Brandora Red. 6.12/2002

Die Regierungs-Koalition unternimmt einen neuen Anlauf zur Lockerung des Ladenschlusses. Vor zwei Jahren hatte Bundeskanzler Gerhard Schrder - auf Druck der Gewerkschaften - die Diskussion um eine Umgestaltung des, seit 1956 nur in einer vorsichtigen Reform (1996) genderten, Gesetzes beendet

Anfang Dezember hatte der Kanzler nun, nach einem Treffen mit SPD-Gewerkschaftern in Berlin, seinen Wunsch nach lngeren ffnungszeiten bekrftigt. Als Frsprecher einer Novellierung gilt besonders der neue Superminister fr Arbeit und Wirtschaft Wolfgang Clement. In der kommenden Woche wird dieser einen Entwurf zur Verlngerung der ffnungszeiten im Bundeskabinett einbringen. Unter anderem sollen wohl die Kern-ffnungszeiten an Samstagen bis 20.00 Uhr und unter der Woche auf 22.00 Uhr verlngert werden.

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Michael Sommer kritisierte das Vorhaben der Bundesregierung. "Das ist nicht unser Weg", sagte er. Durch die nderung beim Ladenschluss wrden die Beschftigungsbedingungen nicht verbessert und der Konsum nicht angeheizt. "Wir tragen diesen Schritt nicht mit." Auch die Gewerkschaft verdi kndigte massiven Widerstand an.

Der Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) Hubertus Pellengahr hingegen begrte die angekndigten Gesprche: "Wenn wir hier schnell ein Ergebnis erzielen knnen, wre das eine fantastische Sache", sage er. Eine vollstndige Freigabe der Ladenschlusszeiten von Montag bis Samstag forderte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Es sei endlich an der Zeit, das Ladenschlussgesetz den vernderten Einkaufsgewohnheiten der Kunden anzupassen.