Bekanntgabe der Nominierungen für das "Spiel des Jahres"
und das "Kinderspiel des Jahres" 2006

Jury Spiel des Jahres - Mai 2005

 

Nominierungen Spiel des Jahres

Die Vorentscheidung ist gefallen: Die Jury mit zehn Spielekritikerinnen und -kritikern aus Deutschland und der Schweiz hat fünf spannende Familienspiele für das „Spiel des Jahres 2006“ nominiert. Dabei fiel den Juroren während ihrer Klausurtagung die Auswahl aus der Vielzahl der weit über einhundert qualitativ hochwertig produzierten Neuheiten nicht leicht. Die Bandbreite der Nominierten für den wichtigsten Spielepreis garantiert den Verbrauchern, unter den Kandidaten das passende Spiel sicher finden zu können.

In diesem Jahr berücksichtigte die Jury zudem zwei herausragende Neuerscheinungen, deren spielerischer Anspruch jedoch weit über dem der üblichen Familienspiele liegt. Da beide Neuheiten damit nicht für den Hauptpreis in Frage kommen konnten, wurden ihnen Sonderpreise verliehen.

Die fünf nominierten Titel bilden das reichhaltige Spielangebot des aktuellen Jahrgangs ab. Hier finden sich nebeneinander abstrakte und thematisch gestaltete Spiele, Legespiele und anspruchsvolle Aufbauspiele. Sie alle bieten Familien mit Kindern ab acht Jahren ebenso wie reinen Erwachsenenrunden lang anhaltenden Spielspaß. Dies gilt auch für die Neuheiten auf der zeitgleich veröffentlichten Empfehlungsliste, die in diesem Jahr neun weitere attraktive Spiele mit teilweise sehr ausgefallenen Spielideen beinhaltet. Im Herbst erscheint wieder die stark nachgefragte Broschüre „Ausgezeichnete Spiele“, die auf Spieleveranstaltungen erhältlich sein wird.

Aus den fünf nominierten Spielen wird am 17. Juli das „Spiel des Jahres 2006“ gewählt. Das Wahlergebnis wird im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin bekannt gegeben. Bis dahin darf spekuliert werden: Was wird der Nachfolger des Spiel des Jahres 2005

Nominiert für das Spiel des Jahres 2006 wurden folgende Spiele (anklicken für mehr Info):
 

Seeräuber
Im Hafen liegen die mit kostbaren Waren beladenen Handelschiffe vor Anker. Das fordert den Neid der Piraten heraus. Bunt gemischte Mannschaften finden sich zusammen, um die Schiffe zu erleichtern. Je wertvoller die Ladung, desto mehr Piraten sind für das Entern eines Kauffahrers notwendig. Zu viele sind aber auch nicht erlaubt. Da gilt es, die eigenen Piraten gewinnbringend auf die diversen Mannschaften zu verteilen. Doch bevor der Beutezug beginnt, muss sich einer als Kapitän durchsetzen, der die Piratencrew anführt. Ihm gebührt die Ladung. Seine Leute muss er mit Gold belohnen. Reichen die erbeuteten Münzen nicht aus, setzt er aus eigener Tasche zu. Das kann ihn hart treffen. Sind alle Schiffe geentert, wird abgerechnet. Wer die meisten Beutestücke und Münzen hat, ist Sieger dieses flotten und knackigen Spiels.

Aqua Romana
Lange Wasserleitungen, die römischen Aquädukte, gilt es mit seinen Arbeitern zu bauen. Plättchen mit Geraden, Kurven und Kreuzungen dienen als Baumaterial. Auf einer Außenleiste umrunden Baumeister das enge Areal. Sie bestimmen, welche Plättchenart von wem anzulegen ist. Schon nach kurzer Zeit ringen die Spieler gegeneinander um freie Bauflächen. Abgeschlossene Aquädukte führen sofort eine Wertung herbei. Einen Siegpunkt gibt es pro Plättchen in der Leitung. Der Arbeiter erhält einen entsprechenden Podestplatz. Steht dort schon ein Konkurrent, muss er mit einem niedrigeren Platz vorlieb nehmen. Es lohnt sich, die Leitung früher zu beenden, um mehr Punkte zu kassieren. „Aqua Romana“ verbindet in gelungener Weise Elemente des klassischen Legespiels mit taktischen Möglichkeiten und einem originellen Abrechnungsverfahren.

Just 4 Fun
Zu Recht wirbt der Verlag für dieses Setzspiel mit Verweis der besonders kurzen Spielregel. Die ist zudem so eingängig, dass sie nach der ersten Partie nicht wieder gebraucht wird. Bei „Just 4 Fun“ stellen wir eigene Spielsteine auf dem Plan mit 36 Feldern ab. Immer auf das Feld, für das wir die passende Zahlenkarte haben. Unsere vier Handkarten dürfen wir zu diesem Zweck auch addieren, was noch mehr Möglichkeiten bringt. Ziel ist es, vier Spielsteine in eine Reihe zu bekommen – waagerecht, senkrecht oder diagonal. Allerdings müssen wir zum Sieg diese Felder auch kontrollieren, sprich: darauf jeweils die meisten Steine haben. Das ergibt häufig heiße Setzduelle, und oft gewinnt auch der, der sich aus allen Gefechten heraus hält. Bei „Just 4 Fun“ bleibt es nie bei einer Partie, sondern man spielt gleich eine ganze Serie.

Thurn und Taxis
Das herausragende Brettspiel „Thurn und Taxis“ erinnert an die Erfinder des modernen Postwesens, die bereits Ende des 15. Jahrhunderts eine funktionierende Briefzustellung organisierten. Aufgabe der Spieler ist es, einen Postkutschenbetrieb in Bayern und Umgebung aufzubauen. Dazu müssen die richtigen Streckenkarten gesammelt und der Reihe nach ausgespielt werden. Wer dies rechtzeitig tut, kann Poststationen in eine der 22 Städte auf dem Plan setzen. Dafür gibt es Punkte – immer dann, wenn in allen Städten einer Region eigene Stationen stehen. Der Wettlauf mit der Konkurrenz um die passenden Karten, die längsten Strecken und die größten Kutschen ist hochspannend. Das klappt mit jeder Spielerzahl und ist für Wenigspieler wie für Profis eine echte Herausforderung. „Thurn und Taxis“ hat das Zeug zum Dauerbrenner.

Blue Moon City
Das spannende Brettspiel „Blue Moon City“ handelt von einer Fantasy-Welt: Wir errichten die in Ruinen liegende Stadt neu. Ab und zu rufen wir drei Drachen zu Hilfe, die uns dafür mit wertvollen Schuppen belohnen. Für den Aufbau von Gebäuden bekommen wir Kristallstücke, die wir einem Obelisken opfern. Dieser Wettlauf um die meisten Opfer ist hochspannend. Wir steuern unsere Figur über die Stadtplättchen und legen dort mit unseren Handkarten Bausteine ab. Sind genügend Steine für einen Neubau zusammen, bekommen alle Mitwirkenden eine Belohnung. Ziel ist es, bei lukrativen Bauten dabei zu sein und dann schnell die Kristallstücke zu opfern. Das richtige Kombinieren der vielen Sondereigenschaften der Karten hilft dabei. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, eröffnet aber mit etwas Spielerfahrung große Kombinationsmöglichkeiten.



 

Nominierungen Kinderspiel des Jahres

Das „Kinderspiel des Jahres“ wird 6 Jahre alt und hat die Schulreife erreicht. Dies zeigt auch der Erfolg der bisherigen fünf Auszeichnungen für das „Kinderspiel des Jahres“. Der Kinderspielpreis steht inzwischen nicht nur gleichberechtigt neben dem „Spiel des Jahres“, im letzten Jahr hat er erstmalig in der Zahl der gekauften Spiele seinen großen Bruder überholt.

Die beiden Mitglieder der Jury des Kritikerpreises „Spiel des Jahres“ und der vierköpfige Beirat von Fachleuten, die ein eigenes Gremium für die Auszeichnung „Kinderspiel des Jahres“ bilden, durften 2006 wieder aus erstaunlich vielen guten Spielen der Verlage ihre Auswahl treffen, die Garant für die Fortsetzung des Erfolgsweges sein wird. Es gibt kaum noch einen renommierten Spieleverlag, der nicht auch qualitativ hochwertige Angebote für Kinder macht. Die Konkurrenz für die klassischen Kinderspielverlage wächst weiter, neue Verlage sind dazu gekommen, auf die wir aufmerksam machen. Das vielfältige Angebot ist inzwischen genauso wenig zu überschauen wie bei den Familien- und Erwachsenenspielen. Umso wichtiger ist die Jury-Empfehlung, die den Spielspaß garantiert.

Unter den fünf nominierten Titeln befinden sich durchweg Spiele, die Kinder und Erwachsene gemeinsam zum Spielen bringen, mit denen Eltern mit Kindern echten Spielspaß haben mit fairen Chancen für groß und klein. Das gilt auch für die gleichzeitig veröffentlichte Empfehlungsliste, die zehn weitere gute Spiele für das Einstiegsspielalter ab vier Jahren aufführt, zusätzlich Akzente im Bereich der Lernspiele setzt und Wert auf Geschicklichkeitsspiele, witzige Merkspiele und kooperative Spiele legt.

Aus den fünf nominierten Spielen wird am 17. Juli das „Kinderspiel des Jahres 2006“ gewählt. Das Wahlergebnis wird gemeinsam mit dem „Spiel des Jahres 2006“ im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin bekannt gegeben.

Die spannende Diskussion ist eröffnet: Welches der fünf nominierten Spiele schafft es im sechsten Jahr ganz oben aufs Treppchen?

Nominiert für das Kinderspiel des Jahres 2005 wurden folgende Spiele (anklicken für mehr Info):
 

Los Mampfos
Drei gefräßige Esel werden im Kreis über einen Trampelpfad geführt und dabei mit bunten Hafertalern gefüttert. Reihum aufgedeckte Aktionskarten weisen die Spieler an, wann sie welchem Esel wie viele Taler ins Maul stopfen dürfen. Doch was vorn hinein kommt, muss hinten wieder raus, darum muss jeder die Esel gelegentlich auch mal den Schwanz heben lassen. Zuvor geben die Mitspieler stets einen Tipp ab, welche Farbe vorwiegend aus dem Eselshintern kullern wird. Wer am besten aufpasst, was da so alles gemampft wird, kassiert am reichlichsten Taler ein. Kinder verblüffen hier mit einem hervorragenden Gedächtnis, sodass Erwachsene ihr Bestes geben müssen, um nicht in die Tasche gesteckt zu werden. Die originellen Holzfiguren und das freimütig aufgegriffene Thema machen dieses Konzentrationsspiel zu einem ungewöhnlichen Spaß.

Der schwarze Pirat
Ein alter Seefahrertraum: Übers Meer segeln, in der Bucht einer unbekannten exotischen Insel landen und dort Schätze finden. Die tolle Ausstattung des Piratenspiels vermag sogar bei erwachsenen Seeleuten den Rahmen für solche Illusionen zu schaffen, die dann mit Geschicklichkeit, Taktik und einer hilfreichen Portion Würfelglück lebendig werden können. Mit einem Blasebalg wird der Wind erzeugt, der die Schiffe über das Meer des Spielplans treibt. Und nicht nur ein Schiff ist auf dem Weg zur Insel mit dem reichsten Goldschatz! Würfel legen fest, welche Inseln große Schätze bergen und wie lange der Wind das Schiff in Richtung Ziel treiben kann. Jeder Spieler kann sich auch in die Rolle des Schwarzen Piraten würfeln, der Schiffe entern will. Das Segeln ist nicht einfach, aber schafft ein ganz besonderes Spielvergnügen.

Nacht der Magier
Dunkle Nacht erfüllt den Raum. Nur die magischen Zeichen auf den Kesseln der Zauberer sind zu erkennen. Und natürlich der Feuerring. Unter ihm befindet sich der magische Kreis. Dahinein wollen die Zauberer ihre Kessel schieben. Wer es schafft, ist für diese Runde der Oberdruide. Bei Lichte betrachtet sieht das alles etwas unspektakulärer aus. Ein Sockel, ein Kreis in der Mitte, drumherum sind Kessel, Bäume und runde Plättchen gruppiert. Damit ist der Tisch randvoll. Wenn nun ein Zauberer auf den Sockel geschoben wird, fällt zwangsläufig etwas herunter. Im Dunkeln hört man es nur klackern. Dann ist der Zug zu Ende. Beim Spiel in der Nacht sind Fingerspitzengefühl und gutes Gehör gefragt, am Tag können sich spannende taktische Manöver ergeben. Man muss ja nicht immer den eigenen Kessel zur Mitte schieben...

Giro Galoppo
Hier spielen die Kleinen nach ähnlichen Regeln wie die Großen: Mit ihren bunten Holzpferden und Reitern möchten alle das Rennen um den „Giro Galoppo“ gewinnen. Jeder Spieler hat dazu einen Satz Rennkarten und entscheidet zunächst verdeckt, wie weit er in dieser Runde kommen möchte. Wer die kleinste Zahl wählt, zieht immer zuerst. Trifft er dabei auf ein Pferd des Konkurrenten, darf er dieses auf das nächste freie Feld zurücksetzen. Träfe er auf ein Hindernis, muss er stehen bleiben. Mit jeder neuen Spielrunde werden die Rennen taktischer. Immer mehr bedenken die Jockeys am Spieltisch, wo die Pferde landen und welche Taktik ihre Mitspieler haben könnten. Aber manchmal kommt es ganz anders als gedacht und so manches Pferd wäre beinahe im Wasser gelandet. Aufregende Rennen für Klein und Groß sind garantiert.

Piratissimo
Hart am Wind segeln, Schiffe überfallen, Schätze erbeuten und auf einsamen Inseln ausgraben – das ist das wahre Piratenleben! Allerdings darf der gemeine Seebär auf seiner Fregatte nur sieben Schätze unterbringen, sonst macht sein Schiff mit dem Meeresboden Bekanntschaft. So kann es manchmal hilfreich sein, die Truhe mit den Perlen links liegen zu lassen oder sie sogar dem Konkurrenten beim Treffen auf der Insel zu schenken. Wer zuerst zehn Schätze im Heimathafen stapeln kann, hat gewonnen. Aber Neptun kann ungemütlich werden und per Würfel einen Wirbelsturm schicken... Wer Wahrscheinlichkeiten einschätzen kann und sich nicht nur auf sein Würfelglück verlässt, hat das Piraten-Kapitäns-Patent schon fast in der Tasche. „Piratissimo" mit Varianten für Ältere und seinem schönen Spielmaterial macht auch Eltern Spaß!