Fragen Forschen Wissen – ab jetzt mit Guido Hammesfahr

ZDF Enterprises - Oktober 2006
 

Löwenzahn – eine Kultsendung bekommt ein neues Gesicht

Im Kinderfernsehen ist Löwenzahn eine Institution. Schon die heutige Elterngeneration hat bei Löwenzahn Interessantes und Kurioses aus Natur, Umwelt und Technik erfahren und sich Tipps geholt, wie man nach dem berühmten "Abschalten" von Peter Lustig selbst aktiv werden könnte. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Löwenzahn steht unverrückbar für lustvolle Wissensvermittlung, ist das Forum für neugierige Kinder, denen die reine Beschreibung von Zusammenhängen viel zu wenig ist. Peter Lustig war der Garant dafür, dass Wissen spielerisch erarbeitet und die Neugierde befriedigt wurde. Nach 25 Jahren zieht nun Fritz Fuchs alias Guido Hammesfahr in den Bauwagen ein. Eine neue Ära beginnt. Heißt das, dass alles anders wird? Denn der Neue ist viel jünger als Peter Lustig. Er ist sportlich, dynamisch und musikalisch – er spielt Gitarre und Akkordeon – und er hat sogar einen Hund. Wenn so einer den Bauwagen übernimmt, dann wird das doch seine Spuren hinterlassen! Es wäre verfehlt zu behaupten, dass dies nicht der Fall ist. Fritz Fuchs tut, was jeder tut, wenn man neu einzieht: er renoviert. Dabei nimmt er keine Kernsanierung vor, sondern gestaltet und formt sich den Bauwagen so, dass er besser zu ihm passt. Dennoch ist und bleibt es der allen bekannte blaue Bauwagen. Er steht weiterhin im Elchwinkel in Bärstadt, und Nachbar Paschulke nimmt weiterhin regen Anteil daran, was sich im und um den Bauwagen alles tut. Die Sendereihe Löwenzahn bleibt sich also treu. Denn wie sein berühmter Vorgänger ist auch Fritz Fuchs von einer unbezähmbaren Neugierde getrieben. Für ihn ist Unwissenheit kein peinliches Manko, sondern die Triebfeder, Phänomene aus Natur, Umwelt oder Technik bis in den letzten Winkel auszuleuchten. Seine unbekümmerte Art und seine Begeisterungsfähigkeit, sein Talent für Situationskomik und Wortwitz, gepaart mit seiner Fähigkeit, Dinge einfach und ruhig erklären zu können, sind wichtige Bausteine, die zusammen mit der Erfahrung des angestammten Löwenzahn-Teams das Gelingen des Neustarts sicher stellen. Neben Fritz Fuchs werden auch weitere neue Figuren etabliert. Seine Schwester Suse, gespielt von Eva Mannschott, greift genauso ins Geschehen ein wie die Kioskbesitzerin Yasemin Demirkan (Sanam Afrashteh). Darüber hinaus werden auch immer mal wieder bekannte Schauspieler und Comedians Gastrollen bei Löwenzahn übernehmen, wie etwa Piet Klocke als Insektensammler oder Hans Werner Olm als Museumswärter. Wenn am 8. Oktober 2006 "Löwenzahn" mit Fritz Fuchs auf Sendung geht, liegt viel Arbeit hinter der Redaktion, der Produktionsfirma Studio tv, der bewährten Mannschaft am Set und den Drehbuchautoren. Die Zuschauer erwartet eine vielversprechende Mischung aus Neuem, Altbewährtem und Liebgewonnenem. Auch wenn die Geschichten mit Fritz Fuchs ein bisschen anders sind, so bleiben es spannende Entdeckungsreisen in die Geheimnisse unserer Welt. "Löwenzahn – Fragen Forschen Wissen" – das ist und bleibt das Wesen der Sendung, auch mit einem neuen Bauwagenbewohner.
Barbara Biermann, Programmbereichsleiterin Kinder und Jugend

Sonntag, 8. Oktober 2006, 10.15 Uhr
(Achtung abweichende Uhrzeit von Regelsendezeit!)
Löwenzahn
Verblüffende Entdeckung in Bärstadt
Buch: Kai Rönnau
Regie: Jürgen Weber
Kamera: Dagmar Jäger
Produktion: Studio TV Film GmbH
Produktionsleitung: Jürgen von Kornatzki
Redaktion: Margrit Lenssen, Remo Trerotola
Länge: ca. 45'
Die Rollen und ihre Darsteller:
Fritz Fuchs: Guido Hammesfahr
Nachbar Paschulke: Helmut Krauss
Suse Fuchs-Liebig: Eva Mannschott
Yasemin Demirkan: Sanam Afrashteh
Schrotti: Ralf Richter
Herr Malz: Klaus Schindler
Frau Splissendorf: Eva-Maria Kurz
Herr Höbel: Diether Jäger
Herr Bullerjahn: Chajim Koenigshofen
Probennehmerin: Wiebke Adam
Installateur: Gotthard Lange

Im Elchwinkel in Bärstadt stößt Fritz Fuchs auf einen außergewöhnlichen Fund: ein verwitterter blauer Bauwagen in einem urwüchsigen Unkrautgarten. Neugierig nimmt er den Wagen unter die Lupe: Eine Stuhltreppe führt auf eine rosa Terrasse, ein Bett zum Hochziehen und ein Freiluftbad. Fritz ist von den Raffinessen begeistert und beschließt: "Ich ziehe hier ein!" Damit halst er sich jedoch harte Arbeit auf. Denn binnen kurzer Zeit muss er den verlassenen Bauwagen wieder herrichten, Wasseranschlüsse und Strom legen. Das jedenfalls fordert der Mann vom Bärstädter Ordnungsamt. Aber es gibt auch noch andere Interessenten: ein zwielichtiger Schrotthändler will den Wagen erwerben, um mit dem Verkauf des beliebten Gefährts eine ansehnliche Geldsumme in seine Kasse zu spülen. Damit aber nicht genug. Auch Nachbar Paschulke ist über Fritz' Pläne entsetzt: Der olle Bauwagen passt nicht mehr ins gutbürgerliche Straßenbild und die verrückten Tüfteleien sind Vergangenheit – keine anstrengenden Fragen mehr zu Natur und Technik. So löst Fritz' Entschluss ein Tauziehen um den Bauwagen aus: Kann er ihn vor den gierigen Klauen des Schrotthändlers retten und gleichzeitig Herrn Paschulke von seinen Plänen überzeugen? Mit in das packende Getümmel stürzen sich auch Fritz' Berner Sennenhund Keks und zwei weitere Charaktere, die von nun an regelmäßig in der Sendereihe erscheinen werden: Die ältere Schwester von Fritz Fuchs Suse und die Kiosk-Besitzerin Yasemin gehören künftig zum Alltagsbild von Bärstadt und Fritz Fuchs. "Löwenzahn" wird im ZDF immer sonntags um 10.35 Uhr ausgestrahlt und am darauffolgenden Samstag um 12.10 Uhr wiederholt.

Hier kommt Fritz Fuchs
ZDF-Redakteurin Margrit Lenssen über den Neuen
Fritz Fuchs – aufgeschlossen, sportlich, optimistisch. Der neue Hauptdarsteller von "Löwenzahn" beobachtet Tiere, erforscht Pflanzen und ergründet, weshalb Hubschrauber fliegen können. Er erklimmt Berge und durchschwimmt Seen. Er erlebt unsere Alltagswelt im besten Sinne des Wortes und kommt darüber zum Erklären. Erforschen heißt für ihn: selber riechen, fühlen, ausprobieren. Warum ein Thermometer ins Wasser halten, wenn man auch mit der Hand feststellen kann, wie warm es ist? Er kann einiges und versucht alles. Egal ob ein Auto repariert oder ein Schrank abgelaugt werden muss – Fritz improvisiert und erfindet. In der Pilotsendung entdeckt er den verwitterten Bauwagen. Fasziniert rüttelt er an der raffinierten Erfindung der Stuhltreppe, erkundet die Dachterrasse und bewundert die Konstruktion des Hochzieh-Betts. Genau das Richtige für Einen, der gerne unkonventionell lebt und sich gekonnt handwerklich betätigt. Daher ist auch eine dunkelrote Zimmermannshose sein Lieblingskleidungsstück. Die macht sämtliche Abenteuer mit, auch einen Lauf durch das Dickicht mit Hund Keks. Mit großem Spaß und Erfindungsreichtum schafft Fritz Fuchs ein paar Neuerungen im und am Bauwagen – ein Bett zum "In-die-Sterne-gucken", ein Periskop zum Beobachten und zum Hochklettern eine Stange, an der er auch in Windeseile von der Dachterrasse runterrutschen kann. Außerdem als Sonnenschutz sein Segel vom Boot. Fritz Fuchs’ Nachbar ist bekannt – Hermann Paschulke. Seines Zeichens technikgläubig, selbstzufrieden und bequem. Aber durchaus gewillt, sich mit dem neuen Bauwagenbewohner auseinander zu setzen. Fritz’ unkonventionelle Herangehensweise an die Dinge provoziert den Nachbarn, denn nicht alle seine Ideen passen in die kleinbürgerlich geordnete Wohngegend. Doch am Ende jeder Geschichte ist die friedliche Koexistenz im Elchwinkel wieder hergestellt. Fritz Fuchs zieht nicht alleine auf das Grundstück im Elchwinkel. Sein Berner Sennenhund Keks, benannt nach seiner ersten festen Mahlzeit, begleitet ihn. Auch er soll angemessen wohnen, klar. So bekommt er nicht nur einen besonderen Eingang in der Bauwagentür, er erhält außerdem seinen eigenen Bauwagen – in Miniformat als Hundehütte. Am Ende jeder Sendung ist "Keks"-Zeit. Dann läuft Fritz mit seinem Hund in den Wald, tobt auf der Wiese oder am See – gleichzeitig ist es eine Aufforderung an die jungen Zuschauer es ihm Nachzutun. Neu in Bärstadt ist auch Fritz’ Schwester Suse, die sich gerne mal in sein Leben einmischt. Außerdem lernen wir Yasemin, die junge Kioskbesitzerin kennen, die Fritz hin und wieder mit guten Tipps zur Seite steht. Mit Fritz Fuchs zieht hier ein "Neuer" ein, der es versteht, die faszinierenden Elemente der Sendereihe zu bewahren. Er stellt sich und uns Fragen und am Ende jedes Abenteuers sind die Zuschauer ebenso ein Stückchen schlauer geworden wie der Protagonist.

"Ich gebe viel von mir in die Rolle hinein."
Interview mit Hauptdarsteller Guido Hammesfahr
Guido, als Schauspieler sind Sie kein Unbekannter. Für das ZDF haben Sie bereits in zahlreichen Produktionen mitgewirkt, darunter "Ein Fall für zwei". Wie sind Sie zu "Löwenzahn" gekommen?
Löwenzahn kenne ich schon seit meiner Kindheit. Die Sendung ist mir in guter Erinnerung, weil sie viel Spaß macht und so humorvoll ist. Als dann bekannt wurde, dass Löwenzahn ein neues Gesicht sucht, dachte ich mir: Das könnte doch ein schöner Arbeitsplatz werden! Und was gibt es Schöneres als im Bauwagen zu wohnen?

Was ist für Sie die Herausforderung bei "Löwenzahn"?
Gerade weil jeder "Löwenzahn" kennt und die Sendung so beliebt ist, besteht die besondere Herausforderung darin, dass man "Löwenzahn" einerseits wiedererkennt und gleichzeitig einen neuen Charakter etabliert. Wir wollen eine neue Figur schaffen, mit der die Leute sich identifizieren, mit der sie Spaß haben, Geschichten zu erleben und Spannendes über die Dinge um sich herum zu erfahren.

Wie viel Guido Hammesfahr steckt in Fritz Fuchs und umgekehrt?
Ich gebe viel von mir in die Rolle hinein. Meine eigene Meinung und Haltung zu bestimmten Dingen und wie ich die Welt sehe – darin stimmen der Privatmensch Guido Hammesfahr und die Figur Fritz Fuchs überein. Das würde gar nicht anders gehen, sonst wirkte das Ganze aufgesetzt. Dazu gehört auch, dass ich persönlich einen Drang dazu habe, in Bewegung und am Ort des Geschehens zu sein. Auch mit dieser Seite von mir finde ich mich in der Rolle des Fritz Fuchs voll wieder. Allerdings sucht Fritz Fuchs nach Wegen, sich mit den Dingen auf seine eigene, oft unkonventionelle Art zu arrangieren. Eine Möglichkeit ist etwa in einen Bauwagen zu ziehen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, und trotzdem in Einklang mit seiner Umwelt zu sein. Das finde ich einen äußerst charmanten und bedeutsamen Wesenszug von Fritz Fuchs, der mir privat als Guido Hammesfahr leider nicht immer so gut gelingt. Als Schauspieler bin ich durch meinen Beruf ganz anderen Konventionen unterworfen.

Welche ihre Eigenschaften fließt besonders in die neue Rolle mit ein?
Es ist meine grundsätzliche Neugier und fast schon Naivität. Die habe ich mir beibehalten. Das macht zwar manche wahnsinnig im Zusammenhang mit der Person Guido Hammesfahr. Aber ich finde es toll, dass ich bei "Löwenzahn" diesen Wesenszug als Eigenschaft von Fritz Fuchs nutzen darf.

Was machen Sie, wenn Sie nicht als Fritz Fuchs vor der Kamera stehen?
Dann spiele ich entweder Theater, so wie zur Zeit an der Vagantenbühne in Berlin. Oder ich drehe verschiedene Produktionen. Aber im Moment bin ich hauptsächlich für "Löwenzahn" da und das nehme ich jetzt sehr ernst.

Das Interview führten Margrit Lenssen und Remo Trerotola

Jede Folge eine Entdeckungsreise – Das bewährte Löwenzahnkonzept
Medienpädagoge Prof. Dr. Stefan Aufenanger
In der Vielfalt des Programmangebots für Kinder, das in den letzten Jahren nicht nur quantitativ angewachsen ist, sondern auch mit einer Vielzahl von Wissenssendungen neue Formen angenommen hat, hat "Löwenzahn" einen festen Platz. Das überzeugende pädagogische Konzept hat sich bewährt und kann auf erfolgreiche Jahrzehnte seiner Akzeptanz zurückblicken. Was viele Pädagoginnen und Pädagogen in ihrer alltäglichen Praxis nicht schaffen, ist der Sendung "Löwenzahn" gelungen: Die Aufmerksamkeit der Kinder zu gewinnen, ihnen sowohl Wissen über die Natur, Technik und Dinge des Alltags zu vermitteln, als auch sie anzuregen, selbst etwas auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Das Konzept von "Löwenzahn" geht auf: nicht mit erhobenem Zeigefinger zu kommen, nicht alles schon von vorneherein besser zu wissen, nicht mit zweifelhaftem Witz die Kinder für dumm zu verkaufen oder zwanghaft Themen zu suchen, damit die Staffel weiter gehen kann. In "Löwenzahn" werden Fragen gestellt, Zweifel geäußert, Methoden gesucht, Dinge ausprobiert, Fehler gemacht und Kinder in die Entdeckungsreisen einbezogen. Damit verfolgt "Löwenzahn" die bewährten Aspekte eines aktuellen problemorientierten Lernens. Jede einzelne Folge geht von Fragen aus, die im Laufe der Sendung beantwortet werden wollen. Kinder werden mit ihren Anliegen ernst genommen, sie können mit der Moderation Lernwege verfolgen und selbst lernen, Fragestellungen Schritt für Schritt zu bearbeiten. Das bleibt auch so, wenn ab Oktober 2006 Guido Hammesfahr die Nachfolge von Peter Lustig antritt und in den berühmten Bauwagen einzieht. Ein weiteres Plus stellt bei "Löwenzahn" der Medienmix dar. Es werden in Geschichten aus dem Alltag Probleme oder Themen angesprochen, die mit Hilfe von Videos, Grafiken, Animationen oder Experimenten erläutert werden. Für jedes Thema wird dabei der beste Weg gewählt. Damit können Kinder mit ihren unterschiedlichen Voraussetzungen sich sehr gut auf jedes Thema einlassen. Erweitert werden diese Lernmöglichkeiten, neben den bekannten und erfolgreichen Edutainmentprogrammen und dem Internetangebot, auch mit einem Magazin, in dem die interessierten Kinder sich weiter mit einem Thema auseinander setzen können. Auch in der Zukunft darf und wird "Löwenzahn" in dem Angebot für Kinder nicht fehlen. Die Herausforderung wird sein, weniger sich in dem vielfältigen Angebot von Wissenssendungen für Kinder zu behaupten – daran habe ich keinen Zweifel – als vielmehr mit den medialen neuen Erfahrungen heutiger Kinder mitzugehen, sich ihren Fragen, Problemen und Themen anzunehmen und sie für das Fernsehen zu gewinnen. Denn die Konkurrenz der neuen Medien wie Computer, Internet oder Computerspiele ist groß. Was dabei jedoch bleiben soll ist die "Löwenzahn"-typische Herangehensweise, das heißt einer Fragestellung aus dem alltäglichen Umfeld der Kinder auf die Spur zu kommen und sie dabei mit auf Entdeckungsreise zu nehmen. Nur sie kann die Aufmerksamkeit der Kinder fesseln, ihnen Motivierung geben, selbst Fragen zu stellen und nach Wegen zu deren Beantwortung zu suchen. Genau das ist es, was Kinder für den kompetenten Umgang in einer durch Medien geprägten Welt benötigen. "Löwenzahn" ist dabei eine wichtige und erfolgreiche Hilfestellung.

"Sicherlich rückt das Kabarettistische mehr in den Vordergrund"
Helmut Krauss (Nachbar Paschulke) über "Löwenzahn"
Seit fast 25 Jahren sind Sie bei "Löwenzahn" und damit ein "Urgestein" der Sendung. Gibt es für Sie etwas Besonderes und Typisches an "Löwenzahn"
Das besondere an "Löwenzahn" ist die Neugierde und die Liebe zu den Dingen und Themen. Was einmal angefasst und erklärt worden ist, das wird bei den Zuschauern kaum mehr ein "Igitt" oder Ähnliches hervorrufen, auch wenn es sich um einen Mistkäfer oder Bakterien handelt. Die Freude am Leben, an der Natur und am Umgang mit Menschen, das sind weitere Charakteristika, die die Sendung prägen und die ich besonders schätze.

Was ist für Sie die besondere Herausforderung an der Rolle des Hermann Paschulke?
Der Nachbar von Fritz Fuchs gehört zu einer besonderen Spezies. Ein richtiger Spießer, wie manche meinen, ist er nicht. Seine scheinbaren Prinzipien fallen oft wie ein Kartenhaus zusammen. Dabei ist er durchaus einsichtig und lernfähig. Sein Verhältnis zum neuen Nachbarn Fritz Fuchs ist genauso ambivalent: Er ist zwar misstrauisch, geht aber mit seiner tollpatschigen Art offen auf den jeweiligen Menschen zu, auch auf Fritz Fuchs. Ich sehe meine Rolle ähnlich wie einen "dummen August". Wenn die Kinder mit ihrem Wissen Paschulke dann schon voraus sind, macht es ihnen besonders viel Spaß, seinen Weg nachzuvollziehen, zum Beispiel wenn er, wie so oft, in eine Falle tappt.

Hat sich mit dem "Neuen" bei "Löwenzahn" an ihrer Rolle als Nachbar Paschulke etwas geändert?
Am Gartenzaun wird auch mit dem neuen Nachbarn weiterhin gern und ausgiebig gefrozzelt. Und sicherlich rückt im Zusammenspiel mit Guido Hammesfahr, der eine komödiantische Ader mitbringt, das Kabarettistische mehr in den Vordergrund, der Sprachwitz, die Pointe. Mal sehen, was uns noch so einfällt.

Das Interview führte Tanja Böhler

Biografien

Guido Hammmesfahr (Fritz Fuchs)
Guido Hammesfahr, geboren 1968, studierte Schauspiel an der Theaterwerkstatt Mainz. Der Ausbildung folgten Engagements in Wiesbaden, Mainz, Regensburg, Krefeld, Aachen und Berlin. Er stand in Klassikern wie "Die Räuber" oder "Kabale und Liebe", in Werken des zeitgenössischen Theaters wie "Glasmenagerie" oder "Ghetto" auf der Bühne sowie in Musicalproduktionen, unter anderem in "Cabaret" und "Das Dschungelbuch". 1993 begeisterte er sein Publikum als Herr von Kuckuck in "Der Lebkuchenmann", einer Weihnachtsinszenierung am Staatstheater Mainz. Daneben arbeitete er für das Fernsehen, zum Beispiel "Tatort", "Ein Fall für zwei", "SOKO Köln" und "Alarm für Cobra 11". Den Zuschauern ist Guido Hammesfahr vor allem aus Anke Engelkes Comedy "Ladykracher" bekannt. Als Auszeichnung für die beste Comedyshow erhielt er mit dem Ladykracher-Ensemble den Deutschen Comedypreis 2002 und 2003 sowie den Deutschen Fernsehpreis 2002. Am 7. Mai 2006 erhielt er in Aachen den Kurt-Sieder-Preis. Zur Zeit spielt er in Berlin auf der Vagantenbühne. Im August 2005 wurde Guido Hammesfahr aus über 700 Bewerbern als Nachfolger für "Löwenzahn" ausgewählt.

Helmut Krauss (Nachbar Paschulke)
Helmut Krauss, geboren 1941 in Augsburg, studierte Pädagogik und absolvierte eine Schauspielausbildung. Er wurde Sprecher für Hörspiel, Feature und Literatur an allen deutschen Rundfunkanstalten und spielte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, unter anderem in "Tatort" und "Praxis Bülowbogen". Vielen verschiedenen Fernsehstars lieh er seine Synchronstimme. Helmut Krauss leitete eigene Theaterprojekte und stand außerdem in Theaterstücken und Musicals auf der Bühne. Im Sommer 2006 spielt er bei den Störtebeker-Festspielen auf Rügen mit. In der Sendereihe "Löwenzahn" ist er bereits seit 1981 als energischer Nachbar Paschulke zu sehen.

Eva Mannschott (Suse Fuchs-Liebig, Fritz’ Schwester)
Eva Mannschott, geboren 1962 in Bergisch-Gladbach, lebt seit 24 Jahren in Berlin, wo sie auch ihre Schauspielausbildung erhielt. Neben ihrer Arbeit an diversen Bühnen wie Altona Theater Hamburg, Winterhuder Fährhaus, Theater am Ku’damm und Komödie Berlin, spielte sie in zahlreichen Film-Produktionen und im Fernsehen mit. Zur Zeit ist sie an der Vagantenbühne und an der Tribüne in Berlin zu sehen und steht für den Kinofilm "Leroy" von Armin Völkers vor der Kamera. Ab Oktober 2006 spielt sie bei "Löwenzahn" die Schwester des neuen Protagonisten Fritz Fuchs.

Sanam Afrashteh (Yasemin Demirkan, Kioskbesitzerin)
Sanam Afrashteh, geboren 1978 in Marburg, studierte Schauspiel in Leipzig. Für ihr erstes Engagement kam sie 2001 ans Berliner Carrousel Theater. Hier lebt und arbeitet sie, inzwischen freischaffend, als Schauspielerin, Sängerin und Sprecherin. Seit 2003 gibt sie "Drama Workshops" für arabische Frauen am Theater in Gaza / Palästina. Aktuell ist sie für Helena Waldmanns Tanztheater auf nationalen sowie internationalen Tanzfestivals zu sehen und steht im September für das Kleine Fernsehspiel vor der Kamera. Im Oktober startet sie als Kiosbesitzerin bei "Löwenzahn".

Berner Sennenhund (Keks) Keks, geboren im Januar 2005, ist ein Berner Sennenhund. Bereits seit er elf Monate alt ist, bereitet er sich auf seine erste große Rolle vor. Gemeinsam mit seiner Trainerin übt er alles, was ein Fernsehhund können muss. Als einziger am Set lernt er keinen Text, sondern reagiert nur auf Kommandos. Ab Oktober 2006 spielt er den vierbeinigen Begleiter an der Seite von Guido Hammesfahr.

Die neuen Folgen im Jahr 2006:

  • Sonntag, 15. Oktober 2006, 10.35 Uhr
    Löwenzahn
    Kakerlaken – Schabenalarm im Bauwagen
    Gastrolle: Piet Klocke als Insektensammler
    Im Bauwagen ist der Teufel los: Nachbar Paschulke brüllt auf, die Musikanlage poltert zu Boden, Keks rennt bellend dazwischen. Und alles, weil Herr Paschulke ein kleines, fauchendes Ungeheuer gesehen haben will. Vor Schreck schleudert er ihm ein Buch entgegen. Als endlich wieder Ruhe einkehrt, macht sich Fritz Fuchs auf Spurensuche. Was kann das für ein Tier gewesen sein? Die Zeichen deuten auf einen uralten Bewohner der Erde – eine Kakerlake.
  • Sonntag, 22. Oktober 2006, 10.35 Uhr
    Löwenzahn
    Hubschrauber – Höhenflug im Elchwinkel
    Fritz Fuchs will mit einer Ballon-Konstruktion eine Luftaufnahme von seinem Bauwagen knipsen. Doch bevor er die Kamera in Position bringen kann, kracht ein Hubschrauber in die Bäume. Sofort alarmiert Fritz den Rettungsdienst. Doch dann die Entwarnung: ein übergroßes Hubschrauber-Modell ist abgestürzt. Fritz ist gepackt vom technischen Innenleben des zerbrochenen Fluggeräts: Wie bekommt der schwere Flugkörper seinen Auftrieb? Wie genau funktionieren die beiden Rotoren?
    Neugier und Faszination treiben Fritz später in ein Hubschrauber-Cockpit. Vielleicht könnte er seine Luftaufnahme mittels Hubschrauber schießen?! Schließlich gerät er in einen turbulenten Höhenflug.
  • Sonntag, 29. Oktober 2006, um 10.35 Uhr
    Löwenzahn
    Rätselhafte Tiere – Bigfoot in Bärstadt
    Im Bärstadter Wald wird geforscht – gibt es dort noch unentdeckte Tierarten? Fritz Fuchs wird neugierig und erfährt, dass vom Schnabeltier bis zum Komodowaran tatsächlich immer wieder Tiere aufgespürt wurden. Viele von ihnen galten nur als Legende. Gemeinsam mit einer Kryptozoologin, einer Forscherin für unbekannte Tiere, geht er auf eine spannende Fotosafari im Bärstädter Wald und verfolgen ungewöhnliche Spuren. Als Keks bellend einem seltsamen Tier hinter herläuft ist Fritz sicher, es gibt eine Sensation für die Wissenschaft.
  • Samstag, 11. November, um 12.10 Uhr
    Löwenzahn
    Wildschweine – Auf Fährtensuche im Wald
    Nachbar Paschulkes Kartoffelbeet ist durchwühlt. Als Übeltäter hat er schnell Fritz’ Hund Keks entlarvt. Doch die Spuren lassen anderes vermuten – Wildschweine. Ungeschoren kommen die dem Nachbarn aber auch nicht davon - dann gibt’s eben einen Braten à la Obelix. Bevor Herr Paschulke mit seinem Gewehr Unheil anrichten kann, schlägt Fritz einen anderen Weg ein. Im Wald muss doch herauszukriegen sein, weswegen es die "Schwarzkittel" ausgerechnet auf Herrn Paschulkes Kartoffeln abgesehen haben. Hautnah begegnet er den grunzenden Wildtieren – und noch jemandem, der ihm einen entscheidenden Hinweis gibt. So wird Fritz zum Lebensretter – nicht nur für ein Wildschwein.
  • Sonntag, 12. November 2006, 10.35 Uhr
    Löwenzahn
    Robben – Ein Fischfresser auf Landgang
    Fritz Fuchs macht Urlaub an der Nordsee: den Duft von Salzwasser in der Nase, eine leichte Brise um die Ohren – und ein Fischbrötchen auf dem Teller. Doch ein Seehund macht ihm sein Fischbrötchen streitig und Fritz wird die hungrige Robbe nicht mehr los. In einer Zeitung liest er, dass einem Artisten ein Seehund entwischt ist – das muss der aufdringliche Essensgenosse sein. Beim Versuch ihn dem Besitzer zurückzugeben, verschwindet der Ausreißer erneut. Eine abenteuerliche Suche beginnt, bei der Fritz sich in der feucht-fröhlichen Gesellschaft von Heulern, Kegelrobben und einem alten Seebär wiederfindet.
  • Sonntag, 3. Dezember 2006, 10.35 Uhr
    Löwenzahn
    Geheimnisvolle Bäume – Schatzsuche im Gehölz
    Was für eine Überraschung: Eine Schnitzeljagd im Bärstadter Wald zum Geburtstag. Tief im Gehölz mit spannenden Fragen und kniffliger Fährte. Als aber klar wird, dass Fritz Fuchs sich die Fragen ausdenken soll und die Spur für den Sohn eines guten Freundes legen muss, steht ein anstrengender Tag bevor. Im dichten Wald beflügelt jedoch schnell die überwältigende Gestalt einiger Bäume die Fantasie. Oft haben Borke und Holz ganz bizarre Formen. Und hinter der Rinde wimmelt und wuselt es wie hinter einem Vorhang im Theater. Vor allem in hohlem und totem Holz nisten sich selbst größere Vierbeiner wie Waschbären und Wildkatzen ein, welche Fährtenpläne von Fritz ziemlich ins Schleudern bringen.
  • Samstag, 23 Dezember 2006, 10.35 Uhr
    Löwenzahn
    Gummi – Kautschuk für den Kiosk
    Fritz Fuchs’ Einfallsreichtum ist gefordert: Kaugummi wird gebraucht und zwar in rauen Mengen. Denn zur Empörung aller Kinder hat die Schuldirektorin erreicht, dass der Kaugummi-Verkauf im Stadtteil verboten wird. Selbst in Yasemins Kiosk gibt’s nichts mehr vom klebrigen Glück. Kurzerhand beschließt Fritz Fuchs selbst unter die Fabrikanten der pappigen Masse zu gehen, zum Wohle aller Kaugummiblasenfreunde. Allerdings hat er sich die Ausführung des Unternehmens problemloser vorgestellt. Denn so einfach kriegt er kein Gummi, nicht aus den Gummibärchen, nicht aus dem Gummibaum und irgendwie auch nicht aus dem Luftballon, jedenfalls keinen "Kaugummi". Fritz muss an den Grundstoff aller Bubblegums rankommen – und der wächst im fernen Südamerika.

Fritz Fuchs geht online
Die neuen Löwenzahnseiten im Internet
Der neue Bewohner des Bauwagens hält Einzug auf den Online-Seiten von "Löwenzahn". Unter www.tivi.de lernen die User Fritz Fuchs kennen und besuchen den renovierten Bauwagen. Für die Fans gibt’s zahlreiche Extras. Wer Fragen zu Fritz Fuchs, Keks und Co. hat, kann diese beim Chat im tivi Treff direkt an Guido Hammesfahr richten und dabei auch mit anderen Fans ins Gespräch kommen. Das bin ich! Fritz Fuchs stellt sich vor - interaktiv Segeln oder Schlittschuhlaufen? Akkordeon oder Schlagzeug? Spaghetti oder Gänsebraten? Beim virtuellen Steckbrief des neuen Bauwagenbewohners haben die User die Qual der Wahl. Denn wer wissen will, welche Hobbys der "Neue" hat und was er gerne mag, muss sich zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten entscheiden. Auf den ersten Blick keine leichte Aufgabe. Doch Fritz Fuchs führt die User auf die richtige Fährte. Er stellt sich selbst vor - mit Audio-Kommentaren, Videoclips und witzigen Animationen. So verrät er Klick für Klick mehr über sich. Zum Schluss gibt’s seinen "Steckbrief" zum Ausdrucken. Anklopfen und Eintreten – Erkundungstour durch den neuen Bauwagen Zum Einzug von Fritz Fuchs kann jeder durch den berühmten blauen Bauwagen schlendern, selbst die Stuhltreppe erklimmen und den Ausblick von der Bauwagenterasse genießen: Der neue Bewohner lädt die User ein, sein ungewöhnliches Zuhause auf eigene Faust zu erkunden. Dabei bietet er mehr als einen kleinen Blick durchs Schlüsselloch. Virtuell und mit 360° Grad Panorama-Rundum-Ansicht können die Fans auf Entdeckungstour in und um den Bauwagen gehen: Ein Bett unterm Sternenhimmel, eine Badewanne, die im Erker steht und schnell zum Frischluftbad wird, und ein Periskop, mit dem man nicht nur in die Ferne schauen kann.

Extras für Fans
Ob als Bildschirmschoner, Hintergrundbild oder Mauszeiger: Fritz Fuchs, Keks und den Bauwagen gibt’s zum Runterladen für den PC. Und "Löwenzahn"-Grüße an Freunde verschickt man am Besten mit den neuen Fankarten von Fritz und Keks.

Ausgefuchst!
Die Mitmachaktion zum Sendestart
Sie sind kreativ und stecken voller Ideen – das zeigen die Fans mit ihren Zuschriften, Zeichnungen und Basteleien immer wieder der Redaktion. Jetzt können sie ihren Erfindergeist erneut unter Beweis stellen. Seit dem 15. Juli ruft "Löwenzahn" die Zuschauerkinder im Rahmen der Aktion "Ausgefuchst!" dazu auf, für den beliebten Bauwagen ein neues Gerät oder einen Gegenstand zu entwickeln. Es soll etwas ganz Besonderes sein. Etwas Einzigartiges und Ausgefallenes, das man nirgendwo kaufen kann und das es so noch nicht gibt. Was könnte das sein, das Fritz und Keks auf jeden Fall mit in den Bauwagen nehmen sollten? Wie wäre es mit einer Teekanne, die auf Löwenfüßen steht? Oder einem Stuhl, der aus Ästen gezimmert ist? Bestimmt würde Hund Keks sich auch über einen originellen Hundenapf aus Moosgummi freuen? Die Teilnehmer dürfen sich kreativ austoben. Einzige Bedingung: Die Erfindung darf nicht zu groß sein, denn im Bauwagen ist wenig Platz. Und sie sollte witzig aussehen. Auf den Schöpfer der besten Idee wartet eine riesige Überraschung. Seine Erfindung bekommt im Bauwagen einen Ehrenplatz und dient als neues Requisit der Sendung. Fritz und Keks werden sie oft in Gebrauch haben. Und das Gewinnerkind kann seine Idee in den neuen "Löwenzahn"-Folgen bewundern.