Die LEGO Gruppe nimmt Anpassungen in der Produktion in Europa vor

LEGO - 31. August 2005

 
LEGO verlagert Produktion nach Osteuropa

Die LEGO Gruppe hat in den letzten Monaten intensiv an der Analyse der Produktionsstruktur des Unternehmens gearbeitet. Nun wurden die Pläne veröffentlicht, welche weitreichende Anpassungen innerhalb der Organisation mit sich bringen.

Schließung der Schweizer Werke

Die gesamte Schweizer Produktion wird voraussichtlich im Laufe des ersten Halbjahres 2006 nach Osteuropa verlagert. Die geplante Verlagerung bedeutet, dass die Fabrik in Willisau stillgelegt wird und 239 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Produktion wird voraussichtlich teilweise in die Fabrik in Tschechien verlagert und zum Teil an externe Lieferanten ausgelagert. Um wie viele neue Arbeitsplätze es sich dabei handelt, steht noch nicht fest.

Über die Hintergründe der geplanten Stilllegung der Produktion in Willisau sagt Lars Altemark, Senior Vice President for Global Supply Chain: „Natürlich spielte das hohe Schweizer Kostenniveau eine entscheidende Rolle für den Beschluss, die Produktion nach Osteuropa zu verlagern. Um die größtmöglichen Einsparungen zu erzielen, ist es wichtig, ganze Einheiten zu verlagern, so wie wir das jetzt mit der Schweizer Produktion tun.”

Die LEGO Gruppe sieht die gleichzeitige Schließung des Schweizer Werkzeugbaus in Steinhausen vor. Aufgrund der Verkürzung der Produktionszeit von der Idee bis zum Endprodukt variiert der Bedarf an neuen Formen sehr stark, weshalb die Kapazitäten der Fabrik nicht mehr optimal ausgelastet werden können und durch die hohen Kosten die Wettbewerbsfähigkeit mit Preisen aus Osteuropa und China nicht mehr gegeben ist. In Zukunft wird das Unternehmen mehr Formen von externen Lieferfanten kaufen.

In den kommen Monaten wird die LEGO Gruppe allen Möglichkeiten nachgehen, einen neuen Eigentümer für die Fabrik zu finden. Gelingt das nicht, ist die Schließung der Fabrik auf Ende Januar 2006 vorgesehen. In der Fabrik in Steinhausen sind insgesamt 68 Mitarbeiter beschäftigt.

Ein Distributionscenter in Tschechien

In Zukunft wird die LEGO Gruppe nur mehr ein europäisches Distributionscenter haben. Das Center wird sich in Tschechien befinden und vom Transportunternehmen DHL Solutions betrieben werden. Das neue Distributionscenter wird seinen Betrieb voraussichtlich Anfang 2006 aufnehmen.

Schließung von 5 Distributionscentern in Europa
Auch Hohenwestedt und Flensburg betroffen

Die Zusammenlegung der Distribution hat zur Folge, dass die bestehenden fünf Distributionscenter in Billund, Hohenwestedt, Flensburg, Dunkerque und Lyon voraussichtlich zwischen Januar 2006 und März 2007 geschlossen werden. Die Center in Billund und Hohenwestedt sind im Besitz der LEGO Gruppe, die anderen wurden an externe Lieferanten ausgelagert. Insgesamt sind in den betroffenen Abteilungen 301 Mitarbeiter beschäftigt, 213 davon sind Angestellte der LEGO Gruppe.

Lars Altemark zu den Hintergründen über die geplanten Veränderungen in der europäischen Distribution: „Mit der neuen, einfacheren Struktur werden wir sowohl die Kosten senken als auch flexibler werden, weil wir damit kein Kapital an eigene Distributionscenter binden.” Außerdem werden die europäischen Kunden einen besseren Service erleben, weil wir die Zeit vom Eingang der Bestellung bis zur Lieferung an den Kunden verkürzen werden. Möglich wird dies dadurch, dass sich das gesamte Lager an einem Ort befindet und das neue Distributionscenter jeden Werktag rund um die Uhr besetzt sein wird.”