Authentizität bleibt auch in Zukunft der Leitgedanke

Wiking - Februar 2019

Zahlreiche Details schaffen Begeisterung

In der Modellpflege gelingt es den Traditionsmodellbauern, das gesamte Spannungsfeld von Klassiker bis zum Youngtimer zu miniaturisieren. So lassen die 1960er-Jahre grüßen, wenn der Magirus 100 D7 als Koffer-Lkw in Bastert-Optik vorfährt und dieses Traditionsunternehmen zum zweiten Mal würdigt. Dazu erscheint der Lanz Bulldog mit Dach und erhält bei Bedarf den altgedienten Allgaier-Einachsanhänger. An die 1950er-Jahre erinnert der Mercedes-Benz 300 in stilvoller Farbgestaltung. Zeitgenössisch wunderschön gestaltete Gardinen lassen den Panoramabus des Mercedes-Benz O 309 im Auftritt der Wirtschaftswunderjahre erscheinen. Ebenso fahren erstmals der Scania 111 als Kofferhängerzug sowie die letzte Generation des Magirus Eckhaubers als Betonmischer vor. Premiere feiert der Mercedes-Benz L 408 im hoheitlichen Auftrag der Bereitschaftspolizei genauso wie die neueste Generation des MAN TGM Euro 6 mit Rosenbauer-Feuerwehraufbau. Für die Freunde des Maßstabs 1:32 gibt es mit der voll funktionsfähigen Landmaschinen-Neuheit zum Jahresauftakt 2019 einen imposanten Zugewinn in der landwirtschaftlichen Präzisionsbaugröße: Der Krampe Hakenlift THL 30 L mit Abrollcontainer besitzt alle technischen Tugenden seines großen, dreiachsigen Vorbilds mit seinem zulässigen Gesamtgewicht von 30 Tonnen.


Koffer-Lkw (Magirus 100 D7) "Bastert"
Koffer-Lkw in Bastert-Farben für den Verteilverkehr
Der Koffer-Lkw auf dem Fahrgestell von Magirus 100 D7 war geradezu prädestiniert für den ostwestfälischen Zubringer- und Verteilverkehr. Einst baute Bastert in Bielefeld Motorroller und Kräder, versuchte sich daran, ein „Einspurauto“ im Markt der Nachkriegsjahre zu platzieren – Ostwestfalen generierte in den Wirtschaftswunderjahren zum Produktionszentrum von Zweirädern jedweder Art. Als der Boom in den 1950er-Jahren abflaute, besann sich die Firma Bastert auf Kunststoff-Verpackungen und setzte dazu später den Magirus Koffer-Lkw ein, den Wiking ebenso wie den bereits bekannten Kofferauflieger vorbildgerecht miniaturisiert. Bastert ließ sich ihr bicolores Firmendesign auf attraktive Art und Weise bei Magirus-Deutz adaptieren.


Allgaier Einachsanhänger - rehbraun
Der Allgaier Einachsanhänger ist bei Wiking unsterblich Über 50 Jahre ist er aus dem Wiking-Programm nicht wegzudenken und erlebt immer wieder eine erfreuliche Neuauflage. Denn die Schlichtheit macht den Allgaier-Einachsanhänger so beliebt und unverwechselbar. Der Allgaier-Einachsanhänger ist so etwas wie ein Symbol für die Struktur der Landwirtschaft in den 1950er- und 1960er-Jahren, die durch viele kleine Betriebe und eine damit einhergehende Landmaschinengröße geprägt war. 1958 hatte Wiking das Modell erstmals vorgestellt.


Lanz Bulldog mit Dach - braunrot
Lanz-Letter veredeln den 1:87-Klassiker In strahlend gelben Lanz-Lettern leuchten auf der Stirn, ebenso auf dem seitlichen Schwungrad. So wirkt der legendäre Bulldog in 1:87 eigentlich schon authentisch genug, gewinnt aber durch das zeitgenössische Dach mit Windschutzscheibe aus neuen Formen spürbar an Authentizität. Dass Wiking bereits 1973 den Lanz Bulldog in den Klassiker-Status erhob, beweist die schon frühe Themenkompetenz. So ist es nur folgerichtig, dass diese Miniatur im neuen, komplettierten Ambiente eine starke Lanz-Aura besitzt. Beim Wiking-Modell, das der einstige Chef Friedrich Peltzer 1973 zum Start der Klassiker-Serie debütieren ließ, wählte er als Vorbild den D1506 mit 55 PS. Rein äußerlich unterscheiden sich die großen Bulldogs mit 10,3 Liter Hubraum ohnehin nicht, denn die Anzahl der Kühlelemente (vier Stück bei den 10,3 Liter-Maschinen, drei bei den „kleinen“ 4,7 Liter-Bulldogs) lässt die Baureihe zweifelsfrei zuordnen. Am ebenfalls miniaturisierten Tankstutzentrio ist überdies erkennbar, dass es sich um die Ackerluftversion mit Benzinstarteinrichtung handelt. Außerdem verfügte diese Baureihe über Luftbereifung.


MB 300 - grünblau
Automobile Erinnerung an die Kanzlerschaft von Konrad Adenauer
Es ist eine Reminiszenz an die Kanzlerschaft von Konrad Adenauer – der erste Kanzler gab dem 300er seinen Kosenamen. Heute gilt der Klassiker als Rarität. Und die Reimporte aus dem Sonnenstaat Kalifornien zurück nach Europa machen eines deutlich: Deutschlands Staatskarosse der späten 1950er-Jahre wurde in den USA auch in den edlen Farben geschätzt, die auf heimischen Straßen der Wirtschaftswunderjahre eher selten anzutreffen waren.


Panoramabus (MB O 319) - beige/grün
Das Mercedes-Benz-Wohnzimmer für Reiselustige
Reinsetzen – wohlfühlen. Sommerfrischler erfreuten sich im Panoramabus eines geselligen Miteinanders. Dazu zählte wirklicher Wohnzimmerkomfort. Wiking hat deshalb erstmals für den O 319 die Gardinen an den Fenstersäulen ausgestaltet – eine wirkliche Aufwertung zeitgenössischer Gewohnheit und Prägung. Die Busunternehmen orderten die Luxus-Ausführung des Mercedes-Benz O 319 nahezu ausschließlich in aufwendiger Zweifarbgestaltung, die sich an der Gestaltung der großen Reisebusse orientierte. Die Dachrandverglasung und die großflächige Verglasung machten den Mercedes-Benz O 319 zu einem begehrten Kleinbus. Die mit einem zulässigen Gesamtgewicht für bis zu 3,9 Tonnen entwickelte Baureihe wurde auf der IAA 1955 präsentiert, so dass fortan die Ausführungen als Kasten- und Pritschenwagen, aber eben auch als Panoramabus geordert werden konnten. Viele Neugründungen von Busunternehmen wählten gern den O 319, weil er für das prosperierende Geschäft von Betriebsausflügen geradezu prädestiniert war. 1967 lief der letzte O 319 in Düsseldorf vom Band.


Kofferhängerzug (Scania 111) "SCANIA"
Als der Scania 111 in eigener Sache unterwegs war
Diesmal ist der 111er von Scania in eigener Sache unterwegs – Wiking nimmt sich der Typengeschichte der schwedischen Lkw-Schmiede seit jeher an. Als Scania 1968 die progressive Frontlenker-Generation der Typenreihe „110“ vorstellte, reagierte Wiking rasch auf die Marktbemühungen von Scania und stellte erstmals 1971 das zugehörige Modell vor – viele erinnern sich gern an den zeitgenössischen Flüssiggastanksattelzug. Zahlreiche Kombinationen sollten folgen und vermochten auch die zahlreichen Wiking-Modellfreunde in Skandinavien zu überzeugen. Schon aus diesem Grund setzten die Traditionsmodellbauer die Scania-Frontlenker-Generation in zahlreichen Kombinationen als Hängergespann und Aufliegerzug ein – viele davon mit Containerbeladung. Später half den Modellbauern, dass 1975 die neue Typenreihe „111“ optisch lediglich nuancierten Facelift-Charakter besaß, so dass 1977 bei Wiking analog dazu die Typenaktualisierung Einzug hielt und für eine Modellvielfalt bis weit in die 1980er-Jahre sorgte.


Betonmischer (Magirus Deutz) - cremeweiß/rot
Letzter Ulmer Eckhauber im Betonmischer-Einsatz
Bis zur letzten Hauber-Generation sollte es so sein: Wenn es um die Baufahrzeuge der 1960er-Jahre ging, standen die luftgekühlten Magirus-Deutz mit dem Ulmer-Münster auf dem Kühlergrill in der Gunst der Bauunternehmen ganz vorn. Ihre Zuverlässigkeit sprach sich schon zu Rundhauber-Zeiten herum, so dass der erste und auch der letzte Eckhauber von den im harten Alltag erworbenen Lorbeeren profitieren konnten. Das Dreiachsfahrgestell folgte dementsprechend seinem Ruf, um als Betonmischer die Neubaustellen zu versorgen. Besonders beliebt war die zweifarbige Streifengestaltung der Betontrommel, die auch Wiking in den Maßstab 1:87 miniaturisiert.


Polizei - Pritschen-Lkw (MB L 408)
Das Mehrzweckfahrzeug der Landespolizeibehörden
Die Bereitschaftspolizei hatte den Düsseldorfer Transporter von Mercedes-Benz von Anfang an in den Dienst gestellt – Einsatzfreundlichkeit und Vielfachnutzen machten die Entscheidung den Beschaffungsämtern leicht. Nahezu alle Ausführungen der ersten und zweiten Generation kamen in den unterschiedlichen Landespolizeibehörden zum Einsatz. Immer dabei: Die Ausführung mit Pritsche und Plane, die dem Mercedes-Benz L 408 Mehrzweckdienste ermöglichte.


Feuerwehr - Rosenbauer AT LF (MAN TGM Euro 6)
Neueste TGM-Generation hält Rosenbauers AT-Serie einsatzbereit
Optische Korrektur und mehr Aktualität für die AT-Serie von Rosenbauer – Wiking hält die Löschfahrzeug-Generation mit dem neuen Fahrerhaus des MAN TGM Euro 6 beschaffungsneu. Das passt zusammen, denn gerade Rosenbauer gilt als Wegbereiter für optisch ansprechendes Einsatzfahrzeugdesign bei gleichzeitig funktionellem Nutzen. Diesmal erscheinen die zumeist typischen Weißelemente zwischen Fahrerhaus und Geräteaufbau grau nuanciert. Mit dem aktuellen Hilfeleistungslöschfahrzeug realisiert Wiking die neue Rosenbauer AT-Serie im Maßstab 1:87 und hat zugleich die impulsstarke Gestaltung der Vorbildgeneration miniaturisiert. Die AT-Serie auf MAN TGM-Fahrgestell erscheint wie ein typisches HLF 20-16, das in den letzten Jahren bei mittleren und auch großen Feuerwehren zum Standard wurde. Dabei folgte Wiking dem Rosenbauer-Weg und baute die Mannschaftsraumtür transparent ein.


Krampe Hakenlift THL 30 L mit Abrollcontainer Big Body 750
Höchstmaß an Vorbildnähe in den Aktionsfunktionen
Für die Freunde des Maßstabs 1:32 gibt es mit der voll funktionsfähigen Landmaschinen-Neuheit zum Jahresauftakt 2019 einen imposanten Zugewinn in der landwirtschaftlichen Präzisionsbaugröße: Der Krampe Hakenlift THL 30 L mit Abrollcontainer besitzt alle technischen Tugenden seines großen, dreiachsigen Vorbilds mit seinem zulässigen Gesamtgewicht von 30 Tonnen. Die mächtige Krampe-Mulde lässt sich mit dem Hakenlift anheben und absetzen. Modellbauerisch filigran gelöst wurde die Lenkbarkeit der vorderen und hinteren Achse, so dass das Gespann im Feld- und Hofbetrieb einen wendefreudigen Radius erhält.