Märklin mit nachhaltigem Interesse an LGB

Märklin - November 2006

 
Märklin beansprucht Marktführerschaft in Europa

Der deutsche Modellbahnhersteller Märklin will nach der Übernahme durch den britischen Finanzinvestor Kingsbridge vorab in Europa wachsen, aber auch in den USA und Japan.

"Wir wollen in drei Jahren unangefochtener Marktführer mindestens in Europa werden", kündigte Interim-Geschäftsführer Jan Kantowsky gegenüber der Nachrichtenagentur AP an. Er zeigte auch nachhaltiges Interesse an dem ins Trudeln geratenen Nürnberger Gartenbahn-Hersteller LGB.

Neben der Wachstumsstrategie soll Märklin weiter restrukturiert werden. Einen weiteren Stellenabbau schloss der von der Beratungsfirma Alix Partners kommende Kantowsky nicht aus. Märklin hat beim Umsatz seinen Angaben zufolge seit einem Jahr ein leichtes Plus und beim Gewinn «Sprünge gemacht» im Vergleich zum Vorjahr.

Keine Verlagerung nach Fernost

Mit einem deutlichen Nein beantwortete Kantowsky die Frage, ob Märklin wesentliche Teile der Produktion nach Fernost verlagere. Allerdings soll weiter in Ungarn produziert werden. "Da muss man sich nicht verstecken, weil ja auch deutsche Premium-Autos am gleichen Standort gefertigt werden." Teile würden aber weiter aus Fernost bezogen.

Kantowsky will das Expansionsziel – neben der geografischen Ausdehnung, unter anderem in Richtung USA und Japan – mit einer Ausdifferenzierung des Sortiments erreichen: "Gerade im High-End wollen wir noch mehr tun. Die Sammler und die Technikbegeisterten wollen wir nicht vernachlässigen. Da wollen wir 2007 in der Digitaltechnik noch mal einen grossen Schritt nach vorne gehen", sagte er.

Für Kinder und Erwachsene

Ausdifferenzierung bedeute aber auch preiswerte Produkte für Einsteiger und Spieler. Für Kinder und für jene, die mit den Kindern spielen, soll es Produkte mit Zubehör geben, das Spielwert bringt, zum Beispiel Rollenspiele ermöglicht. So könne beim Feuerwehrset ein brennendes Häuschen dabei sein.

Höhere Rendite angestrebt

Die Ziele des Finanzinvestors Kingsbridge Capital, der das Göppinger Traditionsunternehmen im Mai von den Familienstämmen übernahm, beschrieb Kantowsky mit den Worten: "Der Investitionsfokus von Kingsbridge ist es, in Unternehmen hineinzugehen, die eine hervorragende Marke haben, eine gute Marktpositionierung, die aber mit teilweise hausgemachten Problemen zu kämpfen haben." Diese Unternehmen würden neu ausgerichtet, das Potenzial besser genutzt und so die Rendite gehoben.

Quelle: spielwarenmesse.de