Die Jury des Kritikerpreises Spiel des Jahres nominierte Brügge zum Kennerspiel 2013

Schmidt Spiele - Juli 2013
 

 
"Brügge": Ein ausgezeichnetes Spiel für Kenner
Im alten "Brügge" schafft an, wer zahlt

Kein Spiel für schwache Nerven: In "Brügge" geht es um Macht und Status

 

Die renommierte Kritikerjury 'Spiel des Jahres' hat das neue Strategie- und Taktikspiel "Brügge" des Münchner Hans im Glück-Verlags zum "Kennerspiel 2013" nominiert. Es ist damit eines von nur drei Spielen, die für diesen Preis ausgewählt wurden. "Kennerspiele" bieten vor allem Spielern, die mehr Herausforderung suchen, viel – und mitunter auch recht anspruchsvollen – Spielspaß. Diesen bietet "Brügge" allemal: In ihrer Begründung befand die Jury, dass "... im Mittelalter selbst für aufstrebende Kaufleute in einer wohlhabenden Handelsstadt das Leben hart war. ’Brügge’ bildet eindrucksvoll ab, wie sehr das Schicksal zuschlagen konnte – im Guten wie im Schlechten. Würfelergebnisse und Kartenglück bestimmen das Los der Spieler. Aber nicht nur: ’Brügge’ beeindruckt ebenso mit einer Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten, um dem Zufall ein Schnippchen zu schlagen – und das vor einem perfekt in Szene gesetzten historischen Stadtbild." Stefan Feld hat sich dieses Taktikspektakel um Macht und Status für bis zu vier Spieler ab zehn Jahren ausgedacht. Es kostet ca. 36 Euro.

In der belgischen Hansestadt blühen im 15. Jahrhundert Kultur und Handel und machen die ehemalige Römersiedlung zu einer der wohlhabendsten Metropolen Europas. Wer in den engen Gassen des mittelalterlichen Stadtkerns richtig taktiert, seine Beziehungen zu den Mächtigen der Stadt gekonnt pflegt, wem Einfluss wichtiger ist als Redlichkeit, der kann auch im "Brügge" des Spieleautors Stefan Feld schnell alle sozialen Hürden überspringen. Quasi vom Bettler zum Millionär … Denn das neue Hans im Glück-Spiel setzt genau auf das, was einst nicht nur die Bürger der Hansestadt antrieb, sondern jetzt auch die bis zu vier Spieler von "Brügge": Jeder möchte schnellstens nach oben und sich dabei ein möglichst großes Stück vom Kuchen abschneiden.

Es ist ein umfangreiches Spiel, das da auf dem großen Stadtplan seinen Lauf nimmt. Mit dabei sind u. a. 165 verschiedene Personenkarten – vom Bettler bis zum König, von der Nonne bis zum Inquisitor – aus zehn unterschiedlichen Gruppen – von Adel bis Handel, von Kirche bis Kunst. Jede Person auf den detailliert gezeichneten Karten ist nur einmal im Spiel, um dann, wenn es darauf ankommt, ihre ganz besonderen Fähigkeiten einzubringen. Denn dafür gibt es die begehrten Punkte, mit denen sich Fortschritt und Aufstieg vorantreiben lassen …

"Brügge" wird in mehreren Runden gespielt, wobei jede Runde aus vier unterschiedlichen Phasen besteht: In der ersten bereiten sich die Spieler auf die kommenden Ereignisse in "Brügge" vor. Sie füllen ihre Kartenhand auf, sichern sich damit ihr Einkommen und die Unterstützung der Bürger und wappnen sich gegen anstehende Bedrohungen.

Die zweite Phase – würfeln – verspricht Spannung pur, denn der Startspieler muss gleich entscheiden, ob er sein Ansehen in der Stadt verbessern möchte oder nicht. Allerdings: Wer in Phase drei aufsteigen möchte, muss zahlen. Logisch! Und: Wer nicht zahlen kann (oder will, weil er seine Spieltaler sparen möchte), darf auch nicht aufsteigen. Auch logisch! Groß Furore wird er damit jedoch in "Brügge" nicht machen, wenn in der vierten Phase Macht, Erfolg und Einfluss überprüft werden …

 

In der nächsten Phase bestimmen Aktionen das Geschehen und jeder Spieler in jedem Zug, was zu tun ist: Etwa Luxusgüter abholen, Geld einfordern, Schaden begrenzen, Kanäle oder Häuser bauen. Nachdem jeder Spieler vier Aktionen ausgeführt hat, geht es in die nächste Runde. Um hier noch schneller alle sozialen Hürden zu überspringen, um noch mehr Einfluss bei den Mächtigen und Reichen zu erwerben, um noch effizienter zu bauen. "Brügge" setzt den Spielern mitunter richtig zu. Da muss man konzentriert bei der Sache bleiben, um die Chancen, die man sich selbst – oder dem unachtsamen Mitspieler – eröffnet, strategisch gekonnt zu nutzen. Nur so lassen sich Runde für Runde entsprechende Punkte hamstern. Bis zum großen Finale, wenn in "Brügge" abgerechnet wird. Schon möglich, dass da der Bettler weiterhin Bettler bleibt. Ungerecht?! Wohl kaum: Wer sagt denn, dass der König auf seinem Thron bleibt? Sozialen Abstieg nennt man das. Auch der ist nämlich bei "Brügge" möglich.

Weitere Informationen: www.hans-im-glueck.de und www.schmidtspiele.de