Neue Familienspiele zum Weltspieltag

Schmidt Spiele - Mai 2015
 

 
Spielen ist Erholung und Abwechslung vom Alltag und fördert Kreativität und soziale Kompetenz: Darauf will der Weltspieltag am 28. Mai aufmerksam machen.
Über diesen Tag hinaus bringen frische Spielideen die ganze Familie an den gemeinsamen Spieletisch. Zum Beispiel bei „Evolution", das ein großartiges Thema überzeugend spielerisch umsetzt. Auf ein ganz anderes Thema und Spielprinzip setzt das Familienspiel "Vienna": Mit dem cleveren Einsatz von Würfeln erhalten große und kleine Spieler Einblicke in das Wiener Gesellschaftsleben des 19. Jahrhunderts.




Fressen und gefressen werden!
"Evolution" setzt auf die Entwicklungs- und Anpassungsfähigkeit der Spieler!

 

Das Autorentrio Crapuchettes, Knorre und Machin entführt die Spieler des neuen interaktiven Entwicklungsspiels "Evolution" (Verlag Schmidt Spiele) in eine vorzeitliche Welt, in der u.a. langhalsige Pflanzenfresser, kurzbeinige Reptilien, rätselhafte Fleisch- und Aasfresser, clevere Baum- und scheue Höhlenbewohner die Welt bevölkerten. Und: All die unterschiedlichen Spezies, die sich auf dem Planeten Erde tummelten, wollten nur das eine: Überleben! Ein Ziel, das nur durch Evolution und durch Anpassung möglich war.

Bis zu fünf Spieler nehmen bei "Evolution" mit viel Spielmaterial die Geschicke und Weiterentwicklung der ihnen anvertrauten Tierarten in die Hand – und damit den Kampf um deren Überleben auf. Damit sich die eigene Spezies kräftig entwickeln kann, ist vor allem entsprechende Nahrung von Nöten. Nur sie garantiert Artenwachstum und Überleben. Und für all das gibt es bei "Evolution" ja schließlich auch noch Punkte, die am Ende zählen.

Über 100 Merkmalskarten mit 17 unterschiedlichen Eigenschaften sorgen dafür, dass jede Tierart einzigartig ist und sich ganz speziell an das Leben angepasst hat. Sie zeigen auf, wer angreifen kann, wer sich im Schutz seiner Sippe sicher fühlen darf oder wer intelligent genug ist, um bei der Nahrungsaufnahme Vorteile zu erlangen. Damit können die Spieler ihre Spezies in einem gefährdeten Lebensraum mit begrenzten Ressourcen entsprechend anpassen und im archaischen Umfeld wachsen und gedeihen lassen. Ja, bei "Evolution" geht's ums Überleben! So schützen etwa Panzer und Hörner vor Angriffen feindlicher Spezies und ein langer Hals hilft, an Nahrung zu gelangen, die für andere unerreichbar ist. Jede Spezies schützt sich eben auf ihre Weise – respektive nach den taktischen Überlegungen ihres Spielers und dessen geschickten Einsatzes der Merkmalskarten.

In jeder Runde können die Spieler neue Merkmalskarten für die Spezies auslegen, die Körpergröße und die Population erhöhen oder neue Tierarten an den Start bringen. Selbstverständlich spielt die Fütterung die zentrale Rolle in diesem Spiel. Aber auch hier hat sich herumgesprochen, dass Fleischfresser keine Veganer und höchst gefährlich sind: Sie können alle schwächeren Spezies angreifen – dann ist's aus mit der Maus… Es sei denn, die war clever genug und ist in ihren Bau zu genügend Futter und ihrem großen Familienverbund verschwunden. Auch für den hungrigsten Räuber kann es bei "Evolution" gefährlich werden, wenn er sich dem Gesetz des Stärkeren beugen muss. Doch egal ob Fleisch- oder Pflanzenfresser: Sollte einer von ihnen nicht genug Nahrung aufnehmen können, riskiert er Kopf und Kragen…

Die ständige Veränderung, der die einzelnen Spezies bei "Evolution" ausgesetzt sind, ist für alle Mitspieler ein offenes Geheimnis. Auf seinem Tableau hält jeder Spieler die Evolutionsphasen seiner Spezies – Körpergröße und Bevölkerungsdichte – fest. Sollte der Marker beim Anzeigen der Population gen "Null" marschieren, läuten für den "Evolution"-Spieler die Alarmglocken: Diese Spezies läuft Gefahr auszusterben – und dafür gibt es natürlich dann auch keine Punkte.

"Evolution" zeichnet sich durch einen sehr dynamischen und abwechslungsreichen Spielverlauf aus. Dieses neue Familienspiel (ab zehn Jahren) hat einen enorm hohen Wiederspielreiz, da die Entwicklung der einzelnen Spezies bei jedem Durchgang durch veränderte Merkmale immer wieder in eine andere Richtung laufen kann. Das aber ist eine Herausforderung, welche nicht nur die Evolutionstheoretiker unter den Spielern besonders gerne annehmen werden. "Evolution" kostet ca. 35 Euro. Weitere Informationen: www.schmidtspiele.de.




Allein mit "Küß die Hand" und guten Manieren kommt man in Wien nicht nach oben
Wer in "Vienna" zur Gesellschaft gehören will, muss an die richtigen Türen klopfen

"Wien, Wien, nur du allein…" – In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts strahlte die kaiserliche Reichshaupt- und Residenzstadt wie kaum eine andere Metropole in Europa. Kaiser Franz Josef I. schwang das Zepter für die k. u. k.- Monarchie, die im ¾-Takt des Wiener Walzers ihre Blütezeit erlebte. Und mit ihr Kunst, Kultur und Architektur: Die prächtige Ringstraße entstand, flankiert von der ausladenden Hofburg, der Oper und den vielen luxuriösen Palais der Schönen und Reichen – oder von denen, die auch dazugehören wollten.

Beim neuen Familienspiel "Vienna" lässt Autor Johannes Schmidauer-König jeden der drei bis fünf Mitspieler in die Rolle eines dieser "Adabeis" schlüpfen, die fast alles tun, um an die Türen der Mächtigen anklopfen zu dürfen. Nur zu gut wissen sie, dass sie allein mit "Küß die Hand, gnä' Frau" und guten Manieren nicht schnell genug nach oben kommen. Mit einer guten Portion Gerissenheit und den richtigen Personen im Rücken aber schon…

 

Wer sich in Wien die Unterstützung der Macher sichern möchte, muss wissen, wo er diese findet. Mit je vier Farbwürfeln in der Hand und einem kleinen Münzen-Vorrat starten die "Vienna"-Spieler auf einem großen (Stadt-)Spielplan ihre Kutschenfahrt durch die Kaiserstadt. Los geht's reihum mit einem Wurf aller Würfel und schon wird die erste Entscheidung fällig: Lediglich die Werte eines oder maximal von zwei Würfeln bestimmen den Fortgang auf dem Spielplan. Halt am Naschmarkt oder gleich weiter zur Universität?! Wem das Würfelergebnis übrigens nicht gefällt, darf sein Glück noch mal versuchen. Das aber kostet Münzen… Die nicht gesetzten Würfel bleiben erst einmal – bis zum Nachwürfeln bei der nächsten Runde – offen vor jedem Spieler liegen.

Jeder muss für sich entscheiden, wo und wie er seine Würfel einsetzen möchte, um möglichst viele Siegpunkte zu ergattern. Da man mit hohen Würfelergebnissen auch die vermeintlich einflussreichsten Unterstützer der Stadt auf seine Seite bringen kann, muss man schon etwas taktieren und abwägen, wie und wo man seine Würfel in "Vienna" setzt. Das alles verlangt immer auch einen kritisch-beobachtenden Blick auf die Mitspieler, denn die verfolgen schließlich ihre eigenen Pläne und möchten auch bald zur Wiener High Society zählen. Verständlich, wenn sie dem Mitspieler dazu schon mal gehörig den Zugang verbauen! Sobald die Würfel aller Spieler gesetzt sind – schließlich galt es ja noch die Burg, die Secession, Café Landtmann & Co abzuklappern – erfolgt die Wertung. Und schon heißt es wieder: "Action!": Denn jedem Feld auf dem Spielplan, das mit einem Würfel besetzt ist, ist auch eine bestimmte Aktion zugeordnet, bei der es u.a. entweder Münzen aus dem Vorrat oder Siegpunkte für die Endabrechnung geben kann. Oder aber man macht – aus dem Personenkarten-Stapel – Bekanntschaft mit wichtigen Menschen, die in Wien zählen, wenn's darauf ankommt. Wer zusätzliches Glück hat, wird dabei sogar von Kaiserin Sissi in Schloss Schönbrunn empfangen.

Weitere Abwechslung nach "Vienna" bringen spezielle Felder am Spielplan, die sofort eine Aktion auslösen und bei denen man nicht erst die Wertung abwarten muss. An der Trabrennbahn Krieau wartet beispielsweise ein kleiner Gendarm auf seinen Einsatz, im Prater dreht sich nicht nur das Ringelspiel, sondern auch ein beliebiger Würfel und beim Heurigen ist es so lustig, dass es für Sonderkarten Siegpunkte gibt. Wer zum Schluss die meisten davon hat, hat es geschafft und zählt jetzt auch zu den Einflussreichen in Wien.

"Vienna" ist ein (von Michael Menzel) sehr stimmungsvoll illustriertes, anspruchsvolles Familienspiel (ab zehn Jahren), in das man trotz des raffinierten Spielmechanismus leicht "einsteigt". Als kleines "Schmankerl" kann sich der Spieler zusätzlich aussuchen, ob er Wien bei Tag oder Nacht (Rückseite des Spielplans) bereisen möchte. Da sich die Reise durch die Donaumetropole zu den "Großkopferten" und Einflussreichen bei jeder Runde anders und neu gestaltet, nimmt man dieses Spiel auch immer wieder gerne zur Hand. Die Fiakerfahrt durch "Vienna" dauert etwa 30 Minuten und kostet ca. 26 Euro. Weitere Informationen: www.schmidtspiele.de