Nominierungsliste „Kennerspiel des Jahres 2012“

Spiel des Jahres - Mai 2012

 
Die Nominierten 2012 stehen fest!

Auf ihrer Klausurtagung vom 17. bis 20. Mai 2012 wählten die Juroren folgende Spiele aus:

Nominiert für die Wahl zum „Kennerspiel des Jahres 2012“: (in alphabetischer Reihenfolge)

 

 
K2
von Adam Kaluza
Verlag: rebel.pl

Welch mächtiges Massiv: 8611 Meter misst der K2 im Karakorum-Gebirge. Der Weg auf den zweithöchsten Berg der Welt ist beschwerlich. Die ersten Schritte vom Basislager aus mögen noch leicht sein, doch die Luft wird zunehmend dünner. Andere Kletterer behindern den Auf- oder Abstieg, und dann schlägt auch noch das Wetter um. Wer nicht rechtzeitig in einem Zelt Schutz suchen kann, bezahlt das Abenteuer in diesem thematisch stimmig umgesetzten Strategiespiel mit seinem Leben. Ruhm und Punkte behalten aber nur Bergsteiger, die sich über die 18 Spielrunden retten. Die Kunst liegt deshalb nicht nur darin, das Ausspielen seiner Bewegungs- und Sauerstoffkarten auf die Gipfelerstürmung auszurichten, sondern: Es geht vor allem ums Überleben. Wer sammelt mit seinem Bergsteiger-Duo die meisten Punkte?

Begründung der Jury:
K2 ist nicht nur ein Brettspiel, sondern es kommt bereits einer Simulation nahe. Die realistische und konsequente Umsetzung des Bergsteiger-Szenarios mit Wettereinflüssen und anderen Unwägbarkeiten sorgt dafür, dass die Dramatik eines Gipfelsturms auf mehr als 8000 Meter Höhe für die Spieler spürbar wird. Die Kletterer verzweifeln, bangen, jubeln. Ein Wechselbad der Gefühle, das vor der Kulisse eines imposanten Bergmassivs stets bis zum Ende spannend bleibt.




 

 
Targi
von Andreas Steiger
Verlag: Kosmos

Zwei Tuareg-Anführer ringen in der Wüste um Macht und senden deshalb Mitglieder ihres Volkes aus, um mit Datteln, Salz, Pfeffer und Gold zu handeln. Dabei ist taktisches Gespür gefragt: Pro Runde stellen die Spieler abwechselnd je drei Figuren auf unterschiedliche Randkarten des fünfmal fünf Karten großen Spielfelds. Nun dürfen sie sowohl die Funktionen der besetzten Felder nutzen als auch die Vorteile der Karten, die im veränderlichen Innenaufbau auf bestimmten Kreuzungspunkten liegen. Hier gibt es Waren und vor allem Stammeskarten, die Privilegien und Siegpunkte bringen, aber auch bezahlt werden müssen. Um sich seine Wunschkarten zu sichern, bedarf es eines guten Warenmanagements und der richtigen Strategie beim Einsetzen der Figuren. Wer herrscht am Ende über das mächtigere Volk?

Begründung der Jury:
In der kleinen Schachtel steckt ein vergleichsweise großes und spannendes Strategiespiel mit lang anhaltendem Spielreiz. Dieser liegt vor allem im pfiffigen Schnittpunkt-Mechanismus begründet, der für beide Kontrahenten immer wieder Dilemmata bereithält. Nur selten kommt man bei allen Wunschaktionen zum Zuge. Doch welche Option sollte Priorität genießen? Während man überlegt, versetzen einen die stimmungsvollen Zeichnungen auf den Karten gut in die Tuareg-Kultur.




 

Village
von Inka und Markus Brand
Verlag: eggertspiele

Neue Dorfbewohner werden geboren, verrichten wertvolle Arbeit und sterben schließlich: Village ist ein Spiegelbild des Lebens. Bis zu vier Generationen einer Familie machen im Dorf Karriere. Die Figuren ernten Getreide, züchten Nutztiere, produzieren Planwagen oder Pflüge. Sie verkaufen Waren, gehen in die Politik, werden Geistliche oder reisen herum. Bei all diesen Tätigkeiten gewinnen die Spieler an Einfluss, der ihnen beim strategischen Streben nach Ruhm hilft – und oft viel Zeit spart. Denn ohne die richtigen Einflusspunkte tickt die Uhr schneller. Immer wenn der Zeitstein die Brücke zum Jenseits überquert, geht eines der ältesten Familienmitglieder in die Dorfchronik ein oder wird in einem anonymen Grab beigesetzt. Die Dynastie mit den meisten Ruhmespunkten gewinnt.

Begründung der Jury:
Village bildet auf bislang einmalige Weise in einem Brettspiel das typische Leben in einem Dorf ab. Vor allem die Einbettung des Themas Tod ist so innovativ wie ungewöhnlich: Die Figuren gehören unterschiedlichen Generationen an, werden geboren und sterben. Dank des logischen Zeitmechanismus gehört der natürliche Rhythmus des Lebens wie selbstverständlich zu diesem schlüssig und übersichtlich komponierten Spiel, das zudem einlädt, allerlei Strategien auszuprobieren.




Das „Kennerspiel des Jahres 2012“ wird wie das „Spiel des Jahres“ am 09. Juli 2012 in Berlin gekürt.