Magirus 235 D - Mammuttour als Referenz deutscher Wertarbeit

Wiking - März 2022
  • Legendäre Ulmer Heuler im Tross nach Asien unterwegs
  • Blumhardt-Auflieger musste 20 Tonnen schleppen
  • Mammuttour als Referenz deutscher Wertarbeit

Spektakuläre Vorbildhistorie – WIKING folgt mit modellbauerischer Akkuratesse! Denn dieser rote Magirus-Sattelzug, den die Traditionsmodellbauer diesmal 87-fach miniaturisieren, hat eine bemerkenswerte Geschichte hinter sich. Nachdem die Frontlenker-Generation der Ulmer Lkw-Schmiede 1963 auf der IAA Premiere feierte und vom Aufbruch im Fernverkehrsgeschäft von Magirus kündete, ließen die Magirus-Verantwortlichen 1965 einen Härtetest folgen. Sowohl die Zugmaschine des Magirus 235 D 22, als auch der zweiachsige Muldenkipperauflieger der C. Blumhardt Fahrzeugwerke aus Wuppertal-Vohwinkel gingen am 8. März jenen Jahres auf die unwägbare Strecke nach Kabul. Begleitet von Schneestürmen und aufgeweichten Pisten, die nie zuvor eine Asphaltmaschine gesehen hatten. „Als ihr Test-Sattelzug in den ersten Apriltagen des Jahres 1965 in die Hauptstadt des afghanischen Königreiches nach Kabul hineinrollt, hat dieser Wagen nicht nur einen 7018 km langen Weg - bis auf einen defekten Stoßdampfer - ohne jeden Schaden zurückgelegt, es ist vielmehr durch diese Fahrt der Beweis erbracht, dass der Landweg von Europa bis in das Herz Asiens auch im Winter und in der Regenzeit von schwersten Sattellastzügen bewältigt werden kann“, berichtete Magirus damit nicht ohne Stolz. Aus den Zeilen sprüht noch heute der Gründergeist der Automobilbauer, die den guten Ruf deutscher Wertarbeit auch durch solche expeditionsähnlichen Mammuttouren zu festigen wussten.

WIKING-Chef ließ Zugmaschine und Auflieger miniaturisieren

Der mit 20 Tonnen vollbeladene Auflieger folgte damals einem mächtigen Lkw-Tross von München nach Kabul, zu dem weitere zehn Magirus Eckhauber 200 D 16 gehörten. Sie waren – ebenfalls vollbeladen – für die Großbaustelle des Kraftwerkes Mahipar unweit von Kabul gedacht. Siemens, Hochtief AG und A. Kunz & Co. hatten den Auftrag gegeben, um vor Ort über eine leistungsfähige Lkw-Flotte verfügen zu können. Elf der Ulmer Heuler – darunter der noch serienjunge Frontlenker mit der hochmodernen Transeuropa-Kabine – waren schließlich 28 Tage unterwegs. Sie festigten den Ruf der luftgekühlten Deutz-Motoren, die auf den Magirus-Fahrgestellen unverwüstliche Kraft entfalten sollten. Dass WIKING-Chef Friedrich Peltzer damals gleich beide Original-Vorbilder miniaturisieren ließ, macht das Gespann von Magirus-Zugmaschine und Blumhardt-Auflieger so authentisch. Wieder mal ist ein Zeugnis deutscher Lkw-Nachkriegsgeschichte mit modellbauerischem Leben erfüllt worden.




Pritschenhängerzug (Magirus 235 D) "Danzas"
Der Ulmer Luftkühler im Glanze von Danzas
„Danzas“ war der große Speditionsnamen der 1960er-Jahre, stand er doch für internationale Transporte kreuz und quer durch Europa. WIKING stellt erstmals den Magirus 235 D mit Alupritschenaufbau vor, genauso, wie er damals bei „Danzas“ im Einsatz war. Die Frontlenker-Generation von Magirus war 1963 auf der IAA vorgestellt worden und fand dank der luftgekühlten, verlässlichen Deutz-Motoren rasch Eingang in zahlreiche Speditionsfuhrparks. Auch „Danzas“ nutzte den Fernverkehrszug aus Ulmer Produktion, um die Alltagsaufgaben in ganz Europa zu lösen. Besonders auffällig war mit dem Serienstart die stufige Fernfahrerkabine, die dem Fahrer für die Ansprüche der damaligen Zeit deutlich mehr Komfort bot als noch die vorherige Magirus-Generation. Durch die Kombinationen von historischen WIKING-Formen ist ein junger, attraktiver Vertreter der 235er-Baureihe entstanden – die feine Bedruckung lässt den Lkw-Zug denkbar authentisch erscheinen.

Fahrerhausober- und -unterteil in goldgelb mit vorderem Logo „Magirus & Deutz“ in silber. Fahrerhausunterteil mit Stoßstange und Kotflügel in schwarz. Plane azurblau, seitliche Planenbedruckung mit Schriftzug „Danzas“ in goldgelb. Seitliche Pritschenbedruckung der Aluflächen in silber. Anthrazitfarbene Grillblende mit Umrandung, Zierlinie und Steg in azurblau. Inneneinrichtung in zeltgrau. Fahrgestell mit Kardanteil sowie Doppelkotflügel, Pritsche und Felgen goldgelb. Pritscheneinleger in silber. Handbemalte Scheinwerfer in der Stoßstange. Anhänger mit Fahrgestell, Kotflügel, Deichsel und Pritsche in goldgelb, Verdeck in azurblau. Seitliche Planenbedruckung mit Schriftzug „Danzas“ in goldgelb. Pritschenbedruckung der Aluflächen in silber.




Schwerlastzug (MAN 19.230) "Siefert"
Auf Schalke werden auch schwere Lasten verladen
Seit Jahrzehnten spezialisiert sich die Siefert Spedition auf den Transport, die Lagerung und den Umschlag von Schwerlastgütern unterschiedlichster Dimensionen. Dass das Unternehmen „auf Schalke“ zu Hause ist, macht seine Bedeutung als Gelsenkirchener Schwerlastspediteur im Herzen des Ruhrgebietes nur bedeutsamer. Die Siefert Spedition setzt vornehmlich auf MAN – auch schon in den 1970er-Jahren. Dementsprechend miniaturisiert WIKING nach historischen Vorlagen den MAN 19.230, der noch über den damaligen Kühlergrill mit „MAN Diesel“ ohne den später allianzbedingten Büssing-Löwen verfügt.

Zugmaschine: Fahrerhaus mit Sockel und Pritsche in hellblau. Fahrgestell mit Motor, Kardanteil und Doppelkotflügel, Kühlgrill sowie Felgen in verkehrsgelb. Kühlergrill mit Rahmen und Typenschriftzug „MAN Diesel“ gesilbert. Frontseitiger Schriftzug „Siefert Spedition“ in weiß, darunterliegende Lüftungen gesilbert. Stoßstangenflächen mit rotweißer Warnschraffur, Blinker orange bedruckt. Fahrerhausseitiger Unternehmenshinweis in weiß, Fahrerhauskotflügel verkehrsgelb koloriert. Pritsche mit weißem Schriftzug „Siefert“. Handbemalte silberne Scheinwerfer in der Stoßstange. Warnlicht orangetransparent eingesetzt.Dolly mit Drehschemel, Deichsel, Felgen und Doppelkotflügeln in verkehrsgelb. Tiefladeauflieger mit Fahrgestell und Bodenplatte in hellblau sowie Doppelkotflügel mit Felgen in verkehrsgelb. Schwergutkiste in hellblau gehalten. Bedruckung mit „Siefert Spedition“ in weiß und mit gelbem Logopfeil.




Rungensattelzug (Magirus 235 D) "Klöckner"
Klöckner-Stahlhandel schwor auf verbündete Deutz-Motoren
Dass WIKING gerade den Magirus 235 D als Rungensattelzug für das historische Klöckner-Fuhrparkvorbild nimmt, hat einen guten Grund. Seit seiner Gründung 1906 gehört das in Duisburg ansässige Unternehmen zu den führenden deutschen Stahl- und Metallhändlern. Sein Gründer, der Kaufmann Peter Klöckner, besaß damals bereits ein beeindruckendes Montanimperium, aus dem später die Klöckner-Werke AG und die Klöckner Humboldt Deutz AG hervorgehen sollten. Klöckner & Co. bildete das Herzstück dieses Konzerns, handelte jedoch von Anfang an auch als eigenständiger Stahl- und Metallhändler. Gleichwohl waren von Anfang die Ulmer Lkw mit dem luftgekühlten Deutz-Diesel aus verbündetem Haus bevorzugter Fuhrparkausstatter. Und dazu passte, dass die neue Magirus-Frontlenker-Generation 1963 auf der IAA vorgestellt wurde und innerhalb weniger Jahre die bis dahin üblichen Pluto-Zugmaschinen ablösen sollte. Besonders auffällig war mit dem Serienstart die stufige Fernfahrerkabine, die dem Fahrer für die Ansprüche der damaligen Zeit deutlich mehr Komfort bot als noch die vorherige Magirus-Generation. Schon in den 1950er-Jahren war übrigens auch eine eigene Brennstoffsparte von Klöckner gegründet worden, die im Mineralölhandel zu den Machern der ersten Stunde zählte. WIKING-Kenner wissen um ein jahrzehntealtes Werbemodell eines Klöckner-Tankwagens – natürlich seinerzeit von WIKING ebenfalls auf Magirus-Fahrgestell ausgeliefert.

Zugmaschine: Fahrerhausober- und -unterteil sowie Chassis mit Kardanteil hellblau gehalten. Grillblende schwarz mit silberner Zierleiste, Innenrichtung schiefergrau. Doppelkotflügel schwarz, Felgen hellblau. Frontscheinwerfer gesilbert, „Klöckner“-Schriftzug vorn in weiß, seitliche Kotflügel schwarz koloriert, Blinker orangerot. Auflieger mit hellblauer Plattform und gleichfarbigen Rungen. Doppelkotflügel und Halteplatte schwarz, Felgen hellblau. Auflieger seitlich mit weißem „Klöckner“-Schriftzug.




Muldenkipper (Volvo N10) - maisgelb
Schweden-Hauber als Baustellenfrischer Muldenkipper
Der bereits ausgelieferte Betonmischer in gleicher Gestaltung erhält seinen typengleichen Muldenkipper – im passenden Design versteht sich! Mit diesem dreiachsigen Meiller-Muldenkipper ergänzt WIKING die Palette der Volvo-Hauber, die sich heute großer Sammlerbeliebtheit erfreuen. Tatsächlich gehörte der Volvo N10 mit seiner Vorstellung 1973 zu den beliebten Fahrgestellen, die Bauunternehmen für ihre Fahrzeugflotte bestellten. Der Hauber mit seiner imposanten Meiller-Mulde wirkt als 1:87-Modell wunderschön zeitgenössisch, erinnert er doch an die 1970er-Jahre, als die Traditionsmodellbauer das Vorbild erstmals miniaturisierten, um auch den schwedischen Modellfreunden mit landestypischen Vorbildern zu erfreuen.

Fahrerhaus sowie Mulde, aber auch Halterung für Ersatzrad maisgelb. Kühlergrill schwarz bedruckt mit silbernen Zierleisten und Volvo-Logo. Inneneinrichtung mit Lenkrad lehmbraun. Fahrgestell mit Kardanwelle sowie Einstiegsstufen und Felgen kupferbraun. Frontseitige Blinker verkehrsorange, frontseitig schwarzer Volvo-Schriftzug sowie kupferbraune Scheinwerferrahmen. Blaue Zierstreifen und schwarze Lüftungsschlitze auf der Kabine. Rückleuchten karminrot.




Hinterkippersattelzug (MAN) "Walhalla Kalk"
MAN Hauber mit Hinterkipper und großen „Walhalla“-Lettern
WIKING macht aus einem Themen-Duo ein spannungsreiches Trio. Nach dem Krupp-Pritschensattelzug und dem Mercedes-Benz 1620 Zement-Auflieger folgt jetzt der MAN Hauber als Hinterkippersattelzug - mit den großen Walhalla-Lettern auf den Muldenflanken versteht sich. Walhalla Kalk aus Regensburg produzierte schon damals gebrannte Kalke, Spezialmischprodukte für den Bau- und Umweltschutz, aber auch ungebrannte Kalke und güteüberwachte Mineralstoffe für den Straßenbau. Für die verschiedenen Transportaufgaben standen entsprechende Lkw-Züge bereit – darunter auch der MAN-Hauber mit Hinterkipperauflieger.

Zugmaschine: Fahrgestell mit Kardanteil in schilfgrün, Fahrerhaus grauweiß gehalten. Inneneinrichtung mit Lenkrad mausgrau. Vordere Kotflügel chromoxidgrün. Sattelplatte silber. Stoßstange und vordere Kotflügel sowie Felgen chromoxidgrün. Kühlergrill mit gesilbertem Zierrat und MAN-Schriftzug. Fahrerhausseiten mit gesilberten Zierleisten und Türgriffen. Blinker orange bedruckt. Frontscheinwerfer gesilbert, Rückleuchtne rot. Auflieger: Kipper grauweiß, schilfgrünes Chassis mit Stützbein. Seitlicher Schriftzug „WALHALLA“ in mausgrau und heckseitig rot bedruckte Rückleuchten.