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Doch wie bringt man nachmittags um 15.00 h etwa 10 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren dazu, sich zu entspannen? Sie sollen diese Kursstunde als für sie angenehm empfinden, sich nicht langweilen und nicht das Gefühl haben, unter einem Druck zu stehen. Eine schwierige Aufgabe, die sich Entspannungstrainerin Tanja Koch (Bild) da gestellt hatte, als sie im letzten Jahr ihre Kurse für drei Offene Ganztagsgrundschulen vorbereitete. Übliche Entspannungstrainings wie Fantasiereisen, bei denen die Kinder sich in eine erzählte Geschichte hineinversetzen und sie miterleben, waren als Anfangsübung problematisch. Denn einige Schüler kennen es gar nicht mehr, eine Geschichte erzählt oder vorgelesen zu bekommen, dabei ruhig zu sitzen oder zu liegen und sich auf das Gehörte einzulassen. Wie also sollte die Kurstrainerin die Kinder so weit bekommen, dass sie ruhig sitzen und bereit sind, sich freiwillig und gerne auf eine Sache zu konzentrieren? Sie machte sich die eigenen Erfahrungen zunutze. Schon oft hatte sie bei einem interessanten Gesellschaftsspiel ihre Umwelt und Alltagsprobleme vergessen können. Die Konzentration auf das Spielgeschehen hatte gut getan und neben Unterhaltung auch ein besonderes Erleben geboten. Diese angenehmen Gefühle verbesserten die Laune und trugen damit zur Entspannung bei.
Auch bei den eigenen Söhnen hatte Tanja Koch oft festgestellt, dass Gesellschaftsspiele ihnen in unruhigen Phasen dabei halfen, sich zu entspannen. Das Material wie z.B. ein reich bebilderter Plan oder interessante Figuren, machen es als Hilfsmittel einfacher, sich in ein Geschehen hereinzufinden und auf etwas Neues einzulassen. Es sind Kristallisationspunkte, an denen sich der Geist und Körper erst einmal optisch und haptisch festhalten können, während sich eine erzählte Geschichte ausschließlich im Kopf abspielt. Spiele sollten also die Vorstufe für die weitergehenden Entspannungsübungen darstellen
Deshalb ist es wichtig, dass für den Kurs von einem Spieletitel mindestens zwei, besser drei Exemplare vorhanden sind. Die Zweitexemplare besorgt sich Tanja Koch im Moment aus dem Spielefundus der jeweiligen Schule oder leiht sie sich in ihrem Bekanntenkreis aus. Doch natürlich unterliegen sie im Schulalltag besonderen Strapazen. Ausschlaggebend dafür, dass noch nicht so viele Titel in das Kursprogramm Eingang gefunden haben, ist auch die Tatsache, dass jedes Spiel mehrfach vorhanden sein muss. Auswahlverfahren läuft Das Auswahlverfahren für das Spiel des Jahres 2007 und Kinderspiel des Jahres 2007 läuft. Die Jurymitglieder sichten derzeit wieder eine dreistellige Zahl von Spieleneuheiten, die aktuell auch noch weiter eintreffen. Im Mai wird die Jury ihre Empfehlungslisten sowie die Nominierten für die beiden Preise präsentieren. Abonnenten des "Spiel des Jahres" Newsletters werden am 20. Mai über alle Kandidaten informiert. |