Elektronisches Lernspielzeug fördert frühkindliche Bildung

Leap Frog - November 2005
 

Aktuelles Pisa-Ergebnis bemängelt Versäumnisse im Vorschulalter

Nach der aktuellen Präsentation der Pisa-Ergebnisse in Berlin fordern Bildungsexperten zur Bekämpfung der Misere eine stärkere Konzentration auf frühkindliche Bildung. Die Bildungsbiographie der Kinder könne dadurch nachhaltig verbessert werden.

Der Weg in die deutsche Bildungsmisere beginnt früh: Anders als die Vorschulen vieler Nachbarländer nutzen hiesige Kindergärten kaum die Bildungsmöglichkeiten, die sich im Vorschulalter auftun. Damit wird eine riesige Chance verpasst, denn sind die Kinder erst im Grundschulalter, ist es fast zu spät, um sprachliche Defizite auszugleichen.

Da immer weniger Eltern bereit sind, auf Lösungen von außen zu warten, erzielt ein junger Zweig der Spielwarenindustrie derzeit enorme Wachstumsraten: Elektronisches Lernspielzeug, wie es beispielsweise der Spielzeughersteller LeapFrog anbietet, ist gefragt wie nie zuvor. Der Erfolg von LeapFrog etwa beruht vor allem auf der Erkenntnis, dass die Lust am Lernen nie wieder so hoch ist wie in den ersten Lebensjahren. Kinder wollen die Welt verstehen. Sie haben Freude am Lernen und ihre Sinne sind offen für neue Erfahrungen.

Sprache, mathematisches Denken oder einfaches Weltwissen – mit den elektronischen Lernhilfen lassen sich die Grundlagen für lebenslanges Lernen schon in frühester Kindheit schaffen. So erweckt das LeapPad-Lernsystem die zugehörigen Bücher zum Leben. Es fordert und fördert die Kinder auf jeder Buchseite durch unterhaltsame und lehrreiche Spiele in Frage- und Antwortform.

Das tragbare Leapster-Multimedia-Lernsystem weckt mit interaktiven Programmen die Neugier und ermöglicht spielerisches Lernen an jedem Ort. Über einen Touchscreen können die Kinder den Leapster mit einem Stift oder auch mit Hilfe von Tasten bedienen. Verschiedene Softwaretitel mit beliebten Figuren wie Nemo oder SpongeBob trainieren nicht nur Geschicklichkeit, Gedächtnis und Reaktionsschnelligkeit, sondern vermitteln auch Kenntnisse im Lesen oder Rechnen. Neben den Spielen bietet der Leapster auch die Möglichkeit, sich die jeweilige Geschichte oder einzelne Seiten vom Erzähler und den Figuren vorlesen zu lassen.

Experten sehen in den elektronischen Lernhilfen eine sinnvolle Alternative zum reinen Büffeln. „Wissenschaftliche Studien und lernpädagogische Erkenntnisse bestärken uns in unserem Engagement dafür, Kinder schon früh mit interaktiven Spielen zu fördern“, befürwortet Prof. Wassilios E. Fthenakis, Professor für Entwicklungspsychologie und Anthropologie der Freien Universität Bozen und Vorsitzender des Förderkreises Neue Lernwege, den Einsatz von Lernspielsystemen.

Wie wirkungsvoll solches Spielzeug das Lernen unterstützt, beweist auch eine im November 2004 veröffentlichte Studie aus den USA. Die RMC Research Corporation hat sechs Schulen und Vorschulen in Las Vegas – alle in sozialen Brennpunkten gelegen – mit einem LeapPad-Lernsystem ausgestattet. Ein Jahr lang konnten 451 Kinder – 257 aus Kindergärten, 194 aus Grundschulen – 20 bis 30 Minuten pro Tag mit dem LeapPad spielen. Nach diesem Jahr lagen ihre Leistungen, was Sprachverständnis, Wortschatz und Lesefähigkeit angeht, signifikant höher als in Vergleichsgruppen, die das System nicht genutzt hatten.