BRANCHENBRIEF INTERNATIONAL - Spielzeugbranche aktuell
15.07.2003

DVSI Generalversammlung

Am 1./2.7. fand die diesjährige Jahrsmitgliederversammlung des Deutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie in Bad Rodach statt. Geschäftsführung und Vorstand wurden von den anwesenden Mitgliedern einstimmig entlastet. In den engeren fünfköpfigen Vorstand wurden neu gewählt: Dr. Rainer Noch (Fa. Noch) und Frank Schneider (rolly toys). Ausgeschieden sind Burkhard Hesmer und Wolfgang Topp. Weiterhin im engeren Vorstand sind wie bisher Joachim Söhn (Fa. Simm), Hans-Ulrich Remfert (Fa. Revell) und Thomas Eichhorn (Fa. Zapf Creation) vertreten.

Geschäftsführer Dr. Volker Schmid gab auch erste Zahlen auf Basis der Angaben von Eurotoys für das Jahr 2002 an. Danach lag der Spielwarenverbraucherumsatz im vergangenen Jahr bei 3,193 Mrd. € (3,209 Mrd. € in 2001). Das Ergebnis des Vorjahres habe nur durch den Anstieg bei Videospielen in Höhe von 5% auf 800 Mio. € gehalten werden können. Schmid berichtete auch davon, dass die Spielwarenmesse und der Industrieverband eng zusammengerückt seien und auf mehreren Gebieten zusammenarbeiteten. Am Vorabend der Mitgliederversammlung stand das Thema „menschenwürdige Arbeitsbedingungen“ im Vordergrund. Das Thema stieß bei den Mitgliedern auf starkes Interesse. Weitere Verbesserungen sollen hier im Zusammenhang auch mit bisherigen Kritikern abgesprochen werden.

Markus Riecke referierte zum Thema „eBay als alternativer Vertriebskanal für die Spielwarenindustrie“. U.a. berichtete Riecke, dass das Online-Auktionshaus im Jahr 2002 im Bereich Spielzeug/Modellbau ein Volumen in Höhe von 150,5 Mio. US$ in Deutschland bewegt habe. Grundsätzlich sieht sich eBay als Partnerkanal des Handels. Riecke sieht zwei Möglichkeiten, wie die Industrie hier profitieren kann: Zum einen die Lieferung von Waren an Händler, die über eBay an ihren Kunden verkaufen, und zum zweiten den Verkauf von Restposten in größeren Einheiten an Händler. Aus Reihen der Mitglieder kamen aber auch Negativäußerungen im Hinblick auf Markenverletzungen und Preiskrieg bei Ware, die über eBay gehandelt wird.

Stefan Zschocke präsentierte das Spielwarenportal „Brandora, mit dem der DVSI auch eng zusammenarbeitet. Speziell erläuterte er das europäische Businessnetzwerk im Toy-Sektor E:Toys. Hier arbeiten bisher fünf führende europäische Nationen (S, GB, D, F, I) und verschiedene Technologieunternehmen auf EU-Ebene zusammen. Ziel ist, die Entwicklung eines einheitlichen Konzeptes einer elektronischen B2B-Architektur für die EU zu schaffen. Bisher stoße man aber auch noch auf Akzeptanz-Probleme.

Zum DVSI-Projekt „Logistik-Optimierung (Frachtraten)“ referierte Baldur Stasuk von SABLE INTERNATIONAL. Einig war man sich in der Versammlung, dass hier ein erhebliches Kosteneinsparpotenzial liegt. In nächster Zeit soll darauf hin gearbeitet werden, im Hinblick auf Importware aus Asien die Lieferungen zu bündeln, um hier kostengünstigere Containerpreise zu erhalten.

Dr. Volker Schmid berichtete noch kurz zu den Themen bedarfsorientierte Arbeitszeiten und Gebühren durch den Grünen Punkt. Er machte hier verschiedene Vorschläge, um den Mitgliedern zu Kosteneinsparungen zu ver-helfen. Weiterhin sind verschiedene Seminare vorgesehen: Am 23.9. zum Thema gewerblicher Rechtsschutz und am 8.10. zum Thema Sicherheit Spielwaren.

Die von Dr. Volker Schmid gewohnt gekonnt und locker durchgeführte Mitgliederversammlung wurde durch einen Besuch der Firma Habermaaß in Bad Rodach abgerundet.