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„Toy Design Trends: Was war, was bleibt, was kommt“ – so lautete das Thema von Jörg Meister, CEO bei little big things, das er im Rahmen des Toy Business Forums auf der Spielwarenmesse in Nürnberg mit Hilfe zahlreicher Beispiele eindrucksvoll vorgetragen hat.
Zu Beginn seines Vortrags klärte Jörg Meister zunächst, was man unter einem Trend versteht: „Ein Trend ist die hypothetische Weiterentwicklung einer Beobachtung aus der Vergangenheit – und damit also kein Blick in die Glaskugel.“ Eine genaue Vorhersage sei unmöglich. Zudem sei ein Trend nicht wertend.
Im Anschluss daran verdeutlichte der Experte, woher Trends eigentlich kommen. Faktoren, die hier eine wesentliche Rolle spielen, sind die Gesellschaft, die Politik, die Wissenschaft bzw. Technik sowie die Medien/Industrie. Medienunternehmen kreieren u.a. Inhalte, Hersteller sind Multiplikatoren und generieren sogenannte Hypes. „Die globale Vernetzung führt zu großen Themen und Hypes. Das wohl gerade eindrucksvollste Beispiel ist ‘Star Wars‘. Dieses Thema bewegt ähnlich heterogene Gruppen wie es Sport tut – und wird ebenso multimedial vermarktet“, so Jörg Meister. |
Trends im Wandel der Zeit
„Zurück ins Wohnzimmer“, „Lizenzen“, „Digitizing“, „Gender“, „Handmade -Charakter“, „Retro“ oder „Hybrid Gaming“: das sind nur einige der zahlreichen Schlagwörter für aktuelle Toys Trends. Die frischgebackenen Eltern von heute waren selbst Gamer. Daher lieben sie es, nun zusammen mit ihren Kids zu spielen – das Wohnzimmer wird dabei zum gemeinsamen Spielort.
Das digitale Zeitalter ist schon lange nicht mehr aufzuhalten. Inzwischen besitzen 34% der Elfjährigen ein Tablet, das Smartphone erhalten sie beim Übertritt an eine weiterführende Schule. Viele Hersteller nutzen genau dieses Phänomen aus und bringen z. B. zu einem Brettspiel eine digitale Erweiterung auf den Markt.
Wie Jörg Meister erläutert, kennen Jugendliche heute kein Leben vor dem Smartphone: Die sogenannte „swipe generation“ trenne daher nicht zwischen online und offline. Aufgrund dessen ändere sich auch der Umgang mit Technik und Naturwissenschaften. „Sie ist für die Jugendlichen ein integraler Bestandteil des Alltags“, so Meister. Diesen Trend greifen ebenfalls viele Hersteller auf. Sie verpacken Technik in eine gewisse Niedlichkeit, wodurch die Technik vermenschlicht wird. Diese Emotionalisierung führe schließlich zur Senkung der Zugangsbarriere. |
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Besonders gefragt sind derzeit auch Produkte, die eine gewisse Natürlichkeit ausstrahlen. So sei es gerade für Eltern wichtig zu wissen, wo die Spielwaren produziert werden. Ebenfalls von großer Bedeutung: ein klassisches und teils nostalgisierendes Erscheinungsbild der Spielwaren. Produkte, die die Kreativität, Imagination und das freie Spiel fördern, sind auch beliebt. Dabei gibt es zudem sogenannte „industrialisierte Brückenprodukte“. Diese nutzen neue industrielle Techniken und Materialien, sind kompatibel mit traditioneller Spielware und darüber hinaus in ihrer Ästhetik klassisch und reduziert. Als Beispiele können hier u.a. Artikel von greentoys, PlanToys oder Tobo Toys angeführt werden.
Das ändert sich nie
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Die beiden little big things-Geschäftsführer Eva Stemmer und Jörg Meister. | |
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Während Technologien und gesellschaftliche Einflüsse die Welt der Spielwaren stets beeinflussen und dadurch verändern, gibt es laut Jörg Meister auch immer gleichbleibende Faktoren. Die kindliche Entwicklung, die Lust am Entdecken und Lernen, Fantasie und Kreativität im Spiel, die Faszination von Marken und populären Themen sowie eltern- und kindgesteuerte Kaufdynamiken. „Sowohl neue technische Spielwaren als auch traditionelle Artikel werden daher stets ihre Berechtigung haben. Die Gestaltung der Produkte ist so heterogen und fragmentiert wie die Zielgruppe. Sie orientiert sich zum einen an jeweils aktuellen Themen, aber auch an den jeweiligen Erziehungsmodellen“ so Meister weiter. Die Spanne reiche dabei von „technoid“ bis hin zu „natürlich“. Dabei gibt es Überschneidungen und Neuverknüpfungen. | |