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„Am Ende war Ken Follett genauso begeistert wie wir“
Wie bei den beiden Vorgängerspielen haben wir bei der Entwicklung darauf geachtet, dass Personen und Ereignisse eine wichtige Rolle spielen. Diese beiden Faktoren können bei der „Nacherzählung“ eines Romans enorm helfen. Deshalb haben wir beides von Anfang an in die Spielmechanik implementiert. Wir haben allerdings praktisch mit „Platzhaltern“ gearbeitet, wohl wissend, dass wir diese später noch mit Leben aus dem Roman füllen müssen. Alle Charaktere und Ereignisse waren also zunächst abstrakt konstruiert, reduziert auf ihre spielmechanischen Aufgaben.
Ja, das konnten wir und das war auch sehr wichtig! Denn als das Spiel fast fertig war, stand dann noch die Aufgabe an, die Hauptfiguren des Romans den jeweiligen Personen des Spiels zuzuordnen. Damit dies überhaupt möglich war, hat uns Ken Follett Anfang 2016 eine erste Fassung seines Manuskripts zur Verfügung gestellt und Anfang 2017 die finale Version. Mein Redakteur Wolfgang Lüdtke hat dankenswerter Weise das Lesen, der über 1000 Seiten auf Englisch übernommen. Das hätte mich zeitlich zweifellos überfordert. Die Zuordnung der Romanfiguren war dann noch eine echte Puzzlearbeit, aber ich denke wir haben es ganz gut hinbekommen.
Dadurch dass es sich bei den Büchern um eine Trilogie handelt, werden die Spiele natürlich auch als irgendwie zusammengehörend wahrgenommen. Auch wenn die Mechanismen sehr unterschiedlich sind. Insofern waren bei der Entwicklung von "Das Fundament der Ewigkeit" die beiden Vorgängerspiele im Kopf präsent. Leichter macht es das nicht unbedingt, denn man kann davon ausgehen, dass die Spieleszene ein Spiel erwartet, das sich deutlich von den andern beiden abhebt und allein "bestehen" kann. Es war also eigentlich wenig da, worauf man hätte aufbauen können. Allerdings hat man ein Gefühl dafür, welchen Anspruch das neue Spiel bedienen muss, um zu den anderen beiden zu passen. Und das ist tatsächlich ein Vorteil. Auf der anderen Seite liegt durch die Erfolge der beiden ersten Spiele die Messlatte natürlich schon ziemlich hoch. Man kann sicher davon ausgehen, dass Vergleiche gezogen werden. Wie die dann ausfallen, bleibt abzuwarten. Ich persönlich bin auf jeden Fall sehr zufrieden und denke, wir haben ein Spiel entwickelt, das die Kingsbridge-Reihe würdig fortsetzt.
In erste Linie war es für ein Lizenzprodukt sehr unkompliziert und wir hatten weitestgehend freie Hand. Dass KOSMOS bereits die beiden ersten Romane sehr erfolgreich in ein Spiel umgewandelt hat, hat sicher dazu beigetragen. Das Vertrauen diese Erfolgstory weiter schreiben zu können, war damit von Anfang an gegeben. Sonst hätte sich Ken Follett sicher auch nicht so einfach bereit erklärt, das Manuskript seines noch nicht veröffentlichten Buches an „Dritte“ weiterzugeben. Mein Redakteur Wolfgang Lüdtke hat ihn prozessbegleitend über die grobe Entwicklung und Richtung des Spiels auf dem Laufenden gehalten, ohne dass wir jetzt jede Detailänderung mit ihm hätten besprechen müssen. Ganz am Ende hat er sich natürlich auch noch die Illustrationen des Spielplans und vor allem der Charakterkarten angesehen. Da Michael Menzel an dieser Stelle einmal mehr hervorragende Arbeit geleistet hat und sich, soweit vorhanden, an die Beschreibungen der Romanfiguren orientiert hat, war Ken Follett am Ende genauso begeistert wie wir. So soll es sein. Vielen Dank! Über den Autor: |