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Kein Spiel für schwache Nerven: In "Brügge" geht es um Macht und Status
In der belgischen Hansestadt blühen im 15. Jahrhundert Kultur und Handel und machen die ehemalige Römersiedlung zu einer der wohlhabendsten Metropolen Europas. Wer in den engen Gassen des mittelalterlichen Stadtkerns richtig taktiert, seine Beziehungen zu den Mächtigen der Stadt gekonnt pflegt, wem Einfluss wichtiger ist als Redlichkeit, der kann auch im "Brügge" des Spieleautors Stefan Feld schnell alle sozialen Hürden überspringen. Quasi vom Bettler zum Millionär … Denn das neue Hans im Glück-Spiel setzt genau auf das, was einst nicht nur die Bürger der Hansestadt antrieb, sondern jetzt auch die bis zu vier Spieler von "Brügge": Jeder möchte schnellstens nach oben und sich dabei ein möglichst großes Stück vom Kuchen abschneiden. Es ist ein umfangreiches Spiel, das da auf dem großen Stadtplan seinen Lauf nimmt. Mit dabei sind u. a. 165 verschiedene Personenkarten – vom Bettler bis zum König, von der Nonne bis zum Inquisitor – aus zehn unterschiedlichen Gruppen – von Adel bis Handel, von Kirche bis Kunst. Jede Person auf den detailliert gezeichneten Karten ist nur einmal im Spiel, um dann, wenn es darauf ankommt, ihre ganz besonderen Fähigkeiten einzubringen. Denn dafür gibt es die begehrten Punkte, mit denen sich Fortschritt und Aufstieg vorantreiben lassen …
In der nächsten Phase bestimmen Aktionen das Geschehen und jeder Spieler in jedem Zug, was zu tun ist: Etwa Luxusgüter abholen, Geld einfordern, Schaden begrenzen, Kanäle oder Häuser bauen. Nachdem jeder Spieler vier Aktionen ausgeführt hat, geht es in die nächste Runde. Um hier noch schneller alle sozialen Hürden zu überspringen, um noch mehr Einfluss bei den Mächtigen und Reichen zu erwerben, um noch effizienter zu bauen. "Brügge" setzt den Spielern mitunter richtig zu. Da muss man konzentriert bei der Sache bleiben, um die Chancen, die man sich selbst – oder dem unachtsamen Mitspieler – eröffnet, strategisch gekonnt zu nutzen. Nur so lassen sich Runde für Runde entsprechende Punkte hamstern. Bis zum großen Finale, wenn in "Brügge" abgerechnet wird. Schon möglich, dass da der Bettler weiterhin Bettler bleibt. Ungerecht?! Wohl kaum: Wer sagt denn, dass der König auf seinem Thron bleibt? Sozialen Abstieg nennt man das. Auch der ist nämlich bei "Brügge" möglich. Weitere Informationen: www.hans-im-glueck.de und www.schmidtspiele.de |