Spielekauf im Internet: Durchschnittlich 78 % Preisunterschied

Brandora Redaktion / spielwiese.at - Dezember 2017
   

 
Preisentwicklung im Weihnachtsgeschäft – Benachteiligung österreichischer Kunden rückläufig
 
Im Weihnachtsgeschäft lassen sich durchschnittlich 78 Prozent bei ein und demselben Brett- oder Kartenspiel sparen. Das ergab eine umfangreiche Preiserhebung des Fachportals spielwiese.at bei 22 österreichischen und deutschen Online-Händlern. Die größte Überraschung dabei: Im Direktvergleich war der Preis im österreichischen Shop öfter billiger als im deutschen Shop desselben Betreibers.

Das Fachportal spielwiese.at hatte jeweils Anfang September, Oktober, November sowie zwei Mal im Dezember die Verkaufspreise für 20 ausgewählte Spiele bei 22 Online-Händlern erhoben. Der nominell größte Preisunterschied wurde für die Piantik-Neuheit Activity Multi Challenge mit 22,50 Euro (bei einem UVP von 49,99 Euro) festgestellt. Bei sechs der 20 Spiele lag die relative Differenz jenseits von 100 Prozent. Der negative Spitzenwert von 161 Prozent Preisunterschied betraf die Kartenspielversion des Spiel des Jahres 2014 Camel up.

Auch der Zeitpunkt bestimmt den Preis
Die durchschnittliche Differenz zwischen dem niedrigsten und dem teuersten Angebot betrug 78 Prozent. Wobei es „den billigsten“ oder „den teuersten“ Anbieter nicht gibt. Selbst der Primus im Online-Handel Amazon hatte zeitgleich einen tiefsten und einen höchsten Einzelpreis unter den 20 Spielen im Angebot. „Wer wirklich Geld sparen will, sollte nicht nur auf den Anbieter achten, sondern auch auf den richtigen Zeitpunkt: Von September bis Anfang Dezember fallen die Preise durchwegs, um danach wieder tendenziell zu steigen“, resümiert der österreichische Spieleexperte und spielwiese.at-Herausgeber Arno Miller. „Das hat sich wie schon in den Vorjahren auch im Weihnachtsgeschäft 2017 bestätigt.“

In diesem Jahr gab es allerdings einen auffälligen Unterschied. Wo Unternehmen in beiden Ländern separate Online-Shops betreiben, schnitten österreichische Kunden erstmals besser ab als deutsche – 12:11. Überhaupt ging die Zahl der Fälle zurück, in denen Schwester-Shops unterschiedliche Preise verlangten. Thalia, 2016 noch federführend dieser Ungleichbehandlung, bot dieses Jahr sämtliche in die Preiserhebung einbezogenen Spiele in Deutschland und Österreich zum identen Preis an. Bei Weltbild, Toys‘R‘Us, Quelle sowie Universal/Otto fiel der Preis hingegen fast jedes siebte Mal unterschiedlich aus. Miller: „Offenbar erkennen die großen Ketten langsam, dass bei fast identischem Mehrwertsteuersatz und Pauschalverträgen mit den Zustelldiensten unterschiedliche Preise für Österreich und Deutschland nur mehr schwer argumentierbar sind.“

241 Mal Preise verändert
Anders als bei Büchern gibt es für Gesellschaftsspiele keine Preisbindung. Deshalb steht die Schere weit offen und speziell in den Online-Shops gehen Preise ständig rauf und runter.

Wie sinnvoll der konkrete Preisvergleich ist, zeigen auch folgende Zahlen. Zwischen der ersten Preiserhebung Anfang September und der fünften in dieser Woche wurden für die 20 Spiele-Titel in den 22 Shops insgesamt 84 Preiserhöhungen registriert. Die Zahl der Verbilligungen war mit 157 rund doppelt so hoch, was die insgesamt fallende Preistendenz im Herbst unterstreicht.

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