Hans im Glück: KABALE & HIEBE und TALUVA

Hans im Glück - November 2006
 

WARUM ES BEI KABALE NUR HIEBE GIBT

Bei dem neuen Kartenspiel "Kabale & Hiebe" geraten sich garantiert alle in die Wolle
Schiller hat mit "Kabale und Liebe" ein düsteres Trauerspiel in fünf Akten geschrieben – Lutz Stepponat dagegen mit "Kabale & Hiebe" ein flottes Lustspiel mit 150 Karten (Verlag Hans im Glück ). Der neue Spielspaß in bester Tradition von "Ohne Furcht und Adel" (war 2000 nominiert für das Spiel des Jahres) entführt zwei bis sechs Spieler in eine Zeit, in der der Degen locker saß, Könige auf Zauberer hörten, Alchimisten nicht nur ihr eigenes Süppchen kochten, Minnesänger selten das letzte Wort hatten und Romeo eifersüchtig über Julia wachte.

Dieses pittoreske Szenarium ist die Bühne von "Kabale & Hiebe", wo alle nur eines wollen: Ruhm und Reichtum. Da wird hinterlistig getrickst und getäuscht auf Teufel komm' raus, sind turbulente Verwicklungen an der Tagesordnung. All das macht Lutz Stepponat mit jeder Menge unterschiedlicher und grafisch besonders schön gestalteter Karten lebendig, die in sechs Spielrunden taktisch geschickt und möglichst gewinnbringend an- und abgelegt werden müssen. Wobei natürlich nahezu jede Karte eine andere Aktion, ein anderes Ereignis auslöst, die – so sie denn erfolgreich sind – Punkte bringen. Und darum allein geht's in der Welt von "Kabale & Hiebe", wo man genussvoll den Mitspieler in die Enge treibt und am Ende doch die meisten Hiebe einstecken muss. Weil der spannende Spielverlauf Tür und Tor für Überraschungen öffnet.

Dieses zügellose Kartenspiel kostet ca. 18 Euro.




BEIM NEUEN "TALUVA" PLANEN DIE INSULANER IN DIE DRITTE DIMENSION

Das neue Inselaufbauspiel ist ein taktischer Leckerbissen für geschickte Strategen
Wie Besiedlungsmanagement in der Antike funktioniert, haben Spieleautor Marcel-André Casasola Merkle und der Hans im Glück Verlag mit dem mittlerweile bereits zum Klassiker avancierten Strategiespiel "Attika" demonstriert. Jetzt serviert diese erfolgreiche Autor-Verlags-Beziehung einen neuen taktischen Leckerbissen: "Taluva". Auch hier entstehen wieder Landschaften – diesmal auf einer geheimnisvollen Südseeinsel –, die zwei bis vier Spieler möglichst geschickt und vorausdenkend mit 12 Tempeln, acht Türmen und 80 Hütten in je vier Farben (alles aus Holz!) besiedeln. Anders als bei bereits bekannten Siedler- und Legespielen, wächst die Tropeninsel "Taluva" jedoch nicht nur Plättchen um Plättchen in die Breite, sondern auch in die Höhe! Damit können die Taktikspieler für sich die dritte Dimension in Anspruch nehmen…

Während im Spiel die sechseckigen Landschaftskärtchen an- und aufeinander gelegt werden, erhebt sich die Insel quasi Zug um Zug aus dem Ozean und entwickelt sich so zu einer richtigen Hügellandschaft mit unterschiedlichen Ebenen. Vulkanausbrüche, die man geschickt auf bereits bestehende Vulkanfelder platziert, beschleunigen das "Höhenwachstum" von "Taluva". Bei all dem darf man natürlich nicht die Bebauung der schnell wachsenden Vulkaninsel vergessen, auf der allerdings rigorose Bauvorschriften einzuhalten sind: Tempel dürfen beispielsweise nur an Siedlungen angebaut werden, die aus mindestens drei Hütten bestehen – Türme dagegen dürfen nur ab der dritten Ebene errichtet werden. Wer eine Siedlung erweitern möchte, muss sich für einen Landschaftstyp entscheiden, der an das Dorf angrenzt: Dschungel, Lichtung, See…

Das alles klingt recht komplex, recht spannend. Und beides ist "Taluva" auch. Zumal jeder Spieler bei jedem Zug mindestens einen Spielstein setzen muss. Da kann es eng werden, besonders wenn einem die anderen Inselaufbauspieler die Pläne durchkreuzen. So kann das Ende schneller kommen als einem lieb ist und nicht erst dann, wenn alle Vulkanplättchen aufgelegt wurden…

Das mit viel schönem Spielmaterial ausgestattete Taktikspiel "Taluva" (ab 10 Jahren) kostet ca. 26 Euro.