Garfield schnurrt seit 25 Jahren
Er frisst Lasagne und Pizza, ist frech und faul, ein Griesgram und ein
Egozentriker - und dennoch die weltweit beliebteste Katze. Als
Garfield bringt der gestreifte Zottel täglich 263 Millionen
Leser von 2570 Zeitungen zum Schmunzeln. Damit hat er es bis in die Seiten des
Guinness-Rekordbuchs geschafft. Nun gibt es für
Garfield einen weiteren Grund, die Kalorien zu missachten und in
die Riesentorte zu beißen: Vor 25 Jahren, am 19. Juni 1978, bleckte er zum
ersten Mal seine weißen Zähne in den Comicstreifen. Mittlerweile sind seine
gezeichneten Katzenphilosophien der weltweit meist verbreitete Comic.
Mensch im Katzenfell
Aber fett? Nein, Garfield
ist nicht fett. «Ich habe die perfekte Figur für mein Gewicht», pflegt er zu
argumentieren. Und sein Schöpfer Jim Davis erklärt: «Garfield ist ein
Mensch im Katzenfell.» Menschen hätten lediglich ein schlechtes
Gewissen, weil sie dick seien, gerne länger schliefen und keinen Sport trieben. «Garfield
sagt uns Gut so! Nimm noch einen Nachtisch, schlaf weiter, warum soll man sich
anstrengen?».
Natürlich ist Garfield
nicht alleine die Karriereleiter hinaufgetippelt: Nebenrollen im heiteren
Skript haben immer wieder sein trotteliges Herrchen Jon Arbuckle, der
ziemlich dämliche, unbeholfene und sabbernde Hund Odie und sein
geliebter Teddybär Pooky. Und im 1981 gegründeten Unternehmen
Paws (Muncie/US- Bundesstaat Indiana) kümmern sich 56
Mitarbeiter um Wohl und Wehe Garfields. Ihre Philosophie: «Wenn wir für den
Kater sorgen, wird der Kater auch für uns sorgen.»
Das erste Buch zeichnete 1980 bereits den Weg vor, den der dicke Kater nehmen
sollte: «Garfield at Large» (Garfield in Groß) gab der Titel vor. Bis heute
sind international mehr als 130 Millionen Bücher in 26 Sprachen verkauft
worden. 1983 standen Davis und sein Comic- Haustier sogar mit sieben Titeln
gleichzeitig auf der Liste. Und natürlich hat es der TV-süchtige
Garfield auch bereits selbst zum Fernsehstar geschafft: «Here
comes Garfield» (Hier kommt Garfield) wurde 1982 ausgestrahlt, zwischen 1988
und 1995 lief «Garfield & Friends» in mehr als 120 Folgen.
Name stammt vom streitsüchtigen Großvater
Davis hat sich die Katervorlage aus dem eigenen Haus besorgt: Für Figur und
Verhalten dienten dem heute 62-Jährigen die zahllosen Katzen auf der Rinderfarm
seiner Eltern als Vorbild. Den Namen erhielt der Kater nach Angaben des Verlags
vom streitsüchtigen Großvater, James
Garfield Davis. Heute schnurrt keine Katze mehr durch das Haus
des Mannes, der den berühmtesten Kater der Welt ins Leben rief: Die Frau von
Jim Davis ist allergisch gegen die Tiere.
Davis Erfolgsrezept ist simpel: Witz und Humor Garfields sollten allgemein
bleiben, damit sich jeder wiedererkennen kann. Die Komik dreht sich also vor
allem ums Essen und ums Schlafen. Soziales oder Politisches kommt ihm nicht
über die Lippen, um nicht zu polarisieren. Und natürlich muss
Garfield international bleiben: «Wir vermeiden Reime, Wortspiele
oder Umgangssprache, damit Garfield
überall verstanden wird.»
Seinen Geburtstag soll Garfield
unter anderem auf der Leinwand feiern. Die 20th Century Fox bereitet nach
Angaben des deutschen Verbreiters
Bulls Press GmbH (Frankfurt) einen Film vor, der von Weihnachten
2003 an in die US-Kinos kommen soll.
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