Aufbruchstimmung deutlich spürbar

Spielwaren Verband Schweiz - März 2007

Im letzten Jahr gaben die Schweizer laut Marktforschungsinstitut IHA/GFK rund zwei Prozent mehr aus für traditionelle Spielwaren. Die Konsumenten suchen wieder nachhaltige Produkte. "Es ist deutlich eine Aufbruchstimmung spürbar", sagt Peter W. Gygax, Präsident des Spielwaren Verbandes Schweiz, SVS.

Das stärkste Umsatzwachstum verzeichnete die Kategorie "Jugend-Elektronik" mit einem Plus von 28 Prozent, gefolgt von "Baby- und Vorschulspielzeug" mit 14 Prozent. Die weiteren Bereiche konnten ein leichtes Wachstum von 2 zwei bis sieben Prozent verzeichnen. Das Jahr negativ abgeschlossen mit einer Abnahme von drei bis elf Prozent haben die Kategorien "Kunst und Handwerk", "Plüsch" sowie "Action-Figuren".

Markt und Umfeld
Der SVS hat mit seiner Prognose letztes Jahr ins Schwarze getroffen: Der traditionelle Spielwarenmarkt verzeichnete in der Schweiz ein Umsatzwachstum von zwei Prozent. Auch mengenmässig hat sich der Markt 2006 positiv entwickelt. Insgesamt gingen über 13 Prozent mehr Spielzeuge über die Ladentische.

Das hervorragende Weihnachtsgeschäft hat die schwachen Sommerumsätze bestens kompensiert. In den Monaten November und Dezember hat die Schweizer Spielwarenbranche fast die Hälfte ihres Jahresumsatzes erwirtschaftet. SVS-Präsident Peter Gygax: "Selbst Nischenprodukte waren nach Weihnachten vielerorts schlicht ausverkauft."

Marktteilnehmer
Die Warenhäuser und Grossverteiler erreichen über 50 Prozent Marktanteil. 25 Prozent generiert der Fachhandel. Die meisten Fachhändler konnten 2006 die Umsätze steigern. Franz Carl Weber, der letztes Jahr von der französischen Ludendo-Gruppe übernommen wurde, verzeichnete ebenfalls eine positive Entwicklung.

Baby & Elektronik boomen
Die Kategorie "Baby- und Vorschulspielzeug" verzeichnete in allen europäischen Märkten Zuwachsraten. Stabile Geburtenraten und zielgruppengerechte Produkte sind verantwortlich für diese positive Entwicklung. Die dynamischste Warengruppe bildet "Jugend-Elektronik", unter der alle Produkte erfasst werden, die elektronische Komponenten enthalten (ohne Videospiel). Tamagotchi und Co. begeistern wie vor Jahren.

Starkes Wachstum bei den E-Games: Den virtuellen Match für sich entschieden hat die Video-Spielkonsole Wii von Nintendo, die 2006 am meisten verkauft wurde.

Outlook 2007
Auch an der internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg, wo die Spielwaren-Industrie im Februar Neuheiten und Trends für das laufende Jahr präsentierte, hat sich der Stimmungsaufschwung fortgesetzt. Dazu beigetragen hat ein ausgezeichneter Neuheitenjahrgang. Starke Trends sind Spielwelten, in welche immer mehr Hersteller ihr Sortiment integrieren.

Im Rollenspiel steht die Rückkehr der Indianer und Cowboys im Kinderzimmer bevor, für Mädchen stehen Feen und Elfen im Fokus, Lizenzen von Ratatouille bis Naruto flimmern in die Herzen der Kinder. Und im virtuellen Spielbereich setzt Sony mit der PS 3 als starkes Mulimedia-Game diesen Frühling zum Höhenflug an. Abheben kann man dieses Jahr bestens mit miniaturisierten, funkferngesteuerten Produkten. Mini-Flugzeuge starten und landen auf der Kinderhand und Kleinstautos parkieren sogar in Mauselöchern. Viel Spass versprechen auch eine Vielzahl ausgezeichneter traditionelle Spiele für die ganze Familie, denn Spielen liegt ebenfalls stark im Trend.

Die Spielwarenbranche nimmt "40 plus" ins Visier: Über die Hälfte der Bevölkerung ist über 40 Jahre und etwa 60 Prozent dieser Zielgruppe spielt regelmässig, mehr als einmal im Monat. Die Konsequenz ist, dass die Fachgeschäfte 2007 erstmals ein voll-ständiges Sortiment "40 plus" anzubieten haben. Passend dazu sind Pokerspiele tatsächlich gross in der 40+ Kundengunst: Poker ist in aller Munde und wird nach seinem Siegeszug durch Schweden, Dänemark und Deutschland in diesem Jahr auch den Schweizer Markt bestimmen.

Der Spielwarenmarkt Schweiz jedenfalls wird sich 2007 weiter aufwärts bewegen und um drei bis fünf Prozent zulegen.