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Durch strengere Qualitäts- und Sicherheitskontrollen in Herstellerländern wie China wird es demnächst vermutlich zu höheren Preisen beim Kinderspielzeug kommen. Dies erklärte der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Spielwareneinzelhandels (BVS), Willy Fischel am Mittwoch im Vorfeld der Internationalen Messe Kind + Jugend in Köln. Laut Fischel sind die Verbraucher durch die zahlreichen Rückruf-Aktionen von stark belastetem Spielzeug "sehr sensibel geworden" und achten vermehrt auf Produktsicherheit und Markenqualität. Auch die Lieferanten seien stärker gefordert, auf Qualität, Sicherheit und Gesundheit von importierten Spielwaren zu achten, so der BVS-Geschäftsführer. Trotz Mehrwertsteuererhöhung und stagnierender Geburtenrate befindet sich die Branche der Baby- und Kinderausstatter im bisherigen Jahresverlauf 2007 auf gutem Weg. "Die Deutschen gönnen ihren Jüngsten wieder etwas", so Fischel. Allein beim Kleinkindspielzeug von der Rassel bis zum Schmusetier gaben Eltern, Großeltern und Verwandte im vergangenen Jahr rund 270 Millionen Euro aus, immerhin ein Drittel mehr, als noch 2004. Nicht ganz so euphorisch zeigt sich der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE). "Im ersten Halbjahr 2007 erreichten die Umsätze mit Kinderbekleidung nur das Vorjahresniveau", so Hauptgeschäftsführer Heijo Gassenmeier. Im vergangenen Jahr betrug das Marktvolumen der Kinderbekleidung 2,655 Milliarden Euro. Laut Gassenmeier lagen die durchschnittlichen Ausgaben für Bekleidung für Kinder zwischen sechs und neun Jahren im letzten Jahr mit rund 302 Euro etwas über dem Vorjahresniveau. Während im laufenden Jahr die Umsätze bis Juni leicht um zwei Prozent gestiegen sind, hofft die Branche bei entsprechend kühlem Herbst und Winter auf noch bessere Geschäfte und setzt dabei auch auf die weltgrößte Fachmesse für Kinderausstattung, die vom 13. bis 16. September in den Kölner Messehallen stattfindet. Nach Angaben des Vorsitzenden des Fachbeirates der Messe Kind + Jugend, Jürgen Horst Dörfler hat der Handel mit Ausstattung für Säuglinge und Kleinkinder in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres seinen Umsatz um etwa vier Prozent steigern können. Fischel bezifferte die durchschnittlichen Ausgaben für Babys im ersten Lebensjahr für Kleidung, Spielzeug, Kinderwagen und Möbel auf rund 1.000 Euro. 745 Anbieter aus 39 Ländern auf der Kind + Jugend Pünktlich zur Messe wurde zusammen vom BVS, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Versicherungswirtschaft und der Gewerkschaft der Polizei zudem die Aktion Autokindersitz ins Leben gerufen. Kritisiert wurde, dass immer noch viel zu viele unsichere Sitze verwendet oder optimale Autokindersitze falsch eingebaut würden. Für besonders herausragende Neuheiten im Bereich der Kinderausstattung wird die Messe zum dritten Mal den "Kind + Jugend Innovation Award" verleihen. Die Kind + Jugend, zu der rund 15.000 Fachbesucher erwartet werden, findet erneut zeitgleich mit der Internationalen Fahrradmesse IFMA Cologne statt. Besucher beider Messen können die jeweils andere Veranstaltung mit einem "Übergangsticket" für vier Euro besuchen. |