Hutter Trade: Die Erfolgsgeschichte von - What Do You Meme?

Hutter Trade - Juli 2019

Es war einmal ein Bild
Haben Sie schon mal von Memes gehört? Der Begriff hat nichts mit der Bezeichnung von verweichlichten Mitmenschen zu tun, sondern rührt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet "etwas Nachgeahmtes“. Richard Dawkins griff den Begriff „Meme“ in seinem 1976 erschienenen Buch „The Selfish Gene“ auf, um das Verbreiten kultureller Informationen zu beschreiben.

Heute bezeichnet ein „Meme“ eine Kombination aus Bild und Text, die sich rasend schnell im Internet verbreiten. Ein Onlinehype, der sich großer Beliebtheit erfreut. Und irgendwo, zwischen den Likes und Clicks für die unzähligen Memes, taucht immer wieder ein Name auf: „Fuckjerry“. Was hat „Fuckjerry“ mit Memes zu tun und für wen oder was steht dieser Begriff?

Hinter dem amerikanischen Unternehmen „Fuckjerry“ stehen die Geschäftsführer Elliot Tebele, Ben Kaplan und Elie Ballas. Wir müssen allerdings noch einen Schritt weiter in die Vergangenheit gehen. Zu Beginn gab es nur Elliot Tebele, der gerne witzige Fotos im Internet suchte, sich Kommentare dazu ausdachte und sie auf Tumblr veröffentlichte. Als er sich bei Tumblr anmeldete, lief im Hintergrund die Sitcom „Seinfeld“ und aus einer Laune heraus benannte Elliot den Kanal „FuckJerry“, angelehnt an Jerry, einen der Protagonisten aus „Seinfeld“. Das war im Jahr 2011.

Instagram wurde immer bekannter und Elliot meldete sich auch auf dieser Social-Media-Plattform an. Den Leuten gefiel seine Kombinationen aus Fotos und bissigen, schrägen oder komischen Kommentaren und die Zahl seiner Follower stieg immer weiter an. 2014 hatte der Kanal über 100.000 Follower und es schien an der Zeit sich ein Geschäftsmodell für diesen florierenden Kanal zu überlegen.

Elliot Tebele setzte sich mit Elie Ballas, einem guten Freund, zusammen und gründete mit ihm „Jerry Media“. „Jerry Media“ ist eine Full-Service-Media-Agentur, die interessierten Unternehmen Postings auf dem Kanal „Fuckjerry“ anbietet. Im Sommer 2014 veröffentlichte „Fuckjerry“ im Auftrag von Burger King das erste gesponserte Meme für Pommes frites und erhielt dafür 3.000 $. Sie können sich denken, wie die Geschichte weiterging?

„Fuckjerry“ hat seit dem ersten bezahlten Posting eine Vielzahl von namhaften Kunden wie Captain Morgan, Tinder, Universal Studios, Subway oder auch Stars wie Justin Bieber. Aus einem Hobby eines gelangweilten Mittzwanziger entstanden rund 20 unterschiedliche Kanäle mit über 40 Millionen Follower.

An dieser Stelle könnte sich Elliot entspannt zurücklehnen und das Wachstum seiner Kanäle beobachten. Ihn beschäftigte in der Zwischenzeit aber eine ganz andere Frage: Memes sind insbesondere bei Jugendlichen sehr beliebt, deren Eltern wiederum nichts mit Memes anfangen können. Wie könnte man das Konzept von Memes aus der digitalen Welt auf den Tisch zurückholen und trotzdem, unabhängig von WLAN und Datenübertragung, neue Memes erschaffen? Die Idee zu einem Meme-Kartenspiel war geboren! 2016 veröffentlichte „Fuckjerry“ auf der Plattform Kickstarter das Spielkonzept „What Do You Meme“. Ganze 5.753 Unterstützer trugen fast 230.000 $ zusammen, um das Kartenspiel Wirklichkeit werden zu lassen. Noch im gleichen Jahr erschien die erste Auflage auf dem amerikanischen Markt.

Das Kartenspiel „What Do You Meme?“ ist mittlerweile weltweit verfügbar. Die amerikanische Ausgabe hat sich bereits fast 5 Millionen Mal verkauft. In Deutschland ist „What Do You Meme?“ seit dem Frühjahr 2019 verfügbar und erfreut sich großer Beliebtheit. „Dieses Spiel ist schnell erklärt, witzig und ein perfekter Eisbrecher für jede Spielerunde“ schwärmt Geschäftsführer Hermann Hutter. Im Herbst wird es für den deutschen Markt eine Erweiterung mit neuen Bild- und Textkarten geben, denn die Meme-Fans brauchen Nachschub.

In der Zwischenzeit feilen die Geschäftsführer von „Fuckjerry“ schon an neuen Konzepten, um Memes immer weiter zu streuen und die Erfolgsgeschichte von „What Do You Meme?“ schreibt sich weiter und weiter …