Stille Post Extrem: So kann man sich irren!
Was hat ein Ziegenkäse mit einer Hundehütte zu tun? Gibt es Taschenbücher aus Schokolade? Darf „Mann“ ins Waschbecken urinieren? Kann man einen Grand Canyon mit einem Schlangenei verwechseln? Diese Fragen haben Sie sich noch nie gestellt? Ich auch nicht! Bis ich Stille Post Extrem gespielt habe.
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Inhalt:
- 100 beidseitig bedruckte Karten mit insgesamt 1200 Themen
- 8 abwischbare Zeichenblöcke mit farbigen Spiralen
- 8 abwischbare Stifte
- 8 Wischtücher
- 1 Sanduhr für 60 Sekunden
- 1 Würfel
- 1 Spielregel
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Das bei Goliath Toys erschienene Spiel für 4 bis 8 Spieler ab 8 Jahren ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Nicht nur das man in 60 Sekunden Begriffe wie Mundgeruch, Schlechte Manieren, Immobilienmakler oder Schwiegermutter zeichnerisch darstellen soll, anschließend muss man die Kunstwerke der Mitspieler erkennen und beim Namen nennen. Je weniger dies gelingt, desto lustiger wird das Spiel. Und so werden nebenbei auch die Lachmuskeln ganz schön strapaziert.
Die Spielregeln hingegen sind einfach und schnell erklärt. Jeder Mitspieler nimmt sich einen Zeichenblock, einen Stift, ein Wischtuch und eine Karte. Auf den Block schreibt er seinen Namen. Nun wird entschieden, ob mit den Begriffen auf der gelben oder auf der blauen Kartenseite gespielt wird. Die Begriffe sind durch Augenzahlen von 1 bis 6 durchnummeriert. Dann würfelt ein Spieler und jeder trägt den erwürfelten Begriff seiner Karte in der Rubrik „Geheimes Wort“ auf seinem Block ein. Je nachdem, ob die Runde aus einer geraden oder ungeraden Spieleranzahl besteht, wird nun Seite 1 des Blocks aufgeschlagen oder der Block an den linken Nachbarn weitergegeben. Bevor gezeichnet wird, prägen sich die Spieler still das „geheime Wort“ ein, die Sanduhr wird umgedreht und los geht’s. In 60 Sekunden muss der Begriff von Seite 1 gezeichnet werden. Ist die Sanduhr abgelaufen, reicht man den Block, ohne die Seite zu schließen, an den linken Nachbarn weiter. Dieser schaut sich die Zeichnung an und schreibt auf die nächste Seite, was das Bild seiner Meinung nach darstellt und gibt den Block weiter. Darauf folgt wieder eine Zeichenphase, in der das zuletzt aufgeschriebene Wort gezeichnet werden soll. Der Wechsel aus Rate- und Zeichenphase endet dann, wenn jeder seinen Zeichenblock wieder zurückbekommen hat. Wichtig: Die letzte Phase ist immer eine Ratephase! Nach der Arbeit folgt das Vergnügen! Jeder Spieler zeigt nun, wie sich das Anfangswort durch die Phasen hindurch entwickelt hat. Stimmt das „geheime Wort“ am Anfang mit dem letzten überein, bekommt der Spieler einen Punkt. Andernfalls wird die beste Definition bewertet, auf jeden Fall aber die beste Zeichnung. Die Punkte werden auf der Umschlaginnenseite des Blocks notiert. Wer nach drei Runden die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Fazit: Stille Post Extrem macht zwar süchtig, ist aber ein wirksames rezeptfreies Mittel gegen Winter-Blues. Tränen können jedoch beim Spielen fließen, aber nur im positivsten Sinne, nämlich vom vielen Lachen. Und wer Angst hat, dass er ein schlechter Zeichner ist, der kann beruhigt sein. Das Spiel lebt davon, dass eben gerade durch nicht perfekte Darstellung lustige Missverständnisse und Fehlinterpretationen zustande kommen. Besonders witzig ist es, wenn man nun aber überhaupt nicht erkennen kann, was der Mitspieler da aufs Papier gebracht hat. Dann ist Kreativität gefragt. Wobei so gut wie sicher ist, dass man auf der falschen Fährte ist. Und das ist gut so. Man kann zwar stolz sein, wenn die eigenen Zeichnungen richtig erkannt werden, aber ehrlich gesagt, finde ich das langweilig. Wir haben beim Spielen relativ schnell entschieden, die Sache mit dem Punktezählen wegzulassen, denn Stille Post Extrem macht soviel Spaß, dass es völlig egal ist, wer gewinnt. Schön ist, dass alle Spieler gleichzeitig aktiv sind. Wir haben mit fünf Personen gespielt und hatten eine Menge Spaß, aber noch interessanter ist es sicherlich, die maximale Spielerzahl (8) auszuschöpfen. Das robuste Spielmaterial wird in einer stabilen Verpackung geliefert. Die mit einem abwischbaren Filzstift gezeichneten Bilder lassen sich problemlos wieder von den beschichteten Block entfernen, und das, mit etwas mehr Mühe, sogar noch nach mehreren Tagen. Stille Post Extrem – ein absolut empfehlenswertes Spiel! |