Rang im Spielzeugbereich; 2004 seien die Abverkaufszahlen zwar leicht gesunken, der Umsatz habe sich jedoch auf einem Niveau von rd. 200 Mio. € gehalten. Als die entscheidende Herausforderung beschreibt Engehausen die Balance zwischen klassischen Produkten und Innovationen. Auch künftig will man Kooperationen mit zugkräftigen Lizenzgebern wie aktuell z.B. Ferrari eingehen.