Der Spielwarenmarkt in 2006

Eurotoys - November 2006


Der Spielwarenumsatz in Deutschland im Jahr 2006 wird sich nach bisherigen Prognosen zumindest auf Vorjahresniveau belaufen. Im deutschen Markt sind die Umsätze aktuell (Stand Ende Oktober 2006) stabil geblieben, so dass bei einem guten Weihnachtsgeschäft sogar ein leichtes Plus am Jahresende zu verzeichnen sein kann.

Der Start in das Weihnachtsgeschäft 2006 ist nach den Ergebnissen, die wir für den Oktober erhoben haben, als gelungen zu bezeichen. Für den Monat Oktober ist ein Plus von 3% zu erwarten, seit der 2. Monatshälfte hat der Umsatz deutlich angezogen und dieser Trend setzt sich auch in der ersten Novemberwoche fort.

Nach den ersten Meldungen aus dem Handel zeichnen sich für einige der Top Renner schon jetzt Lieferengpässe ab. Die Verbraucher sind also dieses Jahr gut beraten, frühzeitig die Weihnachtsgeschenke für Ihre Kinder zu kaufen, um Enttäuschungen an Heiligabend zu vermeiden. Auch die Preispolitik des Handels lässt vermuten, dass dieses Jahr nicht die Last Minute Shopper mit den günstigen Preisen belohnt werden, sondern die Verbraucher, die frühzeitig Spielwaren kaufen.

Die Top Artikel für das Weihnachtsgeschäft bergen keine grosse Überraschungen, es sind wie im letzten Jahr die aktuellen Produkte der bekannten Marken.

Lässt man das abgelaufene Jahr Revue passieren, wurden im deutschen Markt positive Akzente insbesondere durch Outdoor Spielwaren wie Pools (inflatable), Trampoline, Wasserrutschen und ähnliche Sommerspielwaren gesetzt. Darüber hinaus waren natürlich noch elektronische Lernspielzeuge für Kinder im Vorschulalter, Miniaturfiguren, Spielwelten und Puzzles sehr erfolgreich. Auch im seit nun 2 Jahren negativen Segment Puppen ist eine Stabilisierung der Umsätze festzustellen, einige Marken konnten auch Umsatzgewinne verzeichnen. Das die Umsätze stabil blieben, ist umso erstaunlicher, da es keine „Mega" Lizenzen wie z.B. Star Wars gab.

Natürlich hat sich auch die Fifa WM 2006 im Spielwarenmarkt positiv auf die Umsätze ausgewirkt. Viele Artikel rund um das Thema Fußball verkauften sich sehr gut. Einschränken muss man hier allerdings, nur solche Produkte hatten Erfolg, die für die angestrebte Zielgruppe interessant waren und zur sommerlichen Jahreszeit passten. In den Abverkäufen ist ersichtlich, dass Sammelbilder und Puzzlebälle sehr erfolgreich waren, genauso wie Fußball Spielwelten für jüngere Kinder, unabhängig davon, ob sie lizenziert waren oder nicht. Einige Gesellschaftsspiele dagegen fielen dem guten Wetter und den Public Viewing Areas zum Opfer, da es keine Gelegenheit gab, zu Hause diese Spiele zu spielen. Es zeigte sich, dass Produkte, die keinen direkten Bezug zur Zielgruppe hatten, ein wirtschaftlicher Misserfolg waren. Zum anderen belastete die WM Euphorie und das schöne Wetter insgesamt die Spielwarenbranche, da ganz Deutschland auf Fußball fixiert war, eingeschlossen die für die Spielwarenbrache relevante Zielgruppe der 4 bis 7 jährigen Kinder.

Wenn man in den letzten Monaten all die schlechten Nachrichten aus der Spielwarenbranche in der Presse las, konnte man den Eindruck gewinnen, die gesamte Branche ist notleidend. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch einmal betonen, dass wir einige Hersteller in Deutschland haben, die äußerst erfolgreich sind, um nur einige Beispiele zu nennen (kein Anspruch auf Vollständigkeit) Bruder, Haba, Kosmos, Playmobil, Ravensburger und Schleich. Diese Unternehmen beweisen eindrucksvoll, dass man auch mit Spielwaren in Deutschland Umsatzzuwächse erzielen kann. Bei einem Blick in unsere Nachbarländer stellt man fest, dass in allen großen Märkten Zuwächse von über 5% erzielt werden, nur im weltweit größten Spielwarenmarkt USA war ein Rückgang zu verzeichnen.