GAME FACTORY mit neuem Spieleprogramm für den Winter

Carletto - November 2018
   
 

Die Game Factory stellte auf der Spiel '18 in Essen ihre neuen Spiele für "Family und Friends" vor. Jetzt sind sie im Handel. Die Spiele locken mit kooperativen Abenteuern bei Space Escape und hinterhältigen Möglichkeiten beim Kartenspiel Frantic, laden zum Vermessen des Wissens und zu schnellem Kritzeln ein oder fordern fündige Detektive bei 13 Indizien heraus. Und eine etwas andere Art des Spielens bietet das Kartenspiel Claim.




Space Escape - Ein galaktisch kooperatives Abenteuer




 

SOS… Schlangenalarm! Der Frieden auf der Raumstation ist gestört. Eindringlinge haben sich in die Raumstation eingeschlichen und kriechen frei herum. Den fleißigen Nacktmull-Astronauten kommen die Schlangen, ihre einzigen natürlichen Feinde, mächtig in die Quere. Space Escape (Game Factory) ist ein kooperatives Abenteuer von Autor Matt Leacock, der bekannt ist für seine Spielideen, bei denen sich die Spieler gemeinsam einer Aufgabe stellen.

Nur wenn die Spieler gemeinsam Zug für Zug alle Möglichkeiten für die Astronauten abwägen, können diese die Rettungskapsel erreichen. Dazu hat jeder Spieler eine eigene Spielfigur, einen netten kleinen Nacktmull mit einem Rucksack. In diesen kommen die eingesammelten Ausrüstungsgegenstände, um damit die Rettungskapsel zu besteigen, bevor die feindlichen Schlangen sich dort eingenistet haben. Der Weg ist weit: Die Astronauten klettern die Leitern rauf, rutschen Luftschächte hinunter und gehen möglichst den Schlangen aus dem Weg – doch Vorsicht: So mancher Luftschacht befördert alles kurzerhand ins Weltall. Wer unterwegs gebissen wird, hat zur Erstversorgung einen Erste-Hilfe-Koffer.

Dieses galaktische Abenteuer erfordert taktisches Vorgehen und umsichtiges Planen der Spielzüge. Hat das Astronauten-Team drei Mal gewonnen, darf es sich einer nächsten Herausforderung stellen: In einem Kuvert verstecken sich zusätzliche Aufgaben. Das für zwei bis vier Spieler ab sieben Jahren geeignete Space Escape von der Game Factory ist ein heimtückischer Weltall-Spaß für die ganze Familie.

Anmerkung: Nacktmulle gibt es wirklich. Sie leben unter der Erde und werden bis zu dreizehn Zentimeter lang und 30 Jahre alt. Ihr einziger natürlicher Feind ist die Schlange.




Frantic: das hinterhältige Kartenspiel
So fies hast du noch nie Karten gespielt!




Ziemlich hinterhältig zeigt sich Frantic, das jetzt im Verlag Game Factory in den Handel kommt. Und fies ist es obendrein. Die Idee zu diesem Spiel stammt von einem jungen, vierköpfigen Entwicklerteam in der Schweiz. Eine große Schar an Unterstützern haben sie 2015 schnell auf Kickstarter gefunden – über 100.000 Spieler sind mittlerweile begeisterte Frantic-Spieler.

Die Verpackung ist nicht umsonst rabenschwarz: Mehr Spaß macht bei Frantic nämlich, statt Handkarten einfach loszuwerden, sie den Mitspielern zu schenken und diese leiden zu lassen. Ereigniskarten können allerdings alles Geplante über den Haufen werfen, Spezialkarten bringen Gift ins Spiel und einer „Fuck you“-Karte möchte man sich schnell wieder entledigen, ist aber nicht ganz einfach.

So fies wurde noch nie Karten gespielt. Die Spieler versuchen reihum ihre Karten loszuwerden. Dabei gilt: Zahl auf Zahl, Farbe auf Farbe und Symbol auf Symbol. Wer nicht ablegen kann, muss nachziehen. Alles ganz einfach und bekannt, wären da nicht die Sonder- und Ereigniskarten – neun schwarze und 44 Spezialkarten insgesamt. Und diese sind wie das „Salz in der Suppe“. Ereigniskarten können etwa eine Zeitbombe zum Ticken bringen, einen Tornado oder ein Erdbeben auslösen, wenn zuvor eine schwarze Karte ausgespielt wurde. Einfarbige Spezialkarten wie Gift, Exchange oder Skip dürfen sich, wenn gespielt, an einen Spieler nach Wahl richten. Vierfarbige Spezialkarten wie der Counterattack als Gegenattacke bei einem Angriff, Nice Try als Geschenk an einen Spieler, der beenden will, oder die Fantastic Four, die dem Mitspieler gleich vier zusätzliche Karten beschert, passen auf jede Karte. Auch die "Fuck-you"-Karte, die nicht ganz „politically correct“ ist, aber am Ende viele ungewollte Punkte bringt. Doch sie wird man nur los, wenn man exakt zehn Karten auf der Hand hat. Und das haben alle in der Runde längst erkannt…. noch hinterhältiger geht es eigentlich gar nicht.

Frantic – Runde für Runde macht es mehr Spaß. Dieses Kartenspiel toppt alles bislang Dagewesene mit fiesen Aktionen und einer gehörigen Portion Schadenfreude. Übersichtskarten bringen schnell Klarheit in die Spielzüge.

 




London im Jahr 1899 - 13 Indizien liegen vor
Krimispiel: Gesucht wird ein Ort, eine Waffe, ein Täter




 

Alle Indizien sprechen dafür - verschiedene Verbrechen an mehreren Plätzen im Zentrum Londons des Jahres 1899 sind geschehen. War es der Herzog im Park mit dem Messer? Oder war es das Dienstmädchen mit dem Blasrohr auf dem Markt? Scottland Yard tappt im Dunkeln. Zur Aufklärung bekommt jeder Ermittler einen Fall zugeteilt. Wer ihn lösen will, muss die 13 Indizien seines Falles richtig zuordnen, die Ergebnisse der Mitspieler nutzen und seine Instinkte einsetzen.

Im Spiel 13 Indizien von der Game Factory nähern sich die Spieler durch geschicktes Fragen der Lösung ihres Falles. Etwa „wie viele weibliche Täter siehst du?“ Oder „wie viele violette Karten siehst du?“ Da jeder als Erster die Person, den Tatort und die Waffe seines Falls identifizieren möchte, wird das kriminelle Gespür auf die Probe gestellt. Zehn Personen – weibliche und männliche, zehn Tatorte im Innen- und Außenbereich sowie zehn Waffen für den Nah- und Fernkampf können Hinweise für die Tat geben. Hinter einem Sichtschirm mit Lupe, Ermittlungsblock und Stift gehen die Ermittler ans Werk. Sie streichen nicht in Frage kommende Spuren durch, befragen Zeugen und geheime Informanten, notieren sich Verdachtsmomente und finden so mit den eigenen und den Fragen und Antworten der Mitspieler ausreichend Beweismaterial, um eine Anklage zu erheben. Es geht um die drei Hauptindizien des eigenen Falls auf der nicht sichtbaren Vorderseite des Schirms.

Die hohe Interaktion und die kleinen Geheimnisse, die jeder Spieler sammelt, machen dieses Krimispiel von Andrés J. Voicu zu einem brillant einfachen Vergnügen. Obwohl jeder seinen eigenen Fall löst, wird mit den Aktionen aller Detektive am Tisch gespielt.




Claim: das Duell um den Thron
Wer gewinnt die Gunst der Fraktionen?




Kopfüber in einem Weinfass wurde er gefunden. Der König! Jetzt braucht es schnell einen Thronfolger. Die beiden Bewerber in dem Kartenspiel Claim aus dem Verlag Game Factory buhlen daher mit cleveren Spielzügen um die Gunst der Fraktionen.

Das Duell um den Thron verlangt nach möglichst vielen Fraktionsanhängern. Mit wem kann man aber ein starkes Bündnis eingehen? Mit Rittern, Kobolden, Zwergen, Untoten oder eher mit den Doppelgängern. Jeder von ihnen verfügt nicht nur über Zahlenwerte auf der Karte, sondern auch über unterschiedliche Fähigkeiten. Diese Sondereigenschaften sind die reizvolle, taktische Komponente im Spiel. Ritter schlagen etwa Kobolde. Zwerge sind zwar klein, aber stark. Untote kommen nie aus dem Spiel. Und Doppelgänger imitieren immer die zuerst ausgespielte Fraktion. Dank Übersichtskarte kommt man schnell mit seinen möglichen Anhängern im Thronfolgekrieg zurecht. Zunächst startet Phase 1. Die Duellanten erhalten dreizehn Karten und rekrutieren so in ebenso vielen Runden möglichst gute Anhänger. In Phase 2 setzen beide ihre Anhänger im Duell ein. Dazu hat jeder Spieler die dreizehn Karten des Anhängerstapels aus der ersten Phase. Wer am Ende mindestens drei Fraktionen mittels zahlreicher Anhänger auf sich vereint, kommt auf den Thron.

Im Stichspiel Claim mit seinen sehr detailreich gestalteten Karten stellen sich zwei Spieler auf sehr spannende Weise der Frage „Wer schart die meisten Anhänger um sich? Wer sich im Spiel auch noch die Karten merkt, die der andere auf der Hand hat, hat gute Aussichten, großen Gefallen an dem Duell zu finden. Claim 2 setzt den Thronfolgekrieg mit neuen Interaktionen fort.

Claim 2 erscheint kurze Zeit später Mitte November d.J. und bietet spannende Spielvarianten: Es lässt sich sowohl eigenständig zu zweit spielen mit individueller Fraktionszusammensetzung als auch mit höchst spannungsreichen Varianten zu dritt und zu viert im Team – zwei gegen zwei. Im Fortsetzungsspiel ist der neue König nach kurzer Zeit gestorben und der Erbfolgekrieg entfacht sich erneut. Gnome, Riesen, Drachen, Trolle und Seher treten jetzt den Kampf um die Nachfolge an. Werden die Gnome unterstützt, wird auf die Kraft der Drachen gesetzt oder die Weisheit der Seher genutzt? Auch hier wird das Duell in zwei Phasen ausgetragen: Anhänger rekrutieren, um danach die Gunst der Fraktionen zu gewinnen.

 




Doodle Rush – Kritzeln kann nämlich jeder
Ein Ratespaß für alle




 

Schnell kritzeln – das kann jeder! Sechs Minuten Spielspaß sind garantiert bei Doodle Rush, dem neuen Rate- und Partyspiel von der Game Factory. Sechs Begriffe sollen gezeichnet und auch erraten werden können – dafür gibt es am Ende Punkte. Und die Zeit ist knapp: nur eine Minute gibt die Sanduhr.

Und so geht’s: Zu Anfang bekommt jeder Spieler sechs Tafeln auf die er mit einem Filzstift rasend schnell Begriffe zeichnen soll. Selbstverständlich lassen sich diese auch wieder leicht mit den Putzschwämmchen an den Stiften korrigieren. Dann erhält jeder Spieler zwei Karten mit je drei Begriffen. Man kann zum Beispiel so hübsche Vorgaben wie „Ampelmännchen“, „Blitzableiter“ und „Scheich“ erwischen, oder aber „Himbeere“, „Wärme“ und „Relief“. Aber keine Zeit zum Stöhnen und Zögern, die Sanduhr wird umgedreht und los geht’s! Auf jede Tafel passt nur ein kleines Gemälde. Zahlen, Buchstaben oder gar Wörter sind nicht erlaubt. Pfeile und Symbole jeder Art hingegen schon.

Zack, eine Minute ist vorbei. Stift fallen lassen und sofort ins Raten einsteigen! Was ist das auf der Tafel? Alle schauen und rufen gleichzeitig, der Künstler darf aber nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten, weitere Hinweise sind nicht erlaubt. Auch hier ist nach einer Minute Schluss. Korrekt geratene Täfelchen ergeben Pluspunkte. So werden drei Runden gespielt: Einen Punkt gibt es für jede richtige, einen Minuspunkt für jede nicht erratene Zeichnung.

Doodle Rush ist mit über 1000 Begriffen und zwei Schwierigkeitsstufen ein lautes Spiel und kann bisweilen erfrischend hektisch werden. Und das ist gewollt! Dank der einfachen und logischen Regel können alle sofort einsteigen und loslegen. Übrigens: Mit einem dem Spiel beigelegten Mikrofasertuch können am Ende jeder Runde die Kritzeltafeln schnell geputzt werden.




Das Maß aller Dinge: ein Party- und Wissensspiel
Schätzprofis sind gefragt!




Es darf geschätzt werden – die richtigen Antworten auf die 300 völlig abgedrehten Fragen kann man oft nicht kennen. Das Maß aller Dinge ist ein Wissens- und Party-Spiel der Game Factory, bei dem es auf jeden Zentimeter ankommt!

Wie viele afrikanische Elefantenbullen muss man auf die Waage stellen, um das Gewicht des schwersten Dinosauriers zu erreichen? Oder: Wie viele Weißwürste können maximal vom Münchener Olympiaturm hängen, ohne den Boden zu berühren? Ziemlich abgedrehte Fragen! Aber es darf geschätzt werden auf einer Skala. Die richtige Antwort steht auf der Rückseite – also nicht spicken!

Das „Maß aller Dinge“, nicht nur der Name des Spiels, sondern auch eine bunte Leiste, liegt in der Mitte. Jeder bekommt ein 20-cm-Maßband und drei farbige Schätzleisten in den Größen klein, mittel und groß. Die Frage wird vorgelesen und nun legt jeder nacheinander eine seiner Schätzleisten auf das „Maß aller Dinge“ an die Stelle, wo er die richtige Antwort vermutet. Und es geht nicht um Punkte, sondern um Zentimeter. Die kleinste Leiste zielt recht genau, gibt am Ende aber mehr Zentimeter. Sie birgt aber auch das größte Risiko. Wenn alle ihre Schätzung abgegeben haben, wird die Aufgabenkarte umgedreht am „Maß aller Dinge“ angelegt. Die Überraschung ist oft groß: Ein weißer Pfeil gibt die Lösung mit dem exakten Wert an. Auf dem eigenen Maßband wird jeder verbuchte Zentimeter mit einem Schieber eingestellt.

Die Bildlaufleiste macht das Ermitteln der der richtigen Antworten zu einem Kinderspiel. Doch der Clou am Maß aller Dinge ist die Übertragbarkeit. Auf der Skala lassen sich alle möglichen messbaren Werte von unnützem und nutzvollem Wissen darstellen. Der Tipp der Autoren: Die Antworten nicht anzweifeln, sondern einfach genießen und weiter in die nächste Runde.

Die Autoren
Arno Steinwender arbeitet als Lehrer für Mathematik und Physik in Wien. Seit 2002 erfindet er Brettspiele. Bei der Game Factory erschien im letzten Jahr „Das Rotkäppchen-Duell“ (zusammen mit Christoph Reiser). Mit dem Journalisten und Marketing-Berater Christoph Puhl entwickelt und verlegt er seit 2005 gemeinsam Spiele.

 




Punto bringt es auf den Punkt
Die Reihe macht’s! Minimale Regel mit maximalem Spaß




 

Bei Punto ist der Name Programm: „Punkt über Punkt zum Sieg“. Mit jedem gelegten Punkt – angelegt oder überdeckt - rückt der Sieg etwas näher. Das neue Spiel der Game Factory erweitert die Reihe der kleinen Spiele, in dem Kwatro den Auftakt machte. Diesmal versteckt sich das Spiel in einer kleinen schwarzen Dose – so klein, dass es in jede Hosentasche passt. Ein Minimum an Regeln und maximaler Spaß warten auf die Spieler, die auch als Team gegeneinander antreten können.

Wer clever plant, hat schnell eine Reihe mit Karten in seiner Spielfarbe gebildet. Dies gelingt nicht auf Anhieb, denn die Mitspieler durchkreuzen die Pläne immer wieder aufs Neue. 72 quadratische Karten in vier verschiedenen Farben mit eins bis neun Punkten sind im Spiel. Nacheinander deckt jeder von seinem verdeckten Stapel eine Karte auf und legt diese an eine der ausliegenden Karten an – parallel oder diagonal. Wer eine ausliegende Karte mit einem höheren Kartenwert überdeckt, durchkreuzt die Reihe und damit die Pläne eines Mitspielers. Sobald ein Spieler vier bzw. fünf eigene Karten in seiner Farbe aneinander liegend in eine Reihe gebracht hat, gewinnt er den Durchgang. Erschwerend kommt hinzu, dass das Spielfeld begrenzt ist durch ein imaginäres Raster von sechs auf sechs Karten.

Mit seinem cleveren, aber doch schnell verständlichen Spielmechanismus kommen bei Punto auch Einsteiger schnell zu Punkten. Für vier Spieler gibt es ergänzend eine Teamvariante: dabei setzt man sich so, dass die Teams abwechselnd an der Reihe sind. Das pfiffige Legespiel von Bernhard Weber ist für zwei bis Spieler ab sieben Jahren.