• Restrukturierungsprogramm weiterhin voll im Plan
• Rohertragsmarge mit deutlich steigender Tendenz
• Konzernumsatz in den ersten sechs Monaten -11,2 %
• EBIT im ersten Halbjahr verbessert
• Prognosen für das Gesamtjahr 2006 bekräftigt

Die Zapf Creation AG, Europas führender Hersteller von Spiel- und Funktionspuppen, hat sich im ersten Halbjahr 2006 im Rahmen der Erwartungen entwickelt und Fortschritte bei der laufenden Restrukturierung erzielt. Der Umsatzrückstand gegenüber Vorjahr nahm im zweiten Quartal ab, das operative Ergebnis wurde von April bis Juni klar verbessert. Für das Gesamtjahr 2006 bekräftigt der Vorstand seine Erwartungen.

Umsatzentwicklung Konzern
Der Umsatz des Zapf Creation-Konzerns erreichte in den ersten sechs Monaten des Berichtsjahres 35,0 Mio. €, ein Rückgang um 11,2 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum (39,4 Mio. €). Im zweiten Quartal 2006 betrug der Umsatz 17,7 Mio. € nach 19,6 Mio. € im ersten Halbjahr 2005 (-9,5 %). Im ersten Quartal hatte der Rückstand im Periodenvergleich noch 13 % betragen.

Umsatzentwicklung nach Regionen
Insgesamt erreichte der Konzern in Europa im ersten Halbjahr einen Umsatz von 31,0 Mio. € (-7 % gegenüber dem Vorjahreswert von 33,4 Mio. €). Hauptgründe für den Rückgang sind die weiter zurückhaltende Disposition des deutschen Spielwarenhandels sowie weniger Abverkäufe (Clearance) durch bereits reduzierte Lagerbestände. Sehr erfreulich ist weiterhin die Geschäftsentwicklung in Osteuropa, wo Zapf Creation im ersten Halbjahr den Umsatz um 28 % auf 5,2 Mio. € steigern konnte (Vorjahreszeitraum: 4,1 Mio. €).

In der Vertriebsregion The Americas lag der Halbjahresumsatz mit 2,8 Mio. € um 43 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Grund waren vor allem Verzögerungen in der Warenverfügbarkeit im Zuge der Veränderung des Geschäftsmodells für Übersee. Dabei handelt es sich jedoch vornehmlich um Verschiebungen in Folgequartale.

In Asia/Australia lag der Halbjahresumsatz mit 1,2 Mio. € um 7 % über dem Vorjahreswert (1,1 Mio. €).

Umsatzentwicklung nach Produktlinien
Die Umsatzverringerung mit dem BABY born®-Konzept auf 16,7 Mio. € (erstes Halbjahr 2005: 19,4 Mio. €) ist durch die bevorstehende Einführung der neuen Funktionspuppe „BABY born® Magic Eyes“ geprägt, so dass das Orderverhalten des Handels zwangsläufig zurückhaltend war. Bis Jahresende sollte dieser Rückstand durch die Neueinführung egalisiert werden.

BABY Annabell® erreichte in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 9,5 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 10,3 Mio. €). Die Marktschwäche in Großbritannien konterkarierte dabei Umsatzsteigerungen in allen anderen europäischen Regionen.

Die CHOU CHOU-Umsätze lagen mit 5,1 Mio. € zwar deutlich unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2005 (7,2 Mio. €). Durch die zum Ende des zweiten Quartals 2006 erfolgte erfolgreiche Neueinführung der „Talking CHOU CHOU“ ist jedoch mit entsprechenden Impulsen in den kommenden Quartalen zu rechnen.

Im Bereich Minipuppen führte die erfolgreiche Einführung des neuen Konzeptes „Missy Milly®“ in Deutschland zu einem Umsatzanstieg von 1,0 Mio. € auf 1,7 Mio. €.

Ergebnisentwicklung
Mit 43,4 % lag die Rohertragsmarge in den ersten sechs Monaten 2006 zwar noch unter dem Wert im entsprechenden Vorjahreszeitraum (46,5 %), jedoch voll im Rahmen der Planung und deutlich über dem Durchschnittswert des Gesamtjahres 2005 (38,0 %). Dies reflektiert die zunehmende Umsetzung der Projekte zur Margenverbesserung.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich im ersten Halbjahr 2006 von -9,6 Mio. € um 25,3 % auf -7,2 Mio. €. Darin enthalten sind Restrukturierungsaufwendungen von 0,9 Mio. € (erstes Halbjahr 2005: 5,5 Mio. €) und Einmalaufwendungen von 2,0 Mio. €. Die Einmalaufwendungen sind maßgeblich auf die im Zuge des M&A-Prozesses (Übernahmeangebot Bandai) entstandenen Beratungsleistungen zurückzuführen. Im zweiten Quartal verbesserte sich das EBIT im Periodenvergleich von -7,4 Mio. € auf -3,3 Mio. €.

Der Zapf Creation-Konzern weist für den Zeitraum Januar bis Juni 2006 ein Periodenergebnis nach Steuern von -10,9 Mio. € aus nach -11,6 Mio. € im gleichen Zeitraum 2005. Das entspricht einem Ergebnis pro Aktie von -1,47 € nach -1,56 € im gleichen Zeitraum 2005.

Im zweiten Quartal konnte das Periodenergebnis von -8,6 Mio. € auf -5,6 Mio. € verbessert werden, entsprechend einem Quartalsergebnis je Aktie von -0,75 € (zweites Quartal 2005: -1,16 €).

Nettoverschuldung und Cashflow
Zapf Creation weist für das erste Halbjahr dieses Jahres einen Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit von 15,4 Mio. € aus, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Mittelabfluss von 2,3 Mio. € verzeichnet worden war. Die Verbesserung ist in erster Linie durch die deutliche Reduzierung des Working Capitals bedingt; hierbei wirkte sich vor allem der Abbau von Forderungen aufgrund saisonaler Effekte und eines strafferen Forderungsmanagements aus. Die Nettoverschuldung des Konzerns erreichte 61,1 Mio. € per 30. Juni 2006 nach 72,9 Mio. € Ende 2005.

Ausblick auf Gesamtjahr 2006
Für das Gesamtjahr 2006 geht der Vorstand unverändert davon aus, das Konzern-EBIT gegenüber 2005 (-16,3 Mio. €) um mindestens 15 Mio. € zu verbessern. Dabei sind die Einmaleffekte in Höhe von rund 2 Mio. € nicht berücksichtigt. Beim Konzernumsatz (2005: 140,7 Mio. €) wird weiterhin mit einem Rückgang im einstelligen Prozentbereich gerechnet.

Basis für diese Annahmen ist zum einen der aktuelle Auftragsbestand des Konzerns, der Mitte August um rund 16 % über dem Niveau des Vorjahreszeitraums lag. Zum anderen werden die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen in den kommenden Quartalen größere Wirkung zeigen und im zweiten Halbjahr des Vorjahres angefallene Einmalaufwendungen wegfallen bzw. sich verringern.

Dr. Georg Kellinghusen, Vorsitzender des Vorstands der Zapf Creation AG: „Vor uns liegt noch ein hartes Stück Arbeit, um Zapf Creation in die Profitabilität zurückzuführen. Doch die plangemäße Umsetzung des Restrukturierungsprogramms sowie die jüngst vereinbarte Vertriebskooperation mit unserem Aktionär MGA Entertainment stimmen mich zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind. Oberste Priorität hat nun die Wiederherstellung einer ausreichenden Eigenkapitalbasis und die langfristige Sicherung der Konzernfinanzierung. Zu diesem Zweck führen wir sowohl mit MGA als auch mit anderen Adressen konkrete Gespräche über kurzfristig zu ergreifende Eigenkapitalmaßnahmen.“

Das Amtsgericht Coburg hat heute auf Antrag des Vorstands und des Vorsitzenden des Aufsichtsrats die Herren Isaac Larian und Ron Brawer zu Mitgliedern des Aufsichtsrates der Zapf Creation AG bestellt.

Isaac Larian (CEO) und Ron Brawer (Executive Vice President Sales & Marketing) gehören der MGA Entertainment Inc. an, die am 6. Juli 2006 mitgeteilt hat, eine Beteiligung in Höhe von 18,05 % des Grundkapitals der Zapf Creation AG erworben zu haben.