Gewinner des GRAF LUDO 2013: „Die Legenden von Andor“ & „Die verzauberten Rumpelriesen“

modell-hobby-spiel - Oktober 2013

 
„Die Legenden von Andor“ von Kosmos und „Die verzauberten Rumpelriesen“ von Drei Magier erhalten den Deutschen Spielgrafikpreis GRAF LUDO 2013. Dieser wurde heute im Rahmen der modell-hobby-spiel verliehen. Über den Preis freuen sich Michael Menzel in der Kategorie „Beste Familienspielgrafik“ mit „Die Legenden von Andor“ sowie Rolf Vogt in der Kategorie „Beste Kinderspielgrafik“ mit „Die verzauberten Rumpelriesen“. Für beide Grafiker ist es der zweite GRAF LUDO.

Michael Menzel erhielt bereits 2011 den GRAF LUDO – damals für das Spiel „Eselsbrücke“. In diesem Jahr wird er nun zum zweiten Mal mit dem begehrten Spielgrafikpreis belohnt. Das Besondere: Bei „Die Legenden von Andor“ stammt nicht nur die Spielgrafik aus seiner Feder, sondern auch die Spielidee. Rolf Vogt wurde bereits 2010 für „Vampire der Nacht“ mit dem GRAF LUDO prämiert. Heute erhält er zum zweiten Mal den Spielgrafikpreis in der Kategorie „Beste Kinderspielgrafik“.

Im Rahmen einer Festveranstaltung im Congress Center Leipzig (CCL) überreichten Ulrich Brobeil, Geschäftsführer Deutscher Verband der Spielwaren-Industrie e.V., Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe GmbH sowie die erfolgreichen Sportler Stefan Holtz (Kanu) und Rico Freimuth (Zehnkämpfer) die Trophäen. Durchs Programm führte Tim Niedernolte, Moderator der Kinder-Nachrichtensendung logo! (ZDF/KiKA). Der GRAF LUDO wird von der Leipziger Messe vergeben und ehrt die gelungene grafische Umsetzung einer Spielidee. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und geht direkt an die Grafiker.

Gewinner in der Kategorie “Beste Familienspielgrafik”:
„Die Legenden von Andor“ (Kosmos)

 

Zur Begründung der Jury
Einmal mehr bewährt sich Michael Menzel als idealer Reiseführer. Doch dieses Mal geht es nicht an ein reales Ziel wie Kuba, Brügge, San Francisco oder an den Sambesi – allesamt illustre Orte, die er für uns am Spieltisch lebendig machte und damit für einen früheren GRAF LUDO in die engere Wahl kam. Nein, dieses Mal führt uns Michael Menzel in ein Land, das nur in der Fantasie existiert. Es heißt Andor.

Menzel ist in jeder Hinsicht der Schöpfer dieses Landes. Nicht nur die Grafik, auch das Spiel selbst hat er sich ausgedacht. Das erleichtert ihm die Aufgabe, uns Spielbegeisterten mit auf die Reise durch Andor zu nehmen: Und man merkt es auf den ersten Blick, erst recht auf den zweiten, den dritten: Da steckt sein ganzes Herzblut drin! Das Cover von „Die Legenden von Andor“ mit seinem spannenden Lichteffekt: plakativ, ausdrucksstark. Um unverwechselbar zu sein, braucht es nicht viele Elemente. Michael Menzel beweist es.

Dann der Blick aufs Spielbrett, eigentlich mehr ein Flug über das Land Andor: ganz großes Kino, erste Reihe fußfrei. Die gewaltige, die gekonnte Perspektive. Das ist die große Kunst des Michael Menzel. Der Spielplan ist Poster-tauglich. Mit Szenarien wie diesem zieht er die Spieler immer wieder sofort ins Geschehen hinein. Und lässt sie nicht im Stich: die Karten, die Marker, die vielen anderen Details des umfangreichen Spielmaterials – funktional und intuitiv. So setzen wir trittsicher im Fantasieland Andor einen Schritt nach dem nächsten. Ja, Fantasy. Und doch irgendwie real, weil Autor und Grafiker Michael Menzel stilsicher Vertrautheit schafft.

Gewinner in der Kategorie “Beste Kinderspielgrafik”:
„Die verzauberten Rumpelriesen“ (Drei Magier)

Zur Begründung der Jury
Rolf Vogt zum Zweiten. Schon einmal stand der Franke beim Grafen Ludo auf dem Siegertreppchen ganz oben. Doch legt man „Vampire der Nacht“, den Siegertitel von 2010, neben „Die verzauberten Rumpelriesen“ – der Laie würde nie auf denselben Grafiker tippen. Der Variantenreichtum spricht für die Kreativität von Rolf Vogt. Er geht ein neues Spiel stets aus der Warte des Character Designers an – eine Profession, die vor allem beim Animationsfilm gefragt ist. Sie legen die Figuren zuerst auf ihre Anmutung hin fest, ihre Eigenschaften müssen auf Anhieb erkennbar sein und überzeugen. In diesem Spiel stellen die „Rumpelriesen“ für die verschmitzten Wutzel – das sind kleine Kobolde – die große Gefahr dar. Aber die Kolosse sind vor allem eines: behäbig. Diese Eigenschaft spitzt Rolf Vogt mit ganz wenigen Strichen zu. Beinahe erscheinen die Rumpelriesen unfertig, harmlos. Aber von der illustratorisch überaus gekonnten Reduktion sollten sich die Kinder nur nicht täuschen lassen.

 

Denn schnell wendet sich das Blatt. Tatsächlich sind es Blätter, nämlich Laubblätter, die eine weitere große Rolle spielen. Der Laubhaufen sieht täuschend echt aus und man will sich hineinwühlen, und die Wutzel suchen. Auch die übrigen Materialien und Details, zum Beispiel beidseitig gestaltete Spielfigurenklötze und nicht zuletzt die Spielanleitung – gestaltet wie ein kleines Bilderbuch – alles ist in eine gesamthaft stimmige Farbgebung eingebettet. Rolf Vogts Grafik von „Die verzauberten Rumpelriesen“ ist lebendig, locker, sie wirkt spontan – und für ein Kinderspiel überraschend anders!

Initiatorin und Intentionen

Die Leipziger Messe modell-hobby-spiel verleiht 2013 bereits im fünften Jahr den GRAF LUDO. Der Veranstaltung ist die qualitätsbetonte Beschäftigung mit dem Kulturgut Spiel ein wichtiges Anliegen. Vergeben wird der Spielegrafikpreis GRAF LUDO unter Spieleneuheiten der zwei aktuellen Jahrgänge. Die beiden Preisträger kürt eine fachkundige Jury. Bei der Wahl der „Besten Familienspielgrafik“ hat zudem das „Spielernetzwerk“ des Online-Handels Spiele-Offensive.de eine eigene Stimme. Dort können die Mitglieder des aus über 4000 Brettspielfans und -liebhabern bestehenden Netzwerks ihren Favoriten wählen.