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Rückblick:
Einzelhandelsumsatz 2002: Minus 3,5 ProzentÜber das gesamte Jahr 2002 gerechnet hat der Einzelhandel 3,5 Prozent seines bereits mageren Vorjahresumsatzes eingebüßt. Der Gesamtumsatz betrug 2002 nur noch 365 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis des HDE-Panels, das Antworten von rund 1000 Einzelhandelsbetrieben enthält. Der Umsatzrückgang hat die einzelnen Branchen unterschiedlich hart getroffen: Der Non-Food-Handel hat 5,5 Prozent an Umsatz verloren, der Lebensmittelhandel nur 0,6 Prozent. Am Essen und Trinken haben die Deutschen kaum gespart. Sie haben aber einen kontinuierlich wachsenden Anteil ihrer Ausgaben für Güter des Täglichen Bedarfs zu den Discountern verlagert, die die Gewinner des Jahres sind. Die Verbraucher haben mit ihrem Verhalten den Strukturwandel im Handel nochmals forciert. Verlierer waren die älteren Vertriebstypen, die selbständig geführten Fachgeschäfte (minus 6,3 Prozent), die Kauf- und Warenhäuser (minus fünf Prozent) sowie die im Stil der Fachgeschäfte geführten Filialsysteme und die Supermärkte (jeweils minus 4,4 Prozent). Die neueren Vertriebstypen haben dagegen ihren Umsatz stabilisieren oder sogar ausbauen können. Es muss acht gegeben werden, dass nicht Vertriebstypen aus dem Markt gedrängt werden, die schon bald in einem veränderten Umfeld wieder dringend gebraucht werden. Im November und Dezember, den beiden umsatzstärksten Monate des Jahres haben
sich die Einbrüche im Einzelhandel weiter vertieft. Das HDE-Panel weist für den
Monat November einen Umsatzausfall von 4,7 Prozent, und für den Dezember von
5,8 Prozent aus, jeweils bezogen auf den Vorjahresumsatz. War der Einbruch im
November noch mit einer starken Vorjahresbasis zu erklären, so trifft dies auf
den Dezember nicht zu. Auch der Dezember 2001 hatte schon ein deutliches
Minuszeichen aufgewiesen. Ursache der neuerlichen Einbrüche war das anhaltende
Stimmungstief der Verbraucher, in dem sich die schwache Konjunktur, die
zunehmende Arbeitslosigkeit, aber auch der Frust der Bevölkerung über die zum
Jahreswechsel wirksamen Abgaben- und Steuererhöhungen widerspiegelten.
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