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Am Spielbrett geht es zu wie im wirklichen Familienleben: Väter erklären gerne die Spielregeln, Mütter achten auf gutes Benehmen, Töchter tun sich gern mit den Müttern zusammen, Jungs gehen in den gespielten Zweikampf mit Papa. Jedenfalls stärkt Spielen die Familie durch mehr Kommunikation und Ausprobieren von Rollen. Zu diesen und anderen Ergebnissen kommt eine Studie der Universität Leipzig, die der Spielehersteller Ravensburger initiiert und finanziert hat. ![]() Sind Gesellschaftsspiele in Familien noch angesagt? Zur Stärkung der Familienbande durchaus, befindet die Studie. Zehn Familien wurden schriftlich befragt und anschließend ausführlich interviewt, außerdem 35 weitere Familien beim Spielen beobachtet. Der Studie zufolge wirkt das Gesellschaftsspiel „systemstabilisierend“ auf Familien. Insbesondere das Gesellschaftsspiel ermögliche - auch zwischen Kindern mit großem Altersunterschied - die Kommunikation, aber auch die Auseinandersetzung in der Familie. Typisch seien Verhaltensmuster, Verteilung von Rollen und Parteien aus dem Alltag, die im Spiel noch deutlicher zutage traten: So erklärten häufi-ger die Väter oder das älteste Kind die Spielregeln als die Mütter. Diese formulierten dafür die Benimm-Regeln („man fasst die Karten der anderen nicht an!“). Ein Viertel aller Spielsituationen zeigten offenen Wettkampf – meist mit dem Vater. Wetteiferten Vater und Sohn miteinander, wurde es stiller am Tisch. Mütter wiederum übernahmen bei jüngeren Kindern die Rolle des Unterstützers und gaben Tipps für Spielzüge, was den eigenen Spielspaß wohl schmälerte: Mütter zeigten sich häufiger ungeduldig, weniger auf das Spiel konzentriert und brachen Spiele öfters ab als die Väter. Experimentierbühne für das „echte“ Leben Umgang mit Niederlagen ist keine Frage des Alters Spielen heißt Lernen und Abbau von Egozentrik Studie und Methode, Urheber und Initiatoren Titel: „Wirkungen von Familienspielen auf Kinder, Eltern und das gesamte Familiensystem“. |