Einzelhandelsumsatz 2006: Real fast unverändert gegenüber 2005

Statistisches Bundesamt
Februar 2007

 

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich der Umsatz des Einzelhandels in Deutschland im Jahr 2006 nominal um 0,8% und real um 0,1% gegenüber 2005. Im Jahr 2006 gab es zwei Verkaufstage weniger als 2005. Die Umsatzsteigerung ist im Wesentlichen auf den Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln zurückzuführen (nominal + 1,1%, real + 1,2%), während der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken, Tabakwaren nur nominal mehr als im Jahr 2005 umsetzte (nominal + 0,3%, real – 1,6%).

Im Dezember 2006 setzte der Einzelhandel in Deutschland nominal 0,4% mehr und real 0,2% weniger um als im Dezember 2005. Der Dezember 2006 hatte mit 24 Verkaufs­tagen zwei Verkaufstage weniger als der Dezember 2005. Dieses vorläufige Ergebnis wurde aus Daten von sechs Bundesländern berechnet, in denen circa 74% des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel getätigt werden. Im Rahmen der laufenden Aktualisierung der Datenbasis durch Nachmeldungen von Unternehmen wird sich dieses erste Dezember-Ergebnis erfahrungsgemäß noch verbessern.

Unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten stieg der Umsatz im Einzel­handel im Dezember 2006 im Vergleich zum November 2006, und zwar um nominal 2,3% und real 2,4%.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte nominal 1,3% und real 3,4% weniger um als im Dezember 2005. Dabei zeigte der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln mit real – 6,1% eine noch etwas schlechtere Entwicklung als die Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte mit real – 3,2%.

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln lag im Dezember 2006 dagegen der Umsatz nominal um 1,5% und real um 1,9% höher als im Vorjahresmonat. Drei der sechs Branchen in diesem Bereich konnten ihren Umsatz nominal und real gegenüber dem Dezember 2005 steigern: der Facheinzelhandel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf (nominal + 8,4%, real + 9,8%), der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren (nominal + 3,5%, real + 3,1%) und der sonstige Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kauf­häuser) (nominal + 1,5%, real + 1,0%). Die höchsten nominalen und realen Umsatz­rückgänge musste der Versandhandel hinnehmen (nominal und real jeweils – 3,5%).

Methodische Änderung ab Berichtsmonat Januar 2007

Um die Repräsentativität der Einzelhandelsstatistik weiter zu verbessern, werden die Ergebnisse ab dem Berichtsmonat Januar 2007 auf einer repräsentativeren Stichprobe der Einzelhandelsunternehmen basieren:

Die Monatsstatistiken im Einzelhandel werden auf der Grundlage einer repräsentativen Stichprobe erstellt, das heißt Unternehmen erlöschen und neu gegründete Unternehmen sind durch eine „Neuzugangsstichprobe“ in die Erhebung im Einzelhandel zu integrie­ren. Die Neuzugangsstichprobe bildet repräsentativ alle in den Jahren 2003 und 2004 neu gegründeten Einzelhandelsunternehmen ab und wird im Berichtsmonat Januar 2007 in die Monatsstatistik im Einzelhandel integriert: Die Umsätze der neu gegründeten Unternehmen werden dann rückwirkend bis zum Januar 2006 berücksichtigt, das heißt ab dem Berichtsmonat Januar 2007stellen wir Ihnen die Veränderungsraten zum Vormonat (Dezember 2006) und zum Vorjahresmonat (Januar 2006) auf der Grundlage einer neuen, repräsentativeren Stichprobe zur Verfügung und verbessern damit die Konjunkturbeobachtung am aktuellen Rand. Das Einspielen der Umsätze der neu zugegangenen Unternehmen ab dem Berichtsmonat Januar 2006 wird die Veränderungs­rate 2006 gegenüber 2005 beeinflussen.

Die nachgewiesenen ersten Ergebnisse werden laufend aktualisiert. Diese Revisionen entstehen durch zusätzliche statistische Informationen aus den zunächst nicht einbezogenen Bundesländern sowie durch verspätete Mitteilungen der befragten Unternehmen. Der durchschnittliche Revisionsbedarf des in etwa 14 Tagen vorliegenden Messzahlenberichts (= Fachserie 6, Reihe 3.1) zu den vorläufigen Zahlen dieser Pressemeldung (Vorbericht) für den nominalen Einzelhandelsumsatz insgesamt liegt im Schnitt bei einem Plus von 0,2 Prozentpunkten (der Messzahlenbericht liegt somit im Schnitt 0,2 Prozentpunkte höher als der Vorbericht).