Fachhändler auf der Spielwarenmesse

BRANDORA Redaktion (Marion Luff) - 22. Januar 2016

 

 
Dass ein persönlicher Händedruck mehr Wirkung zeigt als alle schriftlichen Online-Kontakte, das stellen unsere Gesprächspartner hier anschaulich unter Beweis. Aus diesem Grund gehört ein Besuch der Spielwarenmesse zu den verpflichtenden Terminen für den Fachhandel – wobei die Freude darauf bei allen zu spüren ist. Die BRANDORA-Redaktion hat sich mit einigen Besuchern vorab über den Branchenevent unterhalten.

Susanne Schnotz von „Spiel- und Schreibwaren Göttler“ aus Bechhofen hat bereits alle Vorbereitungen für einen Besuch der Spielwarenmesse erledigt und wird am Samstag nach Nürnberg fahren. Begleitet wird sie dabei von einer Angestellten. Wie sie betont, sei „bei ihrer Geschäftsgröße ein Tag auf der Messe ausreichend“. Neben einigen festvereinbarten Terminen, wie beispielsweise bei Ravensburger, Amigo, Tessloff, Loewe Verlag, bb Klostermann und Depesche sowie Coppenrath, schaut die Geschäftsführerin auch immer noch nach Lieferanten, die ins Sortiment passen. Besonders freut sie sich aber auf die Idee+Spiel-Party, die ihr persönliches Highlight ist, „da trifft man die Kolleginnen und Kollegen aus der Erfa-Gruppe, kann sich mit ihnen austauschen und fachsimpeln und ein paar schöne Stunden verbringen.“

Da die Spielwarenmesse auch für Andreas Wagner von der „Wagner’s Spiel- und Technikwelt“ in Schwentinental der wichtigste Branchenevent des Jahres ist, stehen die Vorbereitungen dafür längst. So übernachtet das dreiköpfige Team, das nach Nürnberg reist, seit 15 Jahren im gleichen Hotel außerhalb von Nürnberg, da dort die Preise immer noch annehmbar sind. „Leider sind wir wiederum, wie bereits das dritte Mal in Folge aufgrund der zeitlichen Lage der Messe, nur zwei Tage dort. Am 29.1. läuft nämlich unsere überaus erfolgreiche Zeugnisaktion, zu der rund 800 Kinder mit ihren Eltern zu uns ins Geschäft kommen. Dort erhalten sie, nachdem sie mir ihre Noten gezeigt haben, neben der einen oder anderen Bemerkung darüber, auch ein kleines Geschenk. Dass wir auf eine derartige Frequenz nicht verzichten wolle, ist klar.“ Und so verzichtet Andreas Wagner auf einen längeren Messebesuch, obwohl ihm dadurch durchaus Kontakte verloren gehen. Zum Glück findet die Spielwarenmesse 2017 wieder später statt: Dann wird der Geschäftsführer fünf Tage in Nürnberg verbringen können. Der Idee+Spiel-Händler setzt bei seinen Lieferantenbesuchen ganz gezielt auf bewährte Kontakte, denn gerade in einem persönlichen Gespräch könne man vieles besprechen und klären. Leider bleibt aufgrund des engen Zeitrasters von zwei Tagen keine Gelegenheit, an den diversen Veranstaltungen teilzunehmen. Nur zu gerne würden Andreas Wagner und sein Team beispielsweise zur Präsentation seines Verbandes gehen ¬– umso mehr freut er sich schon auf 2017, da er dann wieder mehr Zeit auf der Spielwarenmesse und für derartige Highlights zur Verfügung hat.

Auch Sandra Baeck, Inhaberin von „Frechdachs by Roskothen“ in Essen-Kettwig, fiebert dem Event in Nürnberg entgegen. Sie und Ihr Mann versprechen sich von der weltweiten Leitmesse für Spielwaren, Hobby und Freizeitartikel in erster Linie „Animation und Inspiration durch die Lieferanten“. Wie die erfahrene Messebesucherin betont, habe sich die Veranstaltung in den vergangenen Jahren stark gewandelt – von einer reinen Ordermesse zu einer Kommunikationsplattform für Händler, Lieferanten und Hersteller. Besonders freue sie sich daher jedes Jahr aufs Neue, nach dem turbulenten Weihnachtsgeschäft, Kollegen zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen, wer und wo etwas Interessantes entdeckt hat. „Besonders viel Zeit nehme ich mir für die Gesellschaftsspiele und probiere diese aus, da dies später im Tagesgeschäft zeitlich kaum noch zu schaffen ist“, so Sandra Baeck.

Seit fast 30 Jahren nimmt Jürgen Budke vom „Kinderkaufhaus Mukk“ in Münster an der Spielwarenmesse teil. Seine Übernachtungsmöglichkeit in Erlangen wird bei der Abreise wieder für das nächste Jahr reserviert – von dort lässt sich die Messe bequem über die Autobahn erreichen. Der Inhaber und seine Geschäftsführerin Elke Brunne sind von Mittwoch bis Sonntag in Nürnberg unterwegs; am Montag wird dann weiter zur Christmas-World/Paperworld gefahren. Zudem konzentrieren sich fünf Angestellte eigenständig auf ihre Spezialgebiete, wie z.B. Spiele oder Technik, und sind dafür zwei Tage auf der Spielwarenmesse. Dabei besucht das Team in erster Linie bewährte Lieferanten, um die Beziehungen hier auszubauen. „Natürlich schauen wir auch immer wieder nach Innovationen, was aber nicht so einfach ist, denn schließlich kann das Rad nicht neu erfunden werden“, schmunzelt Jürgen Budke. „Für uns ist es insgesamt wichtig, zu wissen, was gespielt wird, denn unsere Kunden suchen nach Anregungen.“ Aus diesem Grund schätzt der Fachhändler, der Vedes-, EK Servicegroup- und ARS-Mitglied ist, auch den Austausch mit seinen Kollegen, die er in Nürnberg trifft – von Messepartys hält er eher weniger, denn „schließlich muss man sich auf den nächsten Tag vorbereiten.“