Ravensburger steigert erneut Umsatz und Ergebnis

Ravensburger - 30. Mai 2006
  • Umsatzsteigerungen über Marktniveau
  • Produktmarken mit blauem Dreieck sind Gewinner
  • Sondereffekte verbessern Ergebnis
Fünf Jahre in Folge hat die Ravensburger Gruppe ihr Geschäft stetig verbessert: Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von 287,7 Mio Euro und steigerte ihr konsolidiertes Jahresergebnis um 2,8 Mio Euro auf 29,1 Mio Euro. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 10,1 Prozent nach Steuern. Der Anstieg wurde allerdings wesentlich begünstigt durch Sondereffekte. Ohne diese Effekte blieb das Ergebnis des operativen Geschäfts stabil auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Der Griff zum blauen Dreieck
Beim Umsatz legte die schwäbische Unternehmensgruppe leicht zu: Nach einem kräftigen Sprung von 8,6 Prozent in 2004 steigerte sie sich in 2005 im Kerngeschäft (bereinigt um die inzwischen veräußerte Film- und Fernsehbeteiligung RTV) um 1,2 Prozent. Dies gelang dem Verlag erneut in überwiegend rückläufigen Märkten, wodurch er seine Position in seinen wichtigsten Absatzmärkten weiter verbesserte.

„An dieser Umsatzsteigerung haben sowohl unsere Dachmarke als auch unsere Produktmarken einen wesentlichen Anteil“, sagte Vorstandssprecher Karsten Schmidt heute in einer Bilanzpressekonferenz in Stuttgart: „Zum einen stieg der Umsatz mit dem blauen Dreieck stärker als der des Gesamtprogramms. Zum anderen verkauften sich unsere Produktmarken, die wir unter dem Markendach Ravensburger überarbeitet und neu aufgebaut haben, hervorragend.“ Beispiele wie „Malen nach Zahlen®“, „puzzleball®“, „Mandala-Designer®“ und „Wieso? Wehalb? Warum?®“ erreichten laut Schmidt in 2005 Absatzzahlen jeweils über der Millionengrenze.

Ravensburger Gruppe: Stetige Geschäftsentwicklung, solide Finanzen

Seit mehreren Jahren behauptet sich die Ravensburger Gruppe in einem schwierigen Umfeld: Wegen anhaltender Konjunkturschwäche stagnieren die Absatzmärkte oder gehen leicht zurück. Dennoch gelang dem Verlag in den letzten fünf Jahren wie kaum einem anderen Unternehmen der Branche eine stetige Verbesserung seiner Geschäftsentwicklung. „Allerdings wird unser Umfeld auch in den nächsten Jahren sicherlich nicht einfacher“, betonte Finanzvorstand Frank Mallet. „Gerade deshalb legen wir großes Gewicht auf finanzielle Solidität und eine entsprechende Ausstattung mit Eigenkapital und Liquidität.“ Durch den hohen Jahresüberschuss im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte die Ravensburger Gruppe ihr Eigenkapital von 83,2 Mio Euro in 2004 auf 97,8 Mio Euro in 2005. Damit stieg die Eigenkapitalquote von 31,4 auf 41,7 Prozent. Währenddessen ging die hohe Liquidität leicht zurück, weil das Unternehmen am Standort Ravensburg in Gebäude und neue Maschinen investierte und deutlich höhere Steuervorauszahlungen als im Vorjahr leistete.

Mitarbeiter mit Puzzlestanze
Dass Ravensburger in 2005 eine erneute Ergebnissteigerung um 2,8 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr gelang, war hauptsächlich auf Sondereffekte zurückzuführen: Das Unternehmen löste im abgelaufenen Geschäftsjahr frühere Rückstellungen teilweise auf, gleichzeitig waren deutlich weniger neue Rückstellungen erforderlich.

Geschäftsbereich Spiele, Puzzle, Beschäftigung: „Einer der wenigen Gewinner der Branche“

Die traditionellen Spielwarenmärkte in Europa waren bis auf wenige Aus­nahmen leicht rückläufig - große Handelsorganisationen setzten auf Preisnachlässe und Rabattaktionen gegen die mangelnde Kauflust der Ver­braucher, zudem fehlten herausragende Trendthemen. Dennoch legte der größte Ravensburger Geschäftsbereich Spiele, Puzzles, Beschäftigung im Umsatz leicht zu: Nach 8,5 Prozent Wachstum im Vorjahr verbesserte sich der Geschäftsbereich in 2005 um 0,5 Prozent auf 233,5 Mio Euro Umsatz. „Damit zählen wir zu den wenigen Gewinnern der Spielwarenbranche“, sagte Vorstandssprecher Schmidt. Er wies darauf hin, dass Ravensburger - unter anderem wegen auslaufender Vertriebslizenzen im Ausland - Umsatzverluste von sechs Millionen Euro im letzten Jahr zu kompensieren hatte. Dies ermöglichten vor allem die verkaufsstarken Kreativ- und Malprodukte des Verlags. Mit jungen Produktmarken wie „Mandala-Designer®“ und einer grundlegenden Überarbeitung der Klassiker-Marke „Malen nach Zahlen®“ ist das Unternehmen jetzt nicht nur bei Puzzles, sondern auch bei Beschäftigungsprodukten Marktführer in Europa.

Geschäftsbereich Kinder- und Jugenbuch: Kinder- und Jugendbücher legen am stärksten zu

Ravensburger erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr mit Kinder- und Jugendbüchern 46,9 Mio Euro Umsatz, eine Steigerung um 5,2 Prozent zum Vorjahr. Damit hat das Unternehmen seine Marktführung ausgebaut. Das Wachstum des Ravensburger Geschäftsbereiches beruhte weder auf einzelnen Produkten noch Segmenten, sondern zog sich quer durch das gesamte Programm. Am stärksten trug jedoch Deutschlands beliebteste Kindersachbuch-Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ zum Wachstum bei. Seit Markteinführung hat Ravensburger von diesen Büchern acht Millionen Exemplare verkauft.

Geschäftsbereich Freizeit und Promotion: Ravensburger Spieleland knapp auf Vorjahresniveau

Das Ravensburger Spieleland erreichte trotz des regnerischen und kühlen Sommerwetters in 2005 mit 310.000 Gästen knapp die Besucherzahlen des Vorjahres - ein Rückgang um 3,1 Prozent. Der Umsatz verringerte sich dagegen um 1,4 Prozent auf 5,4 Mio Euro - ein guter Wert im Vergleich zu vielen anderen Freizeitparks. In der kommenden Saison rechnet das Spieleland mit Wachstum: Der Freizeitpark hat 2,3 Mio Euro in eine 400 Meter lange Wildwasserfahrt investiert, sein bislang größtes Einzelprojekt. Übernachtungsmöglichkeiten sollen die Attraktivität des Parks ab 2007 weiter steigern.

Der Ravensburger Freizeit- und Promotion-Service, ein auf Events und Freizeitkonzepte spezialisierter Dienstleister und Teil des Geschäftsbe­reichs, steigerte seinen Umsatz vom Vorjahr um 1,3 Prozent auf 2,7 Mio Euro in 2005.

Markenführung und Markenstrategie: Neuer Auftritt von Ravensburger belebt Umsätze

Vor zwei Jahren begann Ravensburger, seine Marke behutsam zu überarbeiten. Die Werte der Dachmarke sollten in sich wandelnden Märkten weiterhin klar wahrzunehmen sein. Dazu hatte das Unternehmen vorab zwei umfangreiche Marktforschungsstudien in Deutschland und Frankreich durchgeführt. Die Markenphilosophie und -strategie wurden überarbeitet, das Erscheinungsbild der Dachmarke moderner und emotionaler gestaltet. Gleichzeitig konzentrierte sich das Unternehmen darauf, vorhandene Produktmarken auszubauen und neue Produktmarken zu schaffen. Ob Klassiker wie „memory®“ und „Malen nach Zahlen®“ oder neue Marken wie „puzzleball®“ und „ministeps®“: Ihr klares inhaltliches Konzept und ihr einheitliches Erscheinungsbild sollen dem Verbraucher Orientierung geben. Mit Erfolg: Die Produktmarken brachten dem Unternehmen in 2005 die wesentlichen Umsatzimpulse.

Ravensburger ist führender Puzzleanbieter in Europa, führender Kinder- und Jugendbuchverlag im deutschsprachigen Raum und die Nummer zwei im deutschen Spielemarkt. Das blaue Dreieck zählt zu den renommiertesten Markenzeichen in Deutschland. Das Programm umfasst 3000 verschiedene Produkte, die weltweit verkauft und zu 85 % selbst gefertigt werden. Rund 1.440 Mitarbeiter erwirtschafteten in 2005 einen konsolidierten Umsatz von 289 Millionen Euro.