Gemeinsame Pressemitteilung von DVSI und BVS zu den Qualitätsstandards für Spielzeug

DVSI / BVS
17. September 2007

 
Spielwaren-Einzelhandel und -Industrie begrüßen hohe Qualitätsstandards für Spielzeug
Konsument will Markenspielzeug im Fachhandel

Die freiwilligen Rückrufaktionen z.B. von Mattel und Toys „R“ Us zeigen, dass die Branche die Sicherheit von Spielzeug ernst nimmt und die Selbstkontrollmechanismen funktionieren. Um bedenkliches Spielzeug aber gar nicht erst in Umlauf kommen zu lassen, bauen Hersteller und Importeure im Interesse der Konsumenten ihre eigenen Prüfsysteme weiter aus. Der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) und der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) begrüßen grundsätzlich den aktuellen Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Glos, bei der Novellierung der europäischen Spielzeugrichtlinie eine nachhaltige Qualitätskontrolle schon bei der Produktion zu verankern. Auch der Vorschlag, das deutsche GS-Zeichen beizubehalten, wird positiv gesehen. Etwa zwei Drittel der deutschen Spielzeugimporte kommen aus China und so muss dringend alles dafür getan werden, damit Qualitätsmängel erst gar nicht entstehen.

Wie die Wirtschaftsverbände betonen, muss die aktuelle Qualitätsdiskussion auf europäischer Ebene weitergeführt werden. BVS-Vorsitzender Wilfried Baumunk: „Nur sicheres Spielzeug ist gutes Spielzeug. Qualitäts-Spielzeug gibt es aber nicht zum Nulltarif. Hier kann die EU von den hohen deutschen Standards profitieren. Zentrales Ziel muss es dabei sein, Wettbewerbsverzerrungen innerhalb Europas zu vermeiden. Es muss weltweit sichergestellt werden, dass alle Produkte, die für den europäischen Markt bestimmt sind, die hohen Qualitätsanforderungen der EU-Spielzeugrichtlinie erfüllen. So werden Rückrufaktionen vermieden und der Warenfluss im Interesse von Endverbraucher und Spielwaren-Facheinzelhandel gewährleistet.“ Nach den Überlegungen der Bundesregierung sollen alle Hersteller, die Spielzeug in der EU verkaufen wollen, verpflichtend eine eigene Qualitätssicherung einrichten. Diese soll im Auftrag der EU - z.B. durch den TÜV - überprüft werden können. Außerdem sollen die Hersteller die Baupläne ihrer Ware zur Prüfung vorlegen. Ein Prüfer bekäme damit Einsicht in die Unterlagen der ausländischen Hersteller und könnte die Produktionsstätten vor Ort inspizieren. Erst dann sollen künftig Produkte für den Export in die EU freigegeben werden.

DVSI-Geschäftsführer Dr. Volker Schmid: „Eine pauschale Verurteilung von Produkten aus China ist keine Lösung. Die bestehenden Sicherheitsstandards reichen vollkommen aus. Die europäische Industrie fördert und unterstützt alle Maßnahmen, damit die bestehenden Normen von jedem Hersteller zu 100 % erfüllt werden. Alle Vorschläge müssen aber praxisorientiert umgesetzt werden, zusätzliche Normen und Gütesiegel sind wenig hilfreich. Wir als deutscher Industrieverband bieten unseren Mitgliedsfirmen ein umfangreiches Sicherheitsprogramm nach einem Konzept, das an allen kritischen Punkten der Lieferkette einhakt. Denn Spielzeugsicherheit basiert im Wesentlichen auf entsprechendem Wissen der Verantwortlichen in der gesamten Lieferkette.“

Die öffentliche Diskussion um Qualitätsspielzeug wirkt sich im Spielwaren-Facheinzelhandel bereits aus: Die Endverbraucher fragen verstärkt nach Markenspielzeug und selbst Schnäppchenjäger sind bereit, z.B. lieber eine gute Markenpuppe als 5 Billigprodukte zu kaufen. Beide Wirtschaftsverbände begrüßen den Wandel vom Preis- zum Qualitätswettbewerb.